Nächste EURO-Schocks: Auch Susann Müller fällt aus / Nadja Nadgornaja verletzt
Nächste EURO-Schocks: Auch Susann Müller fällt aus / Nadja Nadgornaja verletzt
Nur vier Tage nach ihrem Comeback beim Test in Münster ist ihr Traum von der EURO in Serbien beendet: Susann Müller fällt für das am kommenden Dienstag beginnende Turnier aus - ein Meniskusriss im rechten Knie stoppt die 24-jährige Linkshänderin. Am Mittwochabend erwischte es in einem gemeinsamen Training mit einer Formation des Männer-Drittligisten VfL Eintracht Hagen auch Nadja Nadgornaja mit einer Verletzung des rechten Sprunggelenks. Über ihre EURO-Teilnahme entscheidet eine genaue Untersuchung am Donnerstagvormittag. „Das sind für uns weitere dramatische Rückschläge”, sagte ein konsternierter Bundestrainer Heine Jensen. „Wir waren auf einem wirklich guten Weg, aber jetzt haben wir eine völlig andere Ausgangssituation und müssen uns neu formieren.”
Für den rechten Rückraum war vor Susann Müller nicht nur Steffi Melbeck mit einem Muskelfaserriss in der Wade ausgefallen - auch Kapitänin Isabell Klein traf am Montag nach einem Mittelhandbruch das EURO-Aus. Als letzte Linkshänderin mit Fernwurfpotenzial steht nun nur noch die erst 19-jährige Leipzigerin Anne Hubinger im Kader.
Susann Müller, die bereits 2007 WM-Bronze gewonnen hatte und ein Jahr darauf U20-Weltmeisterin gewesen war, gab dem Spiel der deutschen Mannschaft gegen Rumänien in Münster (25:28) und Hamm (30:9) viele druckvolle und kreative Momente. „Susi hat das wirklich sehr gut gelöst”, sagte Jensen, der noch am Mittwochabend aus dem SportCentrum Kamen-Kaiserau heraus reagierte: Christine Beier, Rechtshänderin des Frankfurter HC und auch im rechten Rückraum einsetzbar, rückt kurzfristig ins EURO-Aufgebot. Die 28-Jährige bestritt bisher 30 Länderspiele, in denen sie 46 Tore erzielte.
Das gemeinsame Abendtraining mit den Hagener Männern bestritt das Team in gedrückter Stimmung - und musste zudem einen weiteren Schock verkraften: Nadja Nadgornaja landete bei einer Angriffsaktion auf dem Fuß ihres Gegenspielers und verletzte sich am rechten Sprunggelenk. Die 24-Jährige hatte nach einem überstandenen Muskelfaserriss in der linken Wade die wieder erhöhten Trainingsumfänge sehr gut verkraftet und schien auf einem guten Weg mit Kurs Serbien gewesen zu sein.
Noch am Abend mahnte Jensen kämpferische Zuversicht an: „Jammern hilft nicht. Auch dieser bitteren Situation müssen wir uns jetzt stellen, noch enger zusammenrücken und das für uns Beste herausholen.”
Der Lehrgang im SportCentrum Kamen-Kaiserau endet am frühen Donnerstagnachmittag. Am Sonntag trifft sich die deutsche Mannschaft dann in Frankfurt wieder, fliegt tags darauf nach Serbien und startet am Dienstag, 4. Dezember, in Novi Sad gegen den Olympiadritten Spanien in die EURO-Vorrunde. Weitere Gegner sind Ungarn (5. Dezember) und Kroatien (7. Dezember). Die ersten drei Nationen erreichen die Hauptrunde. Sport1 überträgt alle deutschen Spiele live.