Erst Tunesien, dann zwei Herkulesaufgaben
Foto: Koletiff Images U21 WM

Erst Tunesien, dann zwei Herkulesaufgaben

20.06.2025 | Verband

 

DHB-Junioren gehen optimistisch ins letzte WM-Vorrundenspiel, der Blick ist aber schon nach vorne gerichtet 

 

Das erste Ziel haben die DHB-Junioren bei der U21-Weltmeisterschaft in Polen erreicht, nun stehen erst der Vorrundenabschluss gegen Tunesien und dann die richtig dicken Brocken in der Hauptrunde an: Nach dem hart umkämpften 30:29 gegen Serbien und der Galavorstellung beim 43:33 über die Schweiz hat sich das Team von Martin Heuberger in Vorrundengruppe G bereits als Sieger für die Hauptrunde qualifiziert – und nimmt auch das Optimum von 2:0 Punkten mit in den nächsten Turnierabschnitt. Welches Team die DHB-Auswahl in die Hauptrunde, die ebenfalls in Kielce ausgespielt wird, begleitet, entscheidet sich am Samstag im direkten Duell zwischen der Schweiz und Spanien. Danach, um 21 Uhr, geht es für Deutschland gegen die noch punktlosen Tunesier darum „im Rhythmus zu bleiben“, wie Bundestrainer Heuberger am Freitag im digitalen DHB-Medientermin sagte. Dyn zeigt die Partie ab 20.50 Uhr live. 

Generell ist der Schwarzwälder sehr zufrieden mit den Auftritten seines Teams in Polen: „Wir haben das erste gesetzte Ziel, das Erreichen der Hauptrunde, erreicht, jetzt wollen wir auch das dritte Spiel erfolgreich bestreiten. Schon beim Vorbereitungslehrgang letzte Woche in Barsinghausen zeigte sich ein erster Entwicklungsschritt, und da haben wir bei der WM weitergemacht. Gegen die starke serbische Mannschaft waren wir schon gut, auch wenn es den einen oder anderen Fehler zu viel gab. Gegen die Schweiz hatten wir eine deutliche Steigerung im Angriff, aber es gibt noch Baustellen in der Abwehr, vor allem im individuellen Bereich.“ 

Wie schon in der zweiten Hälfte gegen die Eidgenossen will Heuberger auch gegen Tunesien die Belastung verteilen, denn ab Montag warten andere Kaliber: Spanien und Ägypten sind die beiden Hauptrundengegner, im direkten Duell am Samstag entscheidet sich auch in dieser Gruppe H, welches Team wie viele Punkte mitnimmt. Nur die beiden besten Mannschaften der vier Hauptrundengruppen qualifizieren sich für die Viertelfinals am kommenden Mittwoch. Somit ist für Heubergers Jungs klar, dass man mindestens einen der WM-Mitfavoriten hinter sich lassen muss. Spanien ist amtierender U19-Weltmeister und U20-Europameister, Ägypten ist Afrikameister und das mit Abstand beste nicht-europäische Team bei der WM.   

„Wir haben von beiden Teams Videomaterial und werden natürlich das Duell am Samstag genau analysieren“, sagt Heuberger, dessen Team zudem gegen beide Gegner in diesem Jahr schon Testspiele bestritten hat: Im März verlor die DHB-Auswahl beide Vergleiche bei der Reise nach Kairo, im Januar und Mai gab es Niederlagen gegen die Spanier bei Vier-Länder-Turnieren in Portugal und der Schweiz. „Wir haben nach den Niederlagen im März noch eine Rechnung offen mit Ägypten. Bei Spanien sind im Gegensatz zur Airport-Trophy im Mai die Cikusa-Brüder wieder dabei. Wenn wir aber unsere Form aus dem Schweiz-Spiel gegen Tunesien konservieren und so weitermachen, haben wir eine Chance. Aber diese beiden Hauptrundenspiele werden echte Herkulesaufgaben“, sagt Heuberger.  

Dabei baut er auf sein starkes Kollektiv, alle Spieler haben mittlerweile ihr Turnierdebüt gegeben, zuvor angeschlagene Junioren wie Anton Preußner sind wieder fit, andere wie Felix Göttler, Fritz Haake und Georg Löwen, die gegen Serbien kaum oder gar nicht aufliefen, haben gegen die Schweiz ihre Spielzeit bekommen. „Jeder hat ein gutes Gefühl, daher bin ich zuversichtlich für die kommenden Aufgaben. Als Kollektiv sind wir sehr stark, wir können viel wechseln, ohne, dass es einen Bruch im Spiel gibt. Das ist unsere Stärke“, betont der Bundestrainer, dem vor allem die Torwartleistungen von Julian Buchele und Frederik Höler sehr gut gefallen haben: „Beide haben sich wirklich gut ergänzt bisher.“