Aufsteiger Eddersheim will sich schnell an Härte und Tempo der 3. Liga gewöhnen
Aufsteiger Eddersheim will sich schnell an Härte und Tempo der 3. Liga gewöhnen
Es prickelt in dem kleinen Stadtteil Hattersheims: Nachdem sich die Handballerinnen der TSG Eddersheim mit 39:5 Punkten die Hessen-Meisterschaft gesichert haben, fiebern sie nun ihrem Start in der Staffel West der 3. Liga entgegen. Und los geht es gleich mit einem Hessen-Derby. Es kommt die HSG Gedern/Nidda, die in der vergangenen Saison mit Ach und Krach den Klassenerhalt geschafft hat, am Sonntag (7. September) in die Sporthalle am Karl-Eckel-Weg. Anwurf wird um 15 Uhr sein. „Wir freuen uns, dass es jetzt endlich losgeht“, sagt TSG-Trainer Tobias Fischer. „Wir wollen wissen, wo wir stehen, und sind sehr gespannt, was uns alles Neues in der für uns neuen Klasse erwartet.“
Es wird neue Erfahrungen geben, zahlreiche sogar. Aber zum einen sind sie bei der TSG sehr, sehr stolz. Wie sagte Andreas Marz, der Vorsitzende des Klubs? „Der kleine Ort Eddersheim, mit weniger als 5000 Einwohnern, spielt jetzt gegen Dortmund, Köln und Leverkusen.“ Und zum anderen ist Tobias Fischer vor Beginn dieses Abenteuers überhaupt nicht mulmig. „Ich denke, wir werden in sehr vielen Spielen nicht chancenlos sein und etliche Gegner gewaltig ärgern“, erklärt der Coach der TSG Eddersheim. „Die Mannschaft hat in der Vorbereitung gezeigt, dass sie richtig guten Handball spielen kann, und hat gegen einige kommende Gegner gewonnen. Wir müssen uns schnell an die Härte und das Tempo in der hochklassigen 3. Bundesliga gewöhnen, dann ist mir nicht bange.“
In ihrem Auftaktspiel am Sonntag muss die TSG Eddersheim auf Sarah Bauer, die sich nach ihrer Knie-Operation noch in der Rehabilitation befindet, sowie auf Julia Hampel verzichten (Auslandsaufenthalt bis Dezember). Dabei sein werden aber alle vier Neuen: Michelle Klein, die bei der HSG Bensheim/Auerbach in der vergangenen Saison Erstliga-Luft geschnuppert hat, Sarah Dernbach, die 24-jährige Rückraum-Spielerin, die vom Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 nach Hattersheim gewechselt ist, Jana Schmidt, die zuletzt das Trikot des Drittligisten HSG Sulzbach/Leidersbach getragen hat und aus der TSG-Jugend stammt, sowie Amelie Amstutz vom Landesligisten TV Idstein.
Der Gegner der TSG Eddersheim am Sonntag, die HSG Gedern/Nidda, kommt zumindest mit einem guten Gefühl, nämlich einem Kantersieg aus dem letzten Test vor dem Saisonstart. Die Mannschaft von Trainer Christian Breiler setzte sich mit 35:9 (17:4) gegen den total überforderten Landesligisten TSV Klein-Auheim durch. Dabei kam es dem HSG-Coach, der in der ersten Hälfte mit einer 6:0- und in der zweiten mit einer 3:2:1-Formation decken ließ, vor allem auch auf die Taktik an – und mit der Umsetzung war er zufrieden.
In dieser Partie konnte Christian Breiler, der die Mannschaft 2012 in die 3. Liga geführt hat, bis auf die verletzte Rechtsaußen Kirsten Schindler alle Spielerinnen einsetzen. Und für die kommenden Tage und Wochen weiß der Trainer der HSG Gedern/Nidda auch, was noch zu tun ist. „Wir müssen weiter an der Eingespieltheit arbeiten“, erklärt er. „Das braucht Zeit und geht nicht innerhalb von acht Wochen.“ Allerdings scheinen diejenigen HSG-Handballerinnen, denen Aufsteiger TSG Eddersheim mit besonders viel Respekt begegnet, schon gut drauf zu sein: Rückraum-Allrounderin Johanna Schmidt, die in der 2. Bundesliga für die HSG Albstadt und die TSG Ober-Eschbach gespielt hat, war gegen den Landesligisten siebenmal erfolgreich und Kreisläüferin Nadine Patz sechsmal.