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Achim/Baden kämpft mit der Personalnot - Wilhemshaven um den Aufstieg

20.11.2014
20.11.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Nord · Von: pm Verein

Achim/Baden kämpft mit der Personalnot - Wilhemshaven um den Aufstieg

Am kommenden Samstag trifft der WHV auf eine sehr sympathische Mannschaft der 3. Liga-Nord: Die SG Achim-Baden, deren Wege sich mit dem WHV schon oftmals gekreuzt haben. Angefangen hat es mit der SG im Jahr 1989, als bei der Oberliga-Begegnung der beiden Rivalen TSV Achim und TV Baden als Urgestein Jürgen Kloster folgender Satz einfiel: "Was wäre das für eine Mannschaft, wenn beide Mannschaften zusammen Handball spielen würden?". Das war die Geburtsstunde der SG Achim-Baden, die dann 1992 offiziell durch Uwe Stemberg die Genehmigung bekam, gemeinsam am Spielbetrieb teilzunehmen.

Eine Entscheidung, die man bislang noch nie bereute. Langsam, aber solide, stellten sich Erfolge ein und man konnte in der Regionalliga Fuß fassen. Gespielt wurde fortan in der Gymnasiumsporthalle, in der zudem ein Hallenbad angegliedert ist. Wohl einmalig, aber ein Hauch von Nostalgie haben dabei die sanitären Anlagen in der Sporthalle. Bis heute müssen Sportler und Schüler, die nach dem Unterricht, Training oder Spiel duschen wollen, 50 Cent einwerfen um die Duschen zum Laufen zu bringen. Mit einem professionellen Umfeld und den richtigen Sponsoren hatte die SG neue Visionen, die 2006 mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga ihre Krönung fand.

Ein Verdienst, der auch durch Trainer Tomasz Malmon forciert wurde, der nur zwischenzeitlich das Traineramt in Fredenbeck übernahm und seit 2012 wieder zurückgekehrt ist. Zahlreiche namhafte Spieler drückten sich die Klinke in die Hand und waren am größten Erfolg der Vereinsgeschichte beteiligt, als man 2008 mit dem achten Tabellenplatz die Liga abschießen konnte. Dabei fehlten nur wenige Punkte um am Ende sogar noch weiter oben stehen zu können. Zu diesem Team gehörten unter anderem Aljoscha Schmidt (GWD Minden), Maciek Tluczinski (Fredenbeck), Sven-Malte Hoffmann (Saarlouis), Lars Friedrich (Nettelstedt/Burgdorf), Mario Allendörfer (Ferndorf), Maris Versakovs (Beckdorf), Matthias Köhnecke, sowie Ariel Panzer (Springe) und auch Holger Eilts. Aus diesem Team stehen zudem mit Patrick Denker, Florian Block-Osmers und zeitweise auch mit Cord Katz (ebenso Teammanager) noch Spieler auf der Platte, die den Verein weiter treu geblieben sind.

In der Zwischenzeit ist aber viel passiert. Nach dem Erfolg 2008 ging man aus finanziellen Gründen zurück in die Oberliga und wurde zu einer Mannschaft, die immer im Wechsel zwischen der 3. Liga und der Oberliga spielte. Dabei verpasste man 2010 nur denkbar knapp die Qualifikation zur neugegründeten 3. Liga, holte das aber ein Jahr später nach. Nach einem erneuten Abstieg und zwei weiteren Jahren in der Oberliga, ist man heute wieder in der 3. Liga-Nord zu Hause. Hier möchte man gerne den Klassenerhalt schaffen.

Das Potential dafür hat man in Achim. So konnte man zum einen in Beckdorf, in Varel, als auch beim THW Kiel II gewinnen. Zu Hause gab es bislang noch keinen Sieg (bei zwei Unentschieden). Die letzten Niederlagen sind aber auf Grund der Ausfallserie im Team zu suchen, denn zuletzt trat man oftmals mit nur einem Wechselspieler an.

So musste Manager Cord Katz bereits in Kiel sein Comeback geben und auch die Akteure der 2. Mannschaft wurden gefordert. Besonders hart traf es den Verein mit Dennis Summa, der aus Nettelstedt wechselte und enorm viele Tore warf. Er wird aber der SG noch etwa drei Monate fehlen, da er sein Ödem an der Achillessehne auskurieren muss. Da wird auch Masseur und Betreuer Werner Kihsing wieder alle Hände voll zu tun haben, um alle Blessuren zu verarbeiten.

Erfolgreichste Akteure sind aber weiterhin die Vereinstreuen. Linkshänder Patrick Denker (48 Tore), ist ebenso immer Torgefährlich, wie der Rückraumspieler Tobias Freese (44). Florian Block-Osmers übernahm für Summa die Mitte und auf den Außen wirbeln Kevin Podein und der Nationalspieler des Kosovo Ngadhnjim Xhafolli (gesprochen Nadjam Schafoli).

Für den WHV wird das keine leichte Aufgabe, denn die Achimer sind auf jeden Punkt angewiesen und haben durch den letzten Sieg beim THW Kiel ordentlich Selbstvertrauen tanken können. Das geht aber dem WHV ebenso, denn nach dem „Himmel und Hölle-Spiel“ gegen Flensburg II hat der WHV Moral und Kampfgeist bewiesen. Auch in Achim werden wieder alle Spieler fit sein und darauf brennen, beim Aufsteiger zu gewinnen. Auch hier könnte der WHV den einen oder anderen WHV-Fan gut gebrauchen. Weit ist es nicht und allemal eine Reise wert.

Das Spiel leiten die C-Kader-Schiedsrichter Thore Poguntke und Hauke Schneider aus Hannover. Beide leiteten den WHV in einem Pflichtspiel bislang noch nie, waren aber beim Schmidt+Koch-Cup 2013 in der Nogathalle im Einsatz.