SG Leutershausen zeigt Charakter und holt den Sieg
SG Leutershausen zeigt Charakter und holt den Sieg
Am Ende jubelten die “Roten Teufel”. Befreit. Erleichtert. Als hätte jemand eine tonnenschwere Last von ihnen genommen. Beim 31:29 (15:16) hatten sie eine Menge Charakter bewiesen, sich nicht unterkriegen lassen und - wie Trainer Marc Nagel sagte - “einen großen Schritt nach vorne gemacht”.
Was die 300 Zuschauer in der Heinrich-Beck-Halle sahen, war keine Handball-Gala. Es war ein hartes Stück Arbeit zweier Teams, die sich beide um einen Spitzenplatz in der 3. Liga Süd bewerben. “Wir haben alles gegeben gegen einen starken Gegner, aber das war nicht genug. Wir hätten die zwei Punkte gerne gehabt”, konstatierte Teningens Coach Ole Andersen. Und seine Truppe hatte den Sieg lange Zeit in der Hand. Vom Start weg düpierte sie die SG Leutershausen: Einen Spielstand von 0:5 zeigte Hallenuhr bereits nach fünf Minuten an. Mit einem Blitzstart hatten die Südbadener die Gastgeber überrascht. Zu löchrig war die Abwehr der Rot-Weißen, zu lasch ihre Offensive. Marc Nagel zog zum ersten Mal die grüne Karte. Auszeit. Er baute um: Jochen Geppert von der Mitte auf halblinks, Christopher Räpple wurde neuer Mittelmann. Jetzt entwickelte der Angriff mehr Durchschlagskraft.
Die SGL schloss nach und nach auf die SG Köndringen-Teningen auf. Nach 23 Minuten war es geschafft: Mattis Pestinger netzte zum 11:11 ein. Unentschieden - alles auf Anfang. Allerdings gelang es den Gastgebern nicht, an Köndringen vorbei zu ziehen. Die gingen körperlich ans Limit, stemmten sich erfolgreich gegen die nun immer stärkeren “Roten Teufel”.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit häuften sich zunächst wieder die Abstimmungsfehler bei der SGL. Die sich dadurch bietenden Chancen wusste Köndringen-Teningen nicht entscheidend zu nutzen. Die Gäste spürten jederzeit den Atem der Teufel im Nacken. Dann die 40. Minute: Stefan Salger steigt am Kreis in die Höhe, legt den Ball über alle Gegner hinweg auf Kreisläufer Hannes Volk, der verwandelt - 20:20. Eine Aktion, die wie ein Ruck durch die Reihen der SGL ging. Jeder in der Halle spürte: Da geht noch mehr.
Ein Doppelschlag von Jochen Geppert innerhalb von 36 Sekunden brachte Leutershausen in der 47. Minute erstmals in Führung - 24:23. Wenige Minuten später: Eine Parade von Alexander Hübe verhindert einen Treffer der SG Köndringen-Teningen, schnell schalten die “Roten Teufel” um, und vorne ist es wieder Hannes Volk, der die erste Zwei-Tore-Führung besorgt - 26:24, und noch neun Minuten zu spielen.
Das Spiel gedreht - alles gut? Mitnichten. Die Südbadener kontern. Innerhalb von vier Minuten gleichen sie aus und holen sich die Führung zurück - 26:27. “Da bin ich nervös geworden”, gibt Marc Nagel zu, “nach dem, was wir bis dahin investiert hatten, konnte das Spiel da schon in die andere Richtung kippen. Aber mein Kompliment an die Mannschaft - sie hat am Ende die Punkte gesichert.”
Mit mehr Luft, den besseren Nerven und kompromisslos im Abschluss agierten die Gastgeber in den letzten Minuten. Christopher Räpple besorgte den Ausgleich, Hannes Volk erhöhte auf 28:27, Jochen Geppert holte die Zwei-Tore-Führung zum 30:28 zurück. Eine Parade von Alexander Hübe in der letzten Minute - alle Zuschauer waren inzwischen aufgesprungen - machte den Sieg schließlich klar. 31:29 - eine Arbeitspartie mit einem packenden Ende.
SG Leutershausen: Hübe, Mangold, Wetzel 2, Wilde, Salger 2, Räpple 7/2, Pfattheicher 3, Volk 8, Geppert 7, Pestinger 2, Conrad, Karpstein, Ratzel.
SG Köndringen-Teningen: Ebner, Bayer, Berchtenbreiter 6, Zank 3, Simak, Hirling 2, Warmuth 2, Zipf 6, Vogt, Zank, Bührer P. 9/4, Fleig, Rascher (disq. 57:25), Bührer M. 1.