Groener: „Ab jetzt werden die Aufgaben schwerer“
Bundestrainer Henk Groener. - Foto: Marco Wolf
05.12.2021 A-Frauen

Groener: „Ab jetzt werden die Aufgaben schwerer“

Vor dem Vorrundenfinale: Die deutsche Frauenmannschaft geht mit viel Optimismus und als Gruppenerster in die Partie gegen Ungarn

Es ist Showtime in Lliria: Am Montagabend um 20.30 Uhr (live auf Sportdeutschland.TV via dhb.de/WM21live) treffen zum Finale der Vorrundengruppe E die beiden verlustpunktfreien Spitzenteams aufeinander: Deutschland ist nach den deutlichen Erfolgen gegen Tschechien (31:21) und die Slowakei (36:22) aktuell Erster, die Ungarinnen haben gegen die gleichen Gegner ebenfalls gewonnen (35:29, 32:29), haben aber die schlechtere Tordifferenz.

Die wichtigste Bedeutung der Partie ist allerdings: wer nimmt wie viele Punkte mit in die Hauptrunde? Im Falle eines Sieges startet Deutschland ab Mittwoch in Granollers mit dem Optimum von 4:0 Punkten. Bisher stehen als Hauptrunden-Gegner die ebenfalls aktuell noch verlustpunktfreien Teams aus Dänemark und Südkorea fest, die im direkten Duell noch aufeinandertreffen, daneben fällt am Montagabend in der Partie zwischen Tunesien und dem Kongo die Entscheidung über den dritten Kontrahenten.

Mit dem Selbstvertrauen von zwei deutlichen Erfolgen in Spanien und dem Wissen, wie man Ungarn schlägt - bei der EM 2020 in Dänemark gab es zum Hauptrundenstart einen 32:25-Erfolg in Kolding - geht das deutsche Team optimistisch ins Spiel. „Das wir 4:0 Punkte und zudem eine Tordifferenz von +24 haben, damit hat man vor der WM nicht gerechnet. Ab jetzt werden die Aufgaben zwar schwerer, aber wenn wir weiter so engagiert zu Werke gehen, können wir das gegen Ungarn schaffen“, sagte Bundestrainer Henk Groener am Sonntag beim digitalen DHB-Medientermin.

Der Niederländer lobte vor allem die bisher sehr gute Abwehrarbeit, die Torhüter und das Tempospiel, sieht aber noch Luft nach oben im Positionsangriff: „Die nächsten Gegner werden natürlich versuchen, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen, darauf müssen wir uns einstellen, und das werden im Training auch fokussiert angehen.“

Am spielfreien Sonntag stand vormittags ein Kraft- und Regenerationstraining auf dem Programm, vor der 45-minütigen Trainingseinheit in der Halle gab es eine erste Videoanalyse und eine Besprechung, danach wird sich die Mannschaft in Kleingruppen und als Ganzes weitere Videosequenzen der Ungarinnen anschauen. „Wir wissen aus dem Vorjahr natürlich, wie wir sie schlagen können, auch wenn beide Mannschaften nun unterschiedlich besetzt sind“, sagt Rückraumspielerin Julia Maidhof, die am Montag auf ihre Bietigheimer Vereinskameradin Melinda Szikora im Tor der Ungarinnen trifft.

Über noch mehr Insiderwissen über den kommenden Gegner verfügen natürlich Alicia Stolle und Emily Bölk, die beim aktuellen ungarischen Meister Ferencvaros Budapest spielen. „Ihre Informationen gehen natürlich auch in die Spielvorbereitung ein“, sagt Bundestrainer Groener - Details wollte er allerdings noch nicht verraten.

Er hat bei seiner Analyse der Ungarinnen vor allem einen spielstarken Rückraum, ein gutes Zusammenspiel mit dem Kreis sowie hohes Tempo im Angriff festgestellt, sieht aber auch Defizite in der Abwehr des Gegners: „Wir müssen unser Rückzugsverhalten natürlich auf das Tempo der Ungarn ausrichten. Im Angriff sehe ich für uns gute Chancen, schließlich hat Ungarn bislang zweimal 29 Gegentreffer kassiert.“ Und auch Julia Maidhof ist sich sicher, dass „wir einen guten Matchplan entwickeln werden“.

Generell sehen der Bundestrainer und die Linkshänderin die deutsche Mannschaft auf einem guten Kurs: „Wir haben zwei Spiele gewonnen, haben das nötige Selbstvertrauen und wollen Gruppenerster werden. Wir sind als Mannschaft gut drauf und wollen auch die Partie gegen Ungarn positiv gestalten. Wir gehen definitiv mit einem guten Gefühl in die Partie“, sagte Maidhof, die betont, dass alle Spielerinnen „auf einer Welle reiten“ und das auch alle durch ihre WM-Spielzeiten im Turnier angekommen seine und dass alle Spielerinnen ihre Rolle und somit auch ihre individuelle Verantwortung für den Gesamterfolg hätten.

Mit Blick auf neue WM-Ziele bleibt der Bundestrainer seiner Linie treu - der Fokus gelte auch nach dem vorzeitigen Erreichen der Hauptrunde immer nur dem nächsten Spiel: „Beide Mannschaften werden mit Blick auf die Hauptrunde versuchen, das Spiel zu gewinnen, schließlich ist das Ergebnis für den weiteren Turnierverlauf sehr wichtig.“

(BP)

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