20211123_Vorbereitungsstart
Seit Montag befindet sich die Frauen-Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Spanien im Trainingslager in Großwallstadt. Bereits am Donnerstag geht es für die Mannschaft von Henk Groener schon weiter nach Spanien, wo die DHB-Auswahl in Madrid an einem Vorbereitungsturnier mit Spielen gegen Polen (26. November, 19 Uhr), die Slowakei (27. November, 16 Uhr) und Gastgeber Spanien (28. November, 13 Uhr) teilnimmt, um sich den letzten Schliff zu holen.
Mit dem Start in die Lehrgangswoche zeigte sich der Niederländer Groener beim digitalen DHB-Medientermin am Dienstag zufrieden: „Die Mädels sind gut drauf, alle freuen sich auf die nächsten Wochen und haben richtig Bock auf das WM-Turnier.“ Insgesamt acht Trainingseinheiten in der Halle stehen neben den Testspielen auf dem Programm, den Auftakt machte ein Krafttraining am Dienstag. „Wir werden viel an der Taktik arbeiten, das betrifft alles, vom Tempospiel über Abwehr bis Positionsangriff“, sagte der Bundestrainer.
Zunächst aber gilt es für Groener und seinen Trainerstab mit Alexander Koke und Debbie Kljiin die unterschiedlichen Fitnesszustände zu nivellieren: „Wir müssen sehen, dass wir alle körperlich und mental aufs gleiche Level und gleich fit bekommen mit Blick auf den WM-Auftakt. Die Spielerinnen, die bis Sonntag noch in der Champions League im Einsatz waren, haben eben eine höhere Belastung als die anderen, da gibt es unterschiedliche körperliche Voraussetzungen.“
DHB-Sportvorstand Axel Kromer hofft ebenfalls, dass die gute Leistung der Trainingswoche vor dem Tag des Handballs und des Siegs in letzter Sekunde gegen den Olympiazweiten Russland in Düsseldorf auch in der direkten WM-Vorbereitung fortgesetzt werden kann: „Das war ein tolles Ergebnis, und eigentlich war auch dieser Lehrgang schon der Startschuss für die WM-Vorbereitung, auch wenn die Spielerinnen von ausländischen Klubs nicht dabei sein konnten. Bei der WM treffen wir in einer unangenehmen Gruppe auf unangenehme Gegner, da müssen wir bestens vorbereitet sein“, sagt Kromer.
In der Vorrunde in Llíria in der Provinz Valencia stehen Spiele gegen Tschechien (2. Dezember, 18 Uhr), die Slowakei (4. Dezember, 18 Uhr) und Ungarn (6. Dezember, 20.30 Uhr) auf dem Programm. Alle Spiele werden exklusiv von Sportdeutschland.tv übertragen.
„Das sind alles drei starke Mannschaften, anders, als wenn wir zum Beispiel gegen den Iran oder Usbekistan gespielt hätten. Aber wir haben den Vorteil, dass wir alle drei Gegner gut kennen“, meinte Groener, der in Spanien auf eine Weiterentwicklung seiner Mannschaft setzt: „Wir wollen als Team den nächsten Schritt machen und vor allem weniger schwankend, sondern mit mehr Konstanz auftreten als bei früheren Turnieren. Die Spielerinnen haben alle Erfahrungen gesammelt, und speziell die aus Dortmund, Budapest und Bietigheim auch international. Gerade diese Spielerinnen haben sich toll entwickelt seit der EM vor einem Jahr. Sie haben alle mehr Stabilität, was wir zum Beispiel darin gesehen, wie wir den Rückstand gegen den Olympiazweiten Russland beim Tag des Handballs noch gedreht haben.“ Zudem sei das Kollektiv eingespielter: „Wir sind in der Breite besser aufgestellt, und diese mannschaftliche Geschlossenheit soll der Schlüssel zum Erfolg werden.“
Auf dieses Mehr an Stabilität hofft auch Kromer bei der WM in Spanien: „Wir hatten bei früheren Turnieren die entscheidenden Spiele nicht gewonnen, nun wollen wir bis ins letzte Turnierdrittel die zuvor gezeigten guten Leistungen durchziehen, und so nervenstark und kaltschnäuzig wie gegen Russland agieren.“ Lob für die Führungsspielerinnen gab es auch vom Sportvorstand: „Trotz der Veränderungen nach der EM haben wir viel Konstanz im Kader, gerade die international tätigen Spielerinnen haben an Qualität gewonnen, jede wird hoffentlich auch bei der WM ihre Rolle spielen.“
Gemeinsam mit Teammanagerin Maren Baumbach ist Kromer auch wieder für die Umsetzung der Hygieneprotokolle zuständig. Er steht daher auch in ständigem Kontakt mit der IHF, was die Regelungen vor Ort in Spanien betrifft. „Mit der dort angewandten 2G-Regel kommen wir gut klar, unsere Spielerinnen gehen da schon lange mit guten Beispiel voran.“ Mit Blick auf die komplett unter Corona-Regime durchgeführte EM 2020 hofft der DHB-Sportvorstand nun auf andere Verhältnisse: „Wir waren komplett im Hotel isoliert, es gab keine Zuschauer und im Trainerstab hatten wir in der direkten Vorbereitung Coronafälle, dagegen ist das, was uns in Spanien erwartet, eine Befreiung - und was die Regeln betrifft, kriegen wird das auch hin, wir haben da mittlerweile eine gewisse Routine.“
(BP)