Große Vorfreude, tolle Stimmung!
Bundestrainer Henk Groener während der aktuellen Lehrgangswoche in Düsseldorf. - Foto: Sascha Klahn
05.11.2021 A-Frauen

Große Vorfreude, tolle Stimmung!

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft vor dem Testspiel gegen Russland beim Tag des Handballs / Grijseels und Petersen im Fokus

Mit dem Testspiel gegen den Olympiazweiten Russland startet für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft die Vorbereitung auf die WM in Spanien. Am Sonntag um 17.30 Uhr gibt die Mannschaft von Henk Groener beim Tag des Handballs im PSD BANK DOME ihre Visitenkarte ab. „Das ist die Chance, sich vor großer Kulisse gegen einen starken Gegner zu beweisen. Wir hatten dieses Jahr nicht viel Zeit zum Testen, und daher haben wir uns auch einen starken Gegner ausgewählt, damit wir den nächsten Schritt in Richtung WM; machen können“, freut sich DHB-Sportvorstand Axel Kromer auf das Duell mit dem vierfachen Weltmeister, der nach Olympia in Tokio einen großen Umbruch vollzogen hat. „Ein Event wie der Tag des Handballs ist für als Verband immens wichtig, damit Handballfans und Sportinteressierte ihre Idole live erleben können und zugleich viele Vereine in der Fläche ihre Tage des Handballs zur Mitgliederbindung nutzen können“, sagte Kromer beim digitalen Medientermin des DHB am Freitag.

Die Vorfreude ist auch bei den Spielerinnen groß, meint die neue Kapitänin Alina Grijseels von Borussia Dortmund:  „Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut, wir freuen uns, dass wir wieder zusammen sind. Ich denke, wir haben die ersten Einheiten gut genutzt und freuen uns auf Sonntag.“ Bei Grijseels ist die Vorfreude „wahnsinnig groß“ vor vielen Fans und gegen den Olympiazweiten Russland zu spielen: „Russland ist ein sehr guter Gegner, das ist wichtig für die WM-Vorbereitung.“ Für das Turnier m Dezember in Spanien erhofft sich die neue Kapitänin ein gutes Abschneiden: „Ein gutes WM-Ergebnis ist, wenn wir unsere Leistung bringen. Wie weit es geht, wird man dann sehen. Aber erst mal wollen wir uns auf Russland und die WM-Vorbereitung konzentrieren.“

Das sieht Bundestrainer Henk Groener ähnlich: „Es sind einige neue Spielerinnen dabei, wir finden uns gerade wieder und arbeiten an unserer Taktik und Trainingsintensität. Wir haben bislang gut trainiert und hoffen, dass diese Einheiten uns als Vorbereitung auf die WM weiterbringen.“ Für den Niederländer bietet die Partie gegen Russland die Chance zu sehen, wo seine Mannschaft kurz vor der EM steht, und ob man das umsetzen konnte, was im Lehrgang erarbeitet wurde. Gute Erinnerungen hat Groener noch an den Tag des Handballs 2019 in Hannover, als die frauen gegen Kroatien spielten und gewannen: „Das war eine tolle Kulisse, ein Super-Erlebnis und ein wichtiger Test in Richtung WM.“

Auch wenn im EM-Qualifikationsspiel gegen Belarus (24:24) nicht alles rund lief, sei die Moral in der Mannschaft ungebrochen: „Alle Spielerinnen arbeiten im Training sehr gut. Wir wollen gegen Russland gewinnen, aber das Ergebnis steht nicht über allem“, sagt Groener. Und der setzt am Sonntag große Hoffnungen in seine Kapitänin: „Alina ist in Dortmund in Topform, wir wünschen uns, dass sie eine ähnliche Rolle mit viel Torgefahr auch im Nationalteam einnehmen kann.“

Dass Grijseels aktuell ein straffes Programm mit Bundesliga und Champions League absolviert, stört sie nicht: „Das Programm ist hart, aber das will man ja, schließlich spielt man lieber als das man trainiert. Hier bei der Nationalmannschaft habe ich gute Möglichkeiten zur Regeneration.“ Gegen Russland liege der Fokus eher auf der eigenen Entwicklung und den Automatismen als auf dem Gegner: „Wir haben uns das russische Team angeschaut und wissen natürlich, dass es nicht mehr mit dem von den Olympischen Spielen vergleichbar ist.“

Weil Emily Bölk von FTC Budapest zu den Spielerinnen zählt, die aufgrund der Verpflichtungen für ausländische Klubs nicht in Düsseldorf dabei sein können, ist Grijseels erstmals alleinige Kapitänin - mit der Rolle hat sich die Spielmacherin schnell angefreundet:  „Ich übernehme gerne Verantwortung, auch im Nationalteam. Es gab neue Aufgaben, zum Beispiel, was Medien und Außendarstellung angeht, aber meine Rolle hat sich nicht wahnsinnig viel verändert.“

Nach dem Spiel gegen Russland kommt die deutsche Mannschaft erst wieder Ende November zusammen, nach einem Kurzlehrgang in Frankfurt geht es weiter nach Spanien, wo als direkte WM-Vorbereitung ein Vier-Länder-Turnier bestritten wird.

Eine Spielerin, die sich kurzfristig Hoffnungen auf eine Teilnahme bei der WM machen kann, ist Silje Bruns Petersen. Die gebürtige Dänin, die für TuS Metzingen spielt, hat mittlerweile die deutsche Staatsangehörigkeit und steht am Sonntag erstmals im Kader des DHB: „Silje kam auf Henk zu und fragte: ‚Angenommen ich würde deutsche Staatsbürgerschaft erlangen, wäre ich eine Kandidatin fürs Nationalteam?‘ Dem stimmte Henk Groener zu, und die Einbürgerung ging nun viel schneller als gedacht. Wir hätten sie prophylaktisch auf die Long list für den WM-Kader genommen, aber nun konnte sie schon im Lehrgang dabei sein und wird am Sonntag auf spielen. Jetzt wollen wir sehen, wie sie sich im Dunstkreis des A-Teams bewegt. Man darf Silje aber nicht als Heilsbringerin einordnen“, betont DHB-Sportvorstand Axel Kromer. „Weil die Spielerinnen der ausländischen Klubs nicht dabei sind und Nele Franz verletzt fehlt, war es gut, dass wir Silje im Lehrgang einsetzen konnten und im Spiel einsetzen werden. Sie kann beweisen, wie sie sich im Spiel beweist, sie bekommt ihre Chance.“

(BP)

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