Seriös und mit Respekt gegen den Iran
Die ersten Punkte bei der Weltmeisterschaft sind eingefahren, nun wartet nach Japan das nächste Team vom asiatischen Kontinent auf Deutschland. Am Samstag (18.00 Uhr, live auf sportdeutschland.tv) ist im dänischen erstmals in der DHB-Länderspielhistorie das Team aus dem Iran der zweite deutsche Gegner. Nachdem die DHB-Auswahl dank des Treffers von Xenia Smits mit der Schlusssirene mit einem 31:30 ins Turnier gestartet war, kassierten die Iranerinnen mit dem 15:35 die erwartete Niederlage gegen Polen.
„Wir gehen das Spiel natürlich sehr seriös an und schauen, was wir im Vergleich zum Japan-Spiel verbessern können und wo wir noch Abstimmung brauchen, um die zwei Punkte mitnehmen können“, sagt Smits, die nach ihrem Siegtreffer viele Glückwünsche aus der Heimat erhielt: „Wenn ein Spiel mit dem letzten Wurf entschieden wird, ist das immer sehr aufregend, egal, ob man das Tor selbst wirft oder nicht. Das Wichtigste sind aber die zwei Punkte – und wir hätten das Spiel gerne früher entschieden.“ Smits war sich beim digitalen Medientermin am Freitag sicher, dass „Japan vielen Mannschaften echt Schwierigkeiten bereiten kann, mit Lockerheit, Dynamik, Spielwitz und Wurfqualität. Daher waren das sehr wichtige Punkte.“
Co-Trainer Jochen Beppler sprach von zwei verdienten Punkten, „auch wenn wir in den letzten zehn Minuten nicht mehr die Sicherheit in der Abwehr hatten gegen das 6-gegen-7-Spiel der Japanerinnen. Das wird auch die Hauptaufgabe gegen den Iran werden, denn auch der nächste Gegner setzt phasenweise auf 7-gegen-6.“ Für Samstag kündigte Beppler an, dass vor allem jene Spielerinnen, die gegen Japan nicht so lange Einsatzzeiten hatten, auflaufen würden: „Unsere Aufgabe als Trainerteam ist es ja auch, dass wir alle Spielerinnen erfolgreich ins Turnier bringen. Bei allem Respekt vor dem Iran, wir sind der Favorit. Daher werden wir den Fokus auf unsere eigenen Stärken legen.“
Natürlich haben er und Cheftrainer Markus Gaugisch schon das Vorrundenfinale am Montag gegen Polen im Hinterkopf, „wenn es um den Gruppensieg geht“, aber zunächst einmal gelte alle Vorbereitung dem Iran: „Dann müssen wir in der Abwehr stabiler stehen als phasenweise gegen Japan. Und danach wollen wir uns mit einem guten Gefühl auf die Partie gegen Polen vorbereiten.“
Beppler hat im ersten Spiel zudem erkannt, dass die Mannschaft bei Kleinigkeiten besser und präziser geworden sei, zum Beispiel beim Siegtreffer: „Das Bemerkenswerte an dem Tor waren die drei Sekunden davor, als Xenia blitzschnell geschaltet hat. Da war alles auf den Punkt, um diese Chance noch zu bekommen, viele Sachen haben ineinandergegriffen. Deswegen habe ich auch ein gutes Gefühl, dass diese Kleinigkeiten als Teil des Entwicklungsprozesses auch in Zukunft klappen werden und sich verfestigen.“ Das sieht Smits ähnlich: „Wenn du zum Beispiel eine gute Wurfquote hast, spielst du mit mehr Selbstvertrauen.“ Hinzu käme der Stil von Markaus Gaugisch, der die Spielerinnen sehr viel bei der Entscheidungsfindung in entscheidenden Situationen mitnehmen: „Welche Spielerin kann welche Qualität einbringen, was liegt uns, mit welcher Aktion können wir punkten – das sind Dinge, die wir gemeinsam besprechen.“
Generell berichten Smits und Beppler von einer guten, gelosten Stimmung in der Mannschaft. Pünktlich zum 1. Dezember wurden die Zimmer weihnachtlich geschmückt, am Freitagmorgen lagen Präsente von Eltern der Spielerinnen vor den Hotelzimmern in Silkeborg. „Jede Spielerin hat sich irgendwas zum Schmücken mitgebracht, wie Lichterketten oder LED-Kerzen, um ein bisschen weihnachtliches Gefühl zu bekommen“, berichtet Smits.