„Anpfiff: Mehr Frauen im Spiel“ – Projekt nimmt mit Workshop in Oldenburg an Fahrt auf
„Anpfiff: Mehr Frauen im Spiel“ – Projekt nimmt mit Workshop in Oldenburg an Fahrt auf
Das Projekt „Anpfiff: Mehr Frauen im Spiel“ nimmt an Fahrt auf: Brigitte Franz, Teilnehmerin aus Mecklenburg-Vorpommern, vergleicht den Workshop von Freitag bis Sonntag im niedersächsischen Oldenburg mit einer Lokomotive: „Mit der Veranstaltung werden wir viel Tempo aufnehmen.“ Maike Behnke aus Schleswig-Holstein nimmt eine sinnbildliche Brille mit nach Hause: „Der Workshop öffnet die Augen für neue Ansichten.“ Ziel des Projektes ist die Schaffung eines Netzwerkes aus Mitarbeiterinnen der 22 Landesverbände, die sich in den Gliederungen des Deutschen Handballbundes um mehr Frauen im Schiedsrichterwesen bemühen.
Veranstaltungsleiterin Anja Salzwedel am Sonntagmittag unmittelbar nach der Abschlussbesprechung der Veranstaltung am Rand des international besetzten Turniers des VfL Oldenburg um den Wunderhorn-Pokal: „Wir wollten die Frauen aus den Landesverbänden motivieren, konkret was zu tun, ihnen dafür auch Instrumente mit an die Hand geben.“
Die Erwartungen der Mitarbeiterin der DHB-Frauen- und der Schiedsrichterkommission an die Ergebnisse der Veranstaltung seien nicht nur erfüllt, sondern übertroffen worden: „In vielen Landesverbänden fehlt es in der Frauenarbeit im Schiedsrichterwesen noch an Strukturen“, weiß Anja Salzwedel. „Wir haben am Wochenende Grundlagen erarbeitet, die in den Landesverbänden helfen können, diese Strukturen zu schaffen.“ Birgit Fritsche aus Itzehoe mit Blick auf den gewünschten Ausbau der Netzwerkarbeit: „Jede Teilnehmerin, die heute hier rausgegangen ist, hat sich selbst eine Aufgabe mitgenommen, um etwas für die Gruppe zu tun.“ Birgit Fritsche hatte gemeinsam mit Heike Horstmann vom VfL Oldenburg die Rahmenorganisation des Workshops übernommen.
Nach sechs in Bad Urach hatten für das Wochenende in Oldenburg elf Landesverbände Mitarbeiterinnen zu dem Workshop entsandt. Anja Salzwedel: „Uns ist wichtig, dass alle Landesverbände mit eingebunden werden. Uns fehlen jetzt nur noch die Pfalz, Rheinhessen, das Rheinland, Westfalen und Berlin, dann sind wir komplett.“
Im Ergebnis haben die Frauen von Freitag bis Sonntag in Oldenburg unter Moderation der Trainerin Dr. Anke Reichert vier Themenschwerpunkte bearbeitet: Neben der Entwicklung von Materialien zur Vorbereitung und Durchführung von Dialogtreffen, die der Gewinnung und Betreuung von Schiedsrichterinnen in den Landesverbänden dienen, die Inhalte eines Flyers, der Eltern von Mädchen, die Interesse an einer Schiedsrichtertätigkeit haben, mit Grundinformationen versorgen soll. Etablieren wollen die Teilnehmerinnen des Workshops ein Camp, zu dem junge Schiedsrichterinnen aus den Landesverbänden einmal jährlich zusammengekommen. Anja Salzwedel: „Das sind erste Überlegungen, die noch reifen müssen.“ Angedacht sei, eine Pilot-Veranstaltung im Juni kommenden Jahres im Zuge eines international besetzten Jugend-Handballturniers in Wismar anzubieten.
Freigeschaltet worden war bereits nach dem ersten Workshop in Bad Urach der Blog „Mädels mit Pfiff“. Veranstaltungsleiterin Salzwedel: „Jetzt geht es darum, den Blog auch mit Leben zu füllen; etwa durch Monatsthemen.“ Jung-Schiedsrichterinnen sollen motiviert werden, sich über die Internet-Plattform auszutauschen, dort aber auch Tipps und Anregungen zu hinterlassen. „Aus der Praxis für die Praxis“, sagt Anja Salzwedel.
Sie selbst habe aus dem Workshop die Aufgabe mitgenommen, während des für Sonnabend und Sonntag, 11. und 12. Oktober, in Kassel geplanten Frauenforums über das Projekt „Anpfiff: Mehr Frauen im Spiel“ zu berichten - und gegebenenfalls auch Vertreterinnen der noch fehlenden Landesverbände zur Mitarbeit zu motivieren.
Sally Kulemann, Beauftragte für Neulingsausbildung und Schiedsrichter-Frauenförderung des Hessischen Handball-Verbandes, hofft auf noch mehr Mitstreiterinnen: „Wir lernen während der Treffen nicht nur viel über Methodik und tauschen uns aus, sondern nehmen auch viel Energie mit.” Das Projekt „Anpfiff: Mehr Frauen im Spiel“ nehme an Fahrt auf.