20191023_croger_frauen_stimmen
Nach dem 21:21 am Mittwochabend in Zagreb gegen die ersatzgeschwächten Kroatinnen zeigten sich die deutschen Spielerinnen und Bundestrainer Henk Groener sehr selbstkritisch.
Die Stimmen zum Spiel:
Bundestrainer Henk Groener: Wir haben noch viel zu tun – in allen Bereichen. Wir werden diese Partie bis zum Rückspiel am Samstag sehr intensiv analysieren und unsere Schlüsse daraus ziehen. Wir müssen unsere Abwehrarbeit verbessern, auch wenn diese in der zweiten Hälfte ganz ordentlich war. Vor der Pause hat uns die Aggressivität gefehlt. Im Angriff gab es zu viele Einzelaktionen und viel zu wenig Tempospiel, die Kroatinnen haben gut gegen unsere erste Welle verteidigt, aber aus der zweiten Welle kam viel zu wenig. Wir haben alles probiert, haben viel gewechselt, aber es wurde im Angriff nicht besser. Wir müssen uns nach diesem Spiel alle an der eigenen Nase fassen. Am Samstag müssen wir stärker in der Abwehr stehen und müssen viel mehr Tore erzielen.
Kapitänin Kim Naidzinavicius: Wir hätten gewinnen müssen, und zwar deutlich – genau das war unser Ziel. Wir waren gut vorbereitet und haben uns auf dieses Spiel gefreut, speziell, weil es ja nicht mehr so viele Gelegenheiten gibt, um sich vor der WM einzuspielen. Deswegen sind wir richtig enttäuscht. Es hat vorn wie hinten gefehlt, wir haben in vielen Situationen nicht den Schritt mehr gemacht, den man gebraucht hätte. In der Abwehr standen wir oft zu weit weg, im Angriff haben wir viele Chancen nicht genutzt. Da gibt es vieles, was wir am Samstag besser machen müssen.
Torfrau Dinah Eckerle: Das war alles andere als der Schritt nach vorn, den wir uns erhofft hatten. Wir hatten uns richtig viel vorgenommen für die beiden Spiele, aber heute ist nicht viel dabei herausgekommen. Wir hatten im Angriff und in der Abwehr viele Probleme, wir haben in der Offensive ohne Spielfluss und Tempo gespielt, da hatten wir uns etwas ganz anderes vorgenommen. Zum Beispiel haben wir so gut wie keinen Gegenstoß gelaufen, obwohl wir eigentlich mit viel Tempo spielen wollten. Wir haben unsere Vorgaben einfach nicht aufs Feld gebracht. Und in den letzten 14 Minuten wollte der Ball einfach nicht ins Tor, obwohl wir genug Chancen hatten. Das war definitiv nicht unser normales Niveau.
Rückraumspielerin Emily Bölk: Ich hatte mich so auf das Spiel gefreut – und dann kommt so was dabei raus. Wir haben nicht viel auf die Platte gebracht und haben zu viele einfache Fehler gemacht. Wir hatten zu wenig Zug zum Tor, wir können es viel besser. Jetzt müssen wir sehen, dass am Samstag eine richtige Reaktion kommt und wir anders auftreten. Denn bei der WM warten definitiv andere Mannschaften auf uns als heute.
Nenad Sostaric, kroatischer Nationaltrainer: Das war ein tolles Spiel für unsere junge Mannschaft mit sieben Debütantinnen. Wir haben toll verteidigt und unsere Torfrau Tea Pijevic hat sich ein Sonderlob verdient. Bei uns geht es aufwärts, nächstes Jahr bei der EM wollen wir unter die besten Acht – und dann sind ja auch die über zehn Stammspielerinnen wieder dabei, die heute gefehlt haben.
(BP)