Frisch Auf Göppingen klettert, Thüringer HC international erfolgreich
Ina Großmann, Spielerin beim Thüringer HC. - Foto: Marco Wolf
27.01.2020 HBF

Frisch Auf Göppingen klettert, Thüringer HC international erfolgreich

Spitzenreiter Borussia Dortmund bleibt auch nach zwölf Spieltagen weiterhin ohne Punktverlust, in der unteren Tabellenhälfte hat sich Frisch Auf Göppingen mit einem Derbysieg über Neckarsulm auf einen einstelligen Tabellenplatz vorgearbeitet und international konnte der Thüringer HC sich vorzeitig für das Viertelfinale im EHF-Pokal qualifizieren. Zudem stehen seit dem Wochenende auch die Paarungen für das Halbfinale beim OLYMP Final4 (23.+24. Mai 2020) in der Stuttgarter Porsche-Arena fest.

Borussia Dortmund bleibt in der Handball Bundesliga Frauen das Maß aller Dinge. Das Gastspiel beim 1. FSV Mainz 05 diktierten die Westfälinnen von Beginn an, am Ende stand ein klares 39:21 (12:4) zu Buche. "Wir standen hinten hervorragend, hatten eine überragende Torwartleistung", kommentierte Dortmunds Trainer André Fuhr gegenüber den Ruhrnachrichten und fügte an: "Für die zweite Hälfte haben wir uns sicher etwas anderes vorgenommen." Die Meenzer Dynamites stecken mit 4:20 Zählern weiter im Abstiegskampf, Trainer Thomas Zeitz betonte: "Die Defensive der Dortmunder hat uns den Mut geraubt und dann haben wir den Kopf verloren."
 
Drei Punkte hinter dem BVB folgt die SG BBM Bietigheim, die bei der HSG Bensheim/Auerbach mit 30:25 (17:12) gewinnen konnte. "Wir mussten hart für diesen Sieg kämpfen", so BBM-Chefcoach Martin Albertsen und Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm resümierte: "Trotz des dezimierten Kaders haben wir heute nur mit fünf Toren verloren und da können wir alle zusammen nur stolz sein. Jeder hat seine Aufgabe übernommen."
International setzte es für Bietigheim ein klares 25:33 (13:19) im EHF-Cup bei Herning-Ikast. "Ich bin sehr enttäuscht über unsere Leistung. Wir waren weit entfernt von unserem normalen Niveau", so BBM-Coach Martin Albertsen.
 
Anders die Gemütslage beim Thüringer HC, der sich im EHF-Pokal mit einem 26:23 (15:13) gegen DVSC Debrecen vorzeitig für das Viertelfinale qualifizierte. "Beide Mannschaften haben heute ein Spiel auf Champions League-Niveau gezeigt. Es war ein hohes Tempo und Debrecen hat in den ersten 30 Minuten eine super Abwehr gestellt. Erst in der letzten Viertelstunde waren wir dann druckvoller und ließen in den letzten acht Minuten kein Tor mehr zu. Somit haben wir dann doch verdient gewonnen", so THC-Coach Herbert Müller.
National hatte der Vizemeister mit einem 31:21 (13:8) bei den HSG Bad Wildungen Vipers Rang 3 behauptet. "Die Mannschaft hat ihre Hausaufgaben gemacht, das ist auch ganz wichtig. Wir können uns jetzt keinen Fehltritt mehr erlauben, wenn wir weiter um die Meisterschaft mitspielen wollen", so Müller und Vipers-Trainerin Tessa Bremmer erklärte: "Wir haben uns wacker geschlagen. Gegen so einen Gegner werden unsere Schwächephasen natürlich sofort bestraft. Daraus müssen wir lernen und trotz der Niederlage positiv in die Vorbereitung auf das Spiel in Neckarsulm gehen."
 
Punktgleich mit dem THC marschiert auch die TuS Metzingen, die Ermstälerinnen kommen nach dem 32:17 (13:7) über den Buxtehuder SV auf 18:4 Zähler und sind drei Pluspunkte hinter Bietigheim. "Sieben Gegentore bis zur Halbzeit sagen schon sehr viel aus. Da hat in der Abwehr und im Zusammenspiel mit Torhüterin Madita Kohorst alles gepasst", freute sich Metzingens Trainerin Edina Rott und BSV-Coach Dirk Leun bilanzierte: "In der Summe ist es ein enttäuschender Auftritt. In der ersten Halbzeit hatten wir eine engagierte Deckung, aber die zweite Halbzeit war indiskutabel. Unsere Wurfquote war unterirdisch. Das kann passieren, aber nicht in diesem Ausmaß."
 
Auf Platz 5 mit derzeit 17:7 Punkten steht die HSG Blomberg-Lippe, die bei Schlusslicht Kurpfalz Bären ein glückliches 26:26 (14:14) mitnahm. "Wir haben in der Deckung zu keinem Zeitpunkt einen Zugriff gefunden, zu oft hektisch agiert und zahlreiche Chancen ungenutzt gelassen. Das ist ein Rückschlag", so Blombergs Trainer Steffen Birkner. Die Kurpfalz Bären sind zwar weiterhin Tabellenletzter, haben aber nun nur noch einen Punkt Rückstand auf Bad Wildungen und Mainz.
 
Bis auf einen Punkt an Blomberg herangerückt ist TSV Bayer 04 Leverkusen, das sich im Freitagsspiel hauchdünn gegen den VfL Oldenburg mit 26:25 (13:13) durchsetzte. "Es war ein starkes Spiel meiner Mannschaft, leider wurden wir nicht mit einem Punkt belohnt. So können wir uns für die gute Leistung leider nichts kaufen", gab Oldenburgs Trainer Niels Bötel relativ gefasst zu Protokoll und Leverkusens Coach Michael Biegler, der an der Seite von Renate Wolf sein Heimdebüt gab, war erleichtert: "Wir hatten uns sicherlich einen anderen Matchplan zurecht gelegt, aber am Ende haben wir zumindest die Punkte."
 
Oldenburg rutschte auf Rang 10 ab, denn zwischen Bensheim/Auerbach und Buxtehude (je 10:14) und dem VfL mit 7:17 Punkten hat sich nun auch noch Frisch Auf Göppingen geschoben, das sein Derby gegen die vorher punktgleiche Neckarsulmer Sport-Union mit 33:22 (14:10) für sich entschied und nun 8:16 Punkte hat. "Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt, denn wir lassen hier zwei wichtige Punkte liegen", so NSU-Trainerin Maike Daniels im Anschluss an ihr Chefcoach-Debüt, nachdem sich der Verein zuvor von Pascal Morgant getrennt hatte. Neckarsulm bleibt zwei Punkte vor den Verfolgern.
 
Am Rande der Partie in Metzigen wurden auch die Halbfinalpaarungen für das OLYMP Final4 in der Stuttgarter Porsche-Arena ausgelost. Die TuS Metzingen trifft - wie schon im Vorjahr - am Samstag, 23. Mai, in der Vorschlussrunde auf den Thüringer HC. Im zweiten Halbfinale fordert Frisch Auf Göppingen den Bundesligaspitzenreiter Borussia Dortmund heraus. Das Finale sowie das Spiel um Platz 3 werden am Sonntag, 24. Mai 2020, ausgespielt.


(Quelle: PM HBF)

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