Der TSV Rödelsee müht sich zum Pflichtsieg gegen Schlusslicht Halle
Der TSV Rödelsee müht sich zum Pflichtsieg gegen Schlusslicht Halle
Radovan Suchy, Trainer des TSV Mainkraft Rödelsee, gab sich nach dem knappen 31:30-Erfolg über den USV Halle erleichtert und sprach von einem Arbeitssieg. Damit verhinderten die Schwanbergler den Absturz ans Tabellenende und landeten den Pflichtsieg um etwas Anschluss ans hintere Mittelfeld der Tabelle zu halten.
Das Kellerduell ließ keine spielerischen Glanzleistungen erwarten und tatsächlich entpuppte sich das Geschehen in der Kitzinger Sickergrundhalle nicht nach dem Geschmack von Handball-Ästheten. Beide Mannschaften durchlebten eine Achterbahnfahrt, Beispiele gefällig? Halle führte 4:3, dann Rödelsee 6:4 und 9:7, ehe dem 12:12 der 16:14-Pausenstand für Halle folgte. Danach ging auf 18:14 und 25:21 für Halle, worauf der 25:25-Ausgleich folgte und Rödelsee mit dem vorentscheidenden 31:28 auf die Siegerstraße einbog. „Ich habe gesagt, dass wir einen dreckigen Sieg brauchen“, meinte Radovan Suchy, der konstatierte, dass seine Jungs phasenweise „nicht schlecht gespielt“, sondern sich „schlecht verhalten“ hätten. Denn die Gastgeber gewährten dem gegnerischen Halblinken Maximilian Haase und dem Rechtshänder Pierre Sogalla auf der halbrechten Position zu vielen Freiheiten. Sehr zur Freude von Halles Spielertrainer Fabian Metzner nutzte das Gäste-Duo diese Freiheiten weidlich. Die Partie verkam für die Rödelseer zu einer Kopie der vergangenen Begegnungen. Denn nach gegnerischen Fehlern oder Ballgewinnen als Lohn aus gutem Defensivspiel offenbarten die Rödelseer gerade in Eins-gegen-Eins-Situationen. Beispiele gefällig: In der 36. Minute scheiterten Julius Weinhardt und Marko Sokicic binnen weniger Sekunden an Halle-Torwart Helmut Feger und 20 Sekunden später ging Feger erneut als Sieger aus dem Duell gegen Weinhardt hervor; In der 47. Minute verballerte Julius Weinhardt einen Siebenmeter samt dem Nachschuss. Insgesamt versiebten die Rödelseer drei Siebenmeter und hätten sich und ihre Fans weniger auf die Folter spannen können.
Die Rödelseer beweisen, dass das Glück auch zu erzwingen ist, denn mit großem Kampfgeist rangen die Rödelseer die Gäste aus Sachsen-Anhalt noch nieder. Beispiele gefällig?: Marko Sokicic war beileibe nicht in Hochform, markierte in einer brenzligen Phase mit einem Doppelschlag die Führung zum 29:26. Auch Maximilian Häckner kämpfte vorbildlich und überzeugte mit fünf Treffern. Bostjan Hribar ließ sich von zwei vergeigten Siebenmetern nicht entmutigen und trug mit seinen acht Treffern maßgeblich zum Sieg bei. Möglicherweise half das kleine Hufeisen, dass Radovan Suchy nach dem Sieg aus dem Socken zückte. „Das hat mir Willi Gruschke als Glücksbringer geschenkt, das hat uns das Glück gebracht“, meinte der Trainer.
„Wir haben zu viele leichte Gegentore bekommen“, monierte Radovan Suchy nach dem Abpfiff und war sich bewusst, dass andere Gegner die Defizite der Seinen ausgenutzt und die Punkte mitgenommen hätten. Der Trainer vermutet, dass die Pause an Allerheiligen seiner Mannschaft gut tun wird, hofft aber, dass seine Spieler die zwei Wochen um das spielfreie Wochenende herum nutzen um im Training ranzuklotzen. „Es wäre mein Wunsch, dass die Spieler mehr freiwillige Einheiten machen“, ließ Suchy wissen.
Fakt ist, dass die Rödelseer jetzt mit 4:16 Punkten auf dem vorletzten Platz vor dem USV Halle verharren. Sie haben jetzt aber auf dem Papier den Anschluss zur Konkurrenz geschafft, denn der Tabellenneunte SV Auerbach weist gerade mal 7:11 Punkte auf und damit nur vier Pluspunkte von Rödelsee entfernt. Dazwischen rangieren vier Konkurrenten, die nur vier oder fünf Punkte auf dem Konto haben. Doch da gibt ein noch eine Haken, wegen starker Gegner für das Restprogramm in diesem Jahr. Beispiele gefällig?: Außer dem TV Kirchzell warten auf Rödelsee bis Weihnachten mit dem HSV Bad Blankenburg, HC Elbflorenz, TV Hüttenberg, HSG Rodgau/Nieder-Roden, TuS Fürstenfeldbruck und MSG Groß-Bieberau-Modau sechs Kontrahenten, die unter den besten Acht in der Tabelle zu finden sind.
TSV Mainkraft Rödelsee: Thomas Paul, Andreas Wieser, Bostjan Hribar 8/1, Julius Weinhardt 3, Andreas Paul 3, Dennis Orf 2, Maximilian Häckner 5, Bastian Demel 2, Rok Setnikar 4, Moritz Reichhard, Marius Olbrich, Marko Sokicic 4.
USV Halle: Philipp Zimmer, Helmut Feger; Ronny Voigt, Chris Heyer 1, Maximilian Haase 8, Ken Kruse 5, Jan Bernhardt 3, Robert Wagner, Martin Danowski 4, Pierre Sogalla 6, Maximilian Gruszka 2, Chris Thiele 1/1.