HANDBALL-STARS GO SCHOOL in der Helene-Lange-Schule Oldenburg
HANDBALL-STARS GO SCHOOL in der Helene-Lange-Schule Oldenburg
Zum Abschluss der ersten HANDBALL-STARS GO SCHOOL-Woche 2013 ging es an diesem Freitag an die Helene-Lange-Schule nach Oldenburg, Heimstätte des Frauen-Bundesligisten und DHB-Pokalsiegers VfL Oldenburg.
An der Gesamtschule haben die über 1000 Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich neben dem normalen Unterricht ab der 5. Klasse für eine Orchester- oder Sportprofilklasse zu bewerben. Solch eine Sportklasse unterrichtet auch Gabriele Böckmann. Sie bewarb sich, um neben den vier bis sechs Unterrichtseinheiten Sport, in denen es nicht um Leistungssport, sondern um die Vermittlung möglichst vieler unterschiedlicher Sportarten geht, ihren Schülerinnen und Schülern einen neuen Eindruck zu verschaffen.
Klaus-Dieter „Pitti“ Petersen, Jugendtrainer des THW Kiel und Trainer der Jugend-Nationalmannschaft, sollte den Schülerinnen und Schülern dann auch zeigen, wie angehende Profis in vergleichbarem Alter trainieren.
Petersen konnte mit weiterer professioneller Unterstützung auftrumpfen: Leszek Krowicki, Trainer des VfL Oldenburg, und dessen Stammtorhüterin Julia Renner standen „Pitti” beim Training zur Seite. Zunächst wollte Petersen aber wissen, ob die Schülerinnen und Schüler eher spielen oder trainieren wollten. Die schallende Antwort „spielen natürlich“ konnte den mehrmaligen Deutschen Meister aber nicht aus der Ruhe bringen. Für viele unerwartet, startete dann sogleich das Training nicht etwa mit den bekannten Übungen zur Erwärmung, sondern dem etwas anderen Sport - dem Denksport!
Nach einer Quizrunde sollte das Alphabet vorwärts und rückwärts aufgesagt werden, um die grauen Zellen anzuregen, denn „Spaß hat man, wenn man fit und wach ist“ weiß Petersen. Dass er in den folgenden zwei Stunden auch körperlich von den Schülerinnen und Schülern alles abverlangte, dafür sorgte vor allem das Fangspiel zu Beginn. Mit einer Hand an der Nase, die andere durchgesteckt, im sogenannten Elefantengriff, jagten die auserwählten Fänger nach den Leibchen ihrer Mitstreiter, was bei vielen schon zu früher Stunde zu Lachen und Kreischen führte. Anschließend folgte einer von Pitti´s berühmten Rundparcours. Wer den Balanceakt über die Bank gemeistert hatte, musste Liegestütze in verschiedenen Variationen absolvieren, bevor ein Wurf bei der schier unüberwindbaren Julia Renner anstand. Diese hatte neben hilfreichen Tipps auch aufmunternde Worte für die teilweise verzweifelten Schützen parat.
Zurück zum Anfang ging es im Slalom mit abschließenden Wurf auf das Tor mit eingeschränkten Trefferfeld. Auch hier stand Petersen parat und konnte einigen im Einzelunterricht die genaue Ausführung des Wurfes zeigen. Im Anschluss wurden die Schülerinnen und Schüler aufgeteilt, und Petersen, Krowicki und Julia Renner leiteten jeweils das Parteiballspiel innerhalb der drei Gruppen. Nach erfolgreich absolvierten fünf Pässen innerhalb eines Teams, musste der Ball auf einer Matte abgelegt werden, um einen Punkt zu ergattern. Dabei ließ es sich Petersen nicht nehmen, dem zahlenmäßig unterlegenen Team auszuhelfen und dieses zum Sieg zu führen. Nach dieser Passschulung wurde es ernst, und die Jungen und Mädchen mussten zeigen, was sie bis dahin gelernt hatten. In kleineren Gruppen wurde abwechselnd angegriffen bzw. abgewehrt und das handballerische Können geprüft. Wie Julia Renner später verriet, hat sie dabei auch das ein oder andere Talent gesehen.
Bei der anschließenden Fragerunde enthüllte Petersen, dass sein Vater an seiner „Handballverrücktheit“ schuld sei, denn schon mit sechs Jahren nahm er den kleinen Pitti mit in die Handballhalle. Aber nicht nur am Handball begeisterte er sich, sondern probierte in seiner Jugend auch verschiedene Sportarten wie Fußball, Leichtathletik und Turnen aus. Gerade Letzteres sei für den Handballer wichtig, der Körperbeherrschung wegen, verriet er. Auf die Frage, welcher Titel ihm denn am meisten bedeutete, ob die Erfolge im Verein, Nationalmannschaft oder auch als Trainer, konnte er keine genaue Angabe machen. „Alle Titel waren besonders und wurden auch besonders gefeiert“, sagte Pitti. Aber einen Trainerposten bei einem Bundesligaverein „könne er sich noch nicht vorstellen. Jeder sollte das machen, was ihm Spaß macht! Und mir macht es besonders viel Spaß mit jungen Talenten zu arbeiten und ihre Entwicklung optimal zu steuern.“
Bei der vielen Aufregung vergaßen die Schülerinnen und Schüler am Ende der Veranstaltung fast, dass sie bereits in ihre wohlverdienten Ferien hätten gehen können und blieben lieber weiter in der Halle.
Am Montag wird die HSGS-Tour mit Wieland Schmidt und Stefan Kretzschmar in Leipzig fortgesetzt. Neben den Stars kommen auch Spieler und Trainer des SC DHfK Leipzig und des HC Leipzig.
Weitere Informationen unter www.handball-in-schulen.de