Perspektive mit maximalem Potenzial
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22.09.2021 Verband

Perspektive mit maximalem Potenzial

PotAS-Abschlussbericht als Bestätigung und weiterer Ansporn für den Deutschen Handballbund

Mit analytischem Blick zurück, aber vor allem bewertend für den weiteren Weg: Das Potenzialanalysesystem, kurz: PotAS, soll die Wahrscheinlichkeit künftiger Erfolge messbar machen. Das Ziel: PotAS liefert klare Werte als Indikatoren für die Zuteilung von Fördermitteln als wesentlicher Energiequelle des Leistungssports.  

Am Montag ist der PotAS-Abschlussbericht Sommersport 2020/21 im Rahmen eines Pressegesprächs im Bundesministerium des Inneren der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Der Deutsche Handballbund liegt mit einem PotAS-Wert von 70,07 Prozent auf Rang 11. Besser platziert sind die Mannschaftssportarten Hockey (73,72 Prozent/Rang 6) und Volleyball inklusive Beachvolleyball (72,53 Prozent/Rang 8). Angeführt wird das 26 Verbände umfassende Ranking vom Deutschen Leichtathletik-Verband mit einem PotAS-Wert von 80,73 Prozent. 

2016 nahm die PotAS-Kommission ihre Arbeit auf, entwickelte in enger Abstimmung mit DOSB und Bundesministerium des Inneren sowie der unmittelbaren Beteiligung der Verbände, Athlet*innen und Trainer*innen Kriterien in den Kategorien Erfolg, Kaderpotenzial/Leistungsentwicklung und Struktur. Ziel ist eine umfassende Reform des deutschen Leistungssports. Grundlage für den nun veröffentlichten Abschlussbericht sind einerseits die Ergebnisse zu den Strukturattributen des vorläufigen PotAS-Zwischenberichts 2019 und andererseits die nach den Olympischen Spielen in Tokio eingearbeiteten Erfolgs- und Kaderpotenzialattribute. 

Die im PotAS-Prozess notwendigen Daten liefert in den vergangenen Jahren Axel Kromer mit dem DHB-Team Leistungssport. „Viele Facetten des nun vorliegenden Abschlussberichtes stimmen uns positiv“, sagt der Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes und weist vor allem auf die Subanalyse Kaderpotenzial und Leistungsentwicklung hin: Hier erreicht der DHB wie der Deutsche Leichtathletik-Verband, der Deutsche Tischtennis-Bund, der Deutsche Kanu-Verband, die Deutsche Triathlon Union und der Bundesverband Deutscher Gewichtheber den Maximalwert von 100 Prozent. Kromer: „Das ist ein sehr erfreuliches Teilzeugnis.“ 

Aus der Subanalyse Erfolg gab es in diesem Sommer keine positiven Effekte, da die Frauen die Teilnahme an den Olympischen Spielen verpasst hatten und die Männer in Tokio bereits im Viertelfinale ausgeschieden waren. Fortschritte in der Subanalyse Struktur sind jedoch bereits programmiert: Zum Beispiel ist das erst 2020 etablierte Netzwerk Wissenschaft noch nicht in den PotAS-Strukturwert eingeflossen. 

„Der PotAS-Prozess war für uns eine herausfordernde, aber auch inspirierende Bestandsaufnahme. Über gezielte Fragestellungen haben wir eine Vielzahl an Impulsen erhalten, wie wir die gesamte Arbeit des Verbandes noch weiter professionalisieren können“, sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes. „Das Ergebnis des Abschlussberichtes bewerten wir als gut, denn zahlreiche im Status 2019 festgehaltene strukturelle Aufgaben haben wir in der Zwischenzeit gelöst.“ 

„Wir haben wahrgenommen, dass nicht alle Kriterien ideal zum Mannschaftssport passen. Das haben wir konstruktiv in die Diskussion einbringen können“, sagt Kromer. Der PotAS-Abschlussbericht Sommersport 2020/21 wird auch Gegenstand der Leistungssportkonferenz am 5. Oktober in Kienbaum sein. 

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