20190103_Alicia Stolle EM All Star
Nachträglich noch einmal herzlichen Glückwunsch zur All-Star-Auszeichnung. Hatten Sie damit gerechnet?
Alicia Stolle: Niemals, das kam total überraschend. Ich war schon happy und stolz, dass ich auf meiner Position zu den fünf Nominierten gehört hatte. Dass ich nun EM-All-Star wurde, ist natürlich auch ein großer Anreiz für die Zukunft.
Die DHB-Auswahl beendete eine spannende EM als Zehnter, wie fällt Ihre EM-Bilanz aus?
Alicia Stolle: Der zehnte Platz hört sich erst einmal schlechter an, als wir eigentlich waren. Wie eng es zuging, zeigt doch die Tatsache, dass wir vor dem letzten Spieltag sogar noch ins Halbfinale hätten einziehen können. Das wir uns nicht fürs Finalwochenende in Paris qualifiziert haben und zumindest um die Plätze fünf und sechs spielten, war gleich nach dem Aus ziemlich enttäuschend. Mit ein paar Tagen Abstand aber sieht die Welt anders aus.
Wie?
Alicia Stolle: Viele Mannschaften waren punktgleich, da entschied die Tordifferenz. Ich mache das nicht an der Platzierung fest, sondern ich sehe, wie wir uns als Mannschaft entwickelt haben. Die EM war ein ganz klarer Schritt nach vorne, ich bin daher stolz und zufrieden. Mit dem Blick auf die Zukunft hat jeder das Potenzial dieser jungen Mannschaft gesehen, die noch viel Jahre so zusammenspielen kann.
Im Juni geht es mit den WM-Playoffs gegen Kroatien weiter – wie sehen Sie die Chancen, 2019 in Japan dabei zu sein?
Alicia Stolle: Da wollen wir auf jeden Fall hin, und ich denke, die Playoffs sind machbar, wir freuen uns als Mannschaft darauf und wollen dann in Japan den nächsten Schritt machen.
Bevor im März der nächste Lehrgang mit dem Nationalteam ansteht, sind Sie erst einmal im Verein gefordert…
Alicia Stolle: Und das nicht zu knapp. Im Januar haben wir mit dem THC in der Liga die wegweisenden Spiele gegen Bietigheim und Metzingen, im Februar startet dann die Hauptrunde in der Champions League.
Wie sehen Sie international die Chancen aufs Champions-League-Viertelfinale?
Alicia Stolle: Für uns sind das nun erst einmal sechs weitere Bonusspiele, in denen wir internationale Erfahrung sammeln können. Man muss ja sehen, dass wir uns erst auf den letzten Drücker für die Hauptrunde qualifiziert hatten. Wir nehmen, was kommt – und sehen am Ende, ob es fürs Weiterkommen reicht. Für meine persönliche Entwicklung sind diese Champions-League-Spiele unglaublich wichtig. Das ist auch mit Blick aufs Nationalteam schon ganz anderes als Bundesliga. Deswegen war der Wechsel zum THC auch genau der richtige Schritt.
Quelle: BP