Gegner Spanien: WM-Medaille verpasst
Arino Bengoechea Aitor. - Foto: Stephane Pillaud/IHF
22.01.2019 Weltmeisterschaft 2019

Gegner Spanien: WM-Medaille verpasst

Schon vor der Neuauflage des EM-Finales von 2016 in Krakau zum Hauptrundenabschluss in Köln (Mittwoch, 20.30 Uhr, live in der ARD) steht fest, dass Deutschland sich fürs WM-Halbfinale am Freitag in Hamburg qualifiziert hat, und die Spanier die Vorschlussrunde verpasst haben.

Mit sieben Punkten kann die DHB-Auswahl nicht mehr von den Iberern und den Kroaten (beide vier Punkte) eingeholt werden. Eine Enttäuschung für den amtierenden Europameister, der 2016 vom DHB-Team im EM-Endspiel geschlagen worden war.

Spanien gehört seit fast zwei Jahrzehnten zur absoluten Weltspitze. Zuerst waren es spanische Klubs, die den europäischen Handball beherrschten, dann zog die Nationalmannschaft nach. Es dauerte jedoch bis 2005, ehe Spanien seinen ersten großen Titel errungen hatte: Gold bei der Weltmeisterschaft durch ein 40:34 im Finale gegen Kroatien, einen Titel, den sie 2013 wiederholten. Nach insgesamt vier Silbermedaillen bei Europameisterschaften beendete das Team des neuen Cheftrainers Jordi Ribera diesen Fluch im Jahr 2018. Zuerst entthronten sie Deutschland durch einen Sieg im entscheidenden Hauptrundenspiel, gefolgt von den Siegen gegen Frankreich im Halbfinale und Schweden im Finale. Das Endspiel in Zagreb gewann man 29:23 nach einem 12:14-Halbzeitrückstand, somit qualifizierte sich Spanien direkt für die Weltmeisterschaft 2019.

In der Vorrunde in München gab es nach vier Erfolgen zum Start eine vorentscheidende 19:23-Niederlage gegen Kroatien, und mit dem 30:33 gegen Weltmeister Frankreich zum Start der Hauptrunde war der Traum vom Halbfinale geplatzt, da half auch das 36:24 gegen Brasilien nicht mehr.

Nachdem sie die Olympischen Spiele in Rio verpasst hatten, befindet sich das Team im Übergang. Junge Spieler wie Alex und Dani Dujshebaev, Aleix Gomez oder Ferran Sole übernehmen nun die Verantwortung im spanischen Kader von Trainer Jordi Ribera. Der hatte das Team nach Rio übernommen, war zuvor zehn Jahre Trainer von den Brasilianern, die er ins Viertelfinale der Olympischen Heimspiele geführt hatte.

Ribera ist wahrlich nicht der einzige spanische Trainer bei GER/DEN 2019: Sein Vorgänger Manolo Cadenas war mit Argentinien bei der WM, dessen Vorgänger Valero Rivera (Weltmeistertrainer von 2013) mit Katar. Zudem werden Chile (Matteo Garralda) und Tunesien (Toni Gerona) von Spaniern trainiert. Aus dem gegen Deutschland verlorenen 2016er EM-Finale sind noch zehn Spieler dabei: Eduardo Gurbindo, Kapitän Raul Entrerrios, Julen Aguinagalde, Arpad Sterbik, Joan Canellas, Virran Morros, Gonzalo Perez de Vargas, Gedeon Guardiola und Alex Dujshebaev. Guardiola von den Rhein-Neckar Löwen ist einziger HBL-Profi, Rodrigo Corrales und Viran Morros sind Teamkameraden von Uwe Gensheimer bei PSG. Mit einem Durchschnittsalter von 30,9 Jahren zählt Spanien zu den ältesten Teams der WM.

In der Historie stehen auch vor dem 2016er EM-Finale viele historische Duelle zwischen Deutschland und Spanien: Zum Beispiel das 32:30 nach Siebenmeterwerfen in Athen im Olympia-Viertelfinale 2004, der 27:25-Sieg in Köln im WM-Viertelfinale 2007 oder die 24:28-Niederlage in Saragossa im WM-Viertelfinale 2013.

Deutsche Bilanz gegen Spanien:

65 Spiele - 26 Siege – 5 Remis – 34 Niederlagen – Tordifferenz: 1551:1445

Quelle: BP