Niederlage beim 1. FC Köln überrascht Eddersheims Trainer Tobias Fischer nicht
Niederlage beim 1. FC Köln überrascht Eddersheims Trainer Tobias Fischer nicht
Es war schon ein bisschen trostlos: Gerade mal 70 Zuschauer kamen in die Sporthalle der Euopaschule, um die Partie der 3. Liga West zwischen dem 1. FC Köln und der TSG Eddersheim zu sehen. Die Gastgeberinnen aber kennen das, und deshalb kann sie das auch nicht beeindrucken. Ebenso wenig waren die Gäste aus dem Main-Taunus-Kreis in der Lage, das Team von Trainerin Lyn Byl zu beeindrucken. Der Tabellendritte wurde in keiner Phase gefordert und setzte sich mit 36:27 (17:12) gegen den Aufsteiger durch, was dessen Trainer jedoch überhaupt nicht überraschte. „Diese Niederlage war zu erwarten und von uns einkalkuliert“, sagte Eddersheims Coach Tobias Fischer. „Daher wirft uns das absolut nicht um.“
Es wirft die TSG-Frauen erst recht nicht um, weil sie die Reise in die viertgrößte Stadt Deutschlands längst nicht in Bestbesetzung antreten konnten. Kreisläuferin Michelle Klein war beruflich verhindert, während Rechtsaußen Sina Elter zwar mitfuhr, aber wegen Krankheit nicht spielen konnte. Trotz allen Verständnisses und trotz seiner Anerkennung der Klasse des 1. FC Köln hätte Tobias Fischer von seiner Deckung aber gerne etwas mehr gesehen. „Mit der Abwehrarbeit bin ich nicht einverstanden. Das war von allen beteiligten Personen zu wenig“, erklärte der Trainer der TSG Eddersheim, um aber auch gleich ein kleines Lob auszusprechen, und zwar für die hin und wieder überzeugende Angriffsleistung. „Unseren Positionsangriff fand ich phasenweise ganz gut“, sagte Tobias Fischer. „Immer dann, wenn wir zusammengespielt haben, wurden Lücken in die sehr robuste FC-Abwehr gerissen.“
Es hatte dann auch gar nicht schlecht begonnen für die TSG, die in der Anfangsphase auf Schlagdistanz blieb. Nachdem Sarah Dernbach zu Beginn der 18. Minute auf 8:11 verkürzt hatte, fielen die Eddersheimerinnen aber in ein Loch und gestatteten dem 1. FC Köln einen 5:0-Lauf, der letztlich schon vorentscheidend war. Vanessa Idelberger, Daniela Salz per Siebenmeter, Felicia Idelberger, Lina Jaquet und erneut Vanessa Idelberger brachten die Mannschaft von Trainerin Lyn Byl, die am Montag ihren 35. Geburtstag gefeiert hat, mit 16:8 nach vorne.
In dieser Phase hatten die TSG-Handballerinnen auch im Angriff an Qualität verloren, weil sie es immer wieder mit der Brechstange versuchten. Und hinten ging eh nicht so sehr viel an diesem Tag. „Mit dem Fehlen von Michi und dem kurzfristen Ausfall von Sina haben uns zwei ganz starke Abwehrspielerinnen gefehlt“, sagte Eddersheims Trainer Tobias Fischer. „Dennoch erklärt das nicht unsere schwache Abwehrarbeit. Unser Blockverhalten war nicht vorhanden, unser Zweikampfverhalten war schwach, und leider haben unsere Torfrauen kaum einen Ball gehalten.“ Schöne Grüße an Lisa Brennigke und Mona Priester. „Aber man muss auch sehen, gegen wen wir da gespielt haben“, erklärte der TSG-Coach. „Die Kölnerinnen sind eine richtig starke Mannschaft. Sie sind körperlich überragend und waren für uns spieltaktisch nicht zu kontrollieren.“
Nach dem Wechsel bahnte sich sogar ein Debakel für die TSG Eddersheim an, nachdem der 1. FC Köln schon in der 38. Minute auf zehn Treffer davongezogen war. Kim Pappert sowie dann in Überzahl, als Jana Schmidt eine Zwei-Minuten-Strafe abbrummen musste, erneut Kim Pappert und Maja Klingenberg hatten aus dem 22:15 ein 25:15 gemacht. Daraufhin reagierte Tobias Fischer, ließ nun etwas defensiver decken und konnte mit dem Ergebnis seiner Maßnahme streckenweise zufrieden sein. Die Partie hakte er dann auch ganz schnell ab. „Jetzt konzentrieren wir uns auf das letzte Heimspiel in diesem so erfolgreichen Jahr 2014“, sagte der Eddersheimer Coach. Am Samstag (6. Dezember) empfangen die Hessenmeisterinnen um 15 Uhr in Hattersheim am Karl-Eckel-Weg die Westfalenmeisterinnen, die Handballerinnen des ASC 09 Dortmund.
1. FC Köln: Kochs, Krückemeier – Jaquet (2), Dirks (2), Salz (7/5), Klingenberg (3), Flohr (5), Wagner (2), V. Idelberger (6), Bozkurt, F. Idelberger (2), Pappert (6), Juhnke (2), Demmerath.
TSG Eddersheim: Brennigke (1.-22., 44.-60.), Priester (22.-44.) – Schmidt (7/5), Büttner (2), Dernbach (10/5), Stengelin (2), Jost (3), Amstutz, Breitenfelder, Krämer, Feick (2), Elter (n. e.), Jung (1).