Beachhandball: Wohlfühloase und Sport mit hohen Technik- und Taktikanforderungen - Rückblick auf die 2. Beachhandball-Fortbildung des BHV
Beachhandball: Wohlfühloase und Sport mit hohen Technik- und Taktikanforderungen - Rückblick auf die 2. Beachhandball-Fortbildung des BHV
Beachhandball ist mehr als Hallenhandball auf Sand. Es ist kein Ersatz und keine Konkurrenz, sondern schafft einen Mehrwert als spaßbringendes Athletiktraining und Verletzungsprophylaxe. Für Kinder hat der Sand einen hohen Aufforderungscharakter, die Jugendlichen finden Beachhandball cool und für die Senioren kann der Sport ein anspruchsvoller Ausgleich zum Hallentraining sein. Das waren die Kernbotschaften zu Beginn der Beachhandball-Fortbildung für C- und B-Lizenzinhaber, die der Bayerische Handball-Verband nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr am 25. und 26. Mai zum zweiten Mal durchgeführt hat. Nach einer ausführlichen theoretischen Einführung in die Philosophie (körperloses Spiel, Fair Play) die Spielidee und die speziellen Beachhandballregeln und nach der Vorstellung der gängigen Angriffs- und Abwehrtaktiken durch den BHV-Beachreferenten und DHB-Beachtrainer der weiblichen U17 Nationalmannschaft, Alex Novakovic, ging es für die 18 Teilnehmer der C-/B-Trainerfortbildung endlich auf den Beachplatz.
Dort stellten sie dann sehr schnell fest, dass der Sand zwar viel Energie frisst, aber gleichzeitig für maximalen Spaß und gute Laune sorgt. Bereits beim Aufwärmen wurden Pirouetten und Kempa ausprobiert, die den doppelten Punktgewinn einbringen, und auch die spezielle Blocktechnik wurde geübt. Technik, Taktik, Schnelligkeit und Wechselstrategie sind eng miteinander verbunden und ergeben eine komplexe Anforderung für die Spielerinnen und Spieler. Wie eine gesamte Trainingseinheit auf dem Beachplatz aussehen kann, demonstrierten anschließend Spielerinnen des TSV Ismaning und des Beachteams „Die Brüder“. Klar, dass die Bewegungsabläufe bei den Beach-Jugendnationalspielerinnen oder deutschen Meisterinnen wie Kiki Walter schon um einiges besser aussahen. „Beachhandball ist eine gute Abwechslung zum Spiel und zum Training in der Halle. Das antizipative Abwehrsystem und das Sprungkrafttraining im Beachhandball wirken sich auch im Hallenhandball sehr positiv aus.“, berichteten die Jugendspielerinnen am Rande.
Am zweiten Lehrgangstag erfuhren die Teilnehmer etwas über das athletische Anforderungsprofil beim Beachhandball: Handlungsschnelligkeit und Agilität im Kopf und in den Beinen sind bei dieser dynamischen Sportart, in der ein Angriff oft nur wenige Sekunden dauert, permanent gefragt. Wie man die Wahrnehmung trainieren kann, um Entscheidungen zu optimieren und die Entscheidungsfähigkeit der Spieler zu verbessern, war zunächst der theoretische und dann auch der praktische Part des BHV-Referenten Tom Hankel. Auf dem Beachfeld durften sich die Lehrgangsteilnehmer dann in Grundspielen und im Entscheidungstraining wieder zwischen dem Wurf mit Pirouette oder dem Kempapass entscheiden - gar nicht so einfach in der praktischen Umsetzung.
Zum Abschluss der gelungenen Beachhandball-Fortbildung stellte Alex Novakovic die Beachaktivitäten des BHV vor. Dabei hob er insbesondere die Bayerische Beachtour (BBT) für C- und B-Jugenden mit den Turnieren in Moosburg (10./11.06.), Großlangheim (24./25.06.), Nürnberg (15./16.07.), Ismaning (22./23.07.) und Königsbrunn (29./30.07.) sowie die neu gegründeten Beachhandballstützpunkte in Ismaning, Nürnberg und Großwallstadt für die Jahrgänge 2001 bis 2003 hervor. „Beachhandball ist ein sehr gutes Mittel zur Mitgliedergewinnung. Diese Chance sollten sich die Vereine nicht entgehen lassen.“ Dieser Meinung schlossen sich auch die Lehrgangsteilnehmer unisono an.