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MTV Altlandsberg stark bei einem Vorbereitungsturnier in Markranstädt

24.08.2015
24.08.2015 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

MTV Altlandsberg stark bei einem Vorbereitungsturnier in Markranstädt

Viele hatten das erhofft, manche erwartet. Die Handball-Damen des MTV Altlandsberg verteidigten ihren Titel beim Vorbereitungsturnier des SC Markranstädt erfolgreich. Mit einem 19:17-Sieg im Finale über den Gastgeber holte sich der Drittligist (Staffel Ost) aus Märkisch-Oderland die Trophäe. Doch nicht nur den Sieger-Pokal.

Sophie Lütke wurde im Sportcenter von Markranstädt als Beste Torschützin geehrt (25 Treffer in vier 2x20-Minuten-Partien). Die 25-jährige Altlandsberger Kapitänsfrau bekam Augenblicke später von den Mannschaftsverantwortlichen auch die Auszeichnung als Beste Spielerin überreicht. „Es konnte nur diese Wahl geben“, sagte respektvoll und 100 Prozent zutreffend am Hallen-Mikro Präsident Daniel Riegert vom gastgebenden Verein. Sophie ist ja auch in einer großartigen Verfassung. Wohl noch nie hat die Regisseurin und Torjägerin dafür so intensiv, ja leidenschaftlich, trainiert. Das absolute Vorbild.

Obwohl? Was Lucyna Trzczak am Sonnabend in ihren ersten offiziellen Spielen für den MTV bot, das war ebenfalls aller Ehren wert. 21 Tore erzielte der polnische Neuzugang, für die man in Altlandsberg erst am Freitag die Spielberechtigung erhalten hatte. Trotz ihrer erst 19 Jahre ließ die Linksaußen vom ersten Augenblick keinen Zweifel daran, dass sie im MTV-Team eine Führungsspielerin sein will. Mit ihrer frischen, spritzigen und technisch gekonnten Spielweise wirbelte sich sofort in die Herzen der Zuschauer. Deshalb wurde „Luschka“ bei der Siegerehrung von Kapitän Sophie Lütke auch zu den Turnier-Verantwortlichen vorgeschickt, als es um die Empfangnahme der entscheidenden Trophäe ging.

Wie sieht es sportlich ansonsten bei den Grün-Weißen aus? Trainer Fabian Lüdke lässt gnadenlos im 3:2:1-System decken, manchmal sogar noch offensiver. Das schlaucht nicht nur körperlich, das birgt natürlich auch seine Risiken. Wenn man seine Gegenspielerin nicht fixieren kann, wenn das Übergeben (bitte nicht missverstehen) nicht klappt, dann kann eine solche Abwehr fürchterlich alt aussehen, obwohl sie jung an Jahren ist. Und das war im Turnierverlauf leider auch öfter mal noch der Fall. Aber ein solches Abwehrverhalten immer wieder zu üben, ist enorm wichtig. Wer diese offensive Abwehrvariante geistig und physisch durchsteht, der hat – das lehrt die Erfahrung – kein Problem damit, erfolgreich die defensive 6:0-Variante zu spielen. Und diesen Hin- und-Her-Wechsel wird es in den Punktspielen geben.

„Am besten hat mir gefallen, wie unsere offensive Abwehr beim 19:17-Finalsieg gegen Markranstädt funktioniert hat“, so Trainer Fabian Lüdke. „Das war nicht einfach, weil diese Mannschaft, auch wenn sie zurzeit nur Oberliga spielt, über zahlreiche individuell stark ausgebildete Spielerinnen verfügt“, begründete der Coach. Das gefiel natürlich auch dem Team-Manager. Wolfram Eschenbach: „Markranstädts Frauen hatten ja schon eine Woche zuvor bei unserem Turnier mit ihrem zweiten Platz und den Siegen über die Erstligisten Stettin und Prag bewiesen, dass sie Handball spielen können. Das war heute keine einfache Aufgabe für unsere Frauen. Am besten gefiel mir aber natürlich unser Spiel gegen Rostock.“

Beim 25:16-Sieg über den Drittliga-Aufsteiger der Staffel Nord führte der MTV zeitweise mit 12 Toren Differenz. Und da wurde besonders deutlich, über welche Möglichkeiten der MTV mit seinem neuen Kader (sieben Zugänge) jetzt verfügt. Mandy Seering spielte gegen ihren Ex-Verein in der Regie-Position und machte das vorzüglich. Genauso wie Sophie Lütke, die speziell in dieser Partie zeigte, dass sie auch eine exzellente Halblinke ist.

Junioren-Nationalspielerin Lucyna Trzczak deckte in allen Spielen aufopferungsvoll auf der Spitze und sprintete bei unzähligen Kontern. Da war es kein Wunder, dass bei manch einer Großchance die Konzentration fehlte. Daran zerbrach der MTV nicht. Auch an zeitweiligen Rückständen nicht. Das könnte auch eine neue Qualität sein. Selbst als Sophie Lütke in der zweiten Halbzeit der Finalpartie gar kein Tor warf, richtete das keinen Schaden an. Weil die Zugänge Lucy und Kristina Domann vollstreckten und weil routinierte Damen wie Manja Berger, Vicky Várkony oder vor allem auch Anni Fleck im Finale ihre Tore machten. Obwohl die beiden Letztgenannten mit leichten gesundheitlichen Problemen nach Markranstädt gereist waren.

Fazit: Im Kader stehen 17 Spielerinnen, von denen Mandy Gramattke und Christiane Wiechert aus Verletzungsgründen noch längerfristig sowie Zugang Dagmara Żychniewicz kurzfristig nicht zur Verfügung stehen. „Wir sind im Vergleich zur vergangenen Woche wieder ein Stück vorangekommen. Jetzt müssen wir alles noch verfeinern“, so Coach Fabian Lüdke.

Ergebnisse – Vorrunde: SC Markranstädt – BSV Magdeburg 24:14, MTV Altlandsberg – BSV Zwickau II 20:15, Frankfurter HC – Markranstädt 16:17, Rostocker HC – MTV 16:25, Magdeburg – Frankfurt 19:20, Zwickau – Rostock 23:26.

Halbfinals: Markranstädt – Rostock 18:16, MTV – Frankfurt 20:17.

Finale: MTV – Markranstädt 19:17.

MTV mit: Jenny Haß, Jennifer Höft; Manja Berger 10 Tore, Anne Münzer 2, Mandy Seering 2, Monique Günther 4/4, Sophie Lütke 25/2, Linda Mandelkow 1, Annika Fleck 8, Kristina Domann 8, Viktória Várkonyi 1, Lucyna Trzczak 21/2, Isabell Domann 2.