Stimmen zur Niederlage gegen die Niederlande
Xenia Smits. - Foto: Marco Wolf
03.10.2020 A-Frauen

Stimmen zur Niederlage gegen die Niederlande

Niederlage gegen die Niederlande im zweiten Spiel / Verpatzter Start bringt DHB-Auswahl ins Hintertreffen

Nach 20 Minuten und einem 4:14-Rückstand hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft am Samstag Moral gezeigt und sich gegen Weltmeister Niederlande in Lingen nochmal herangekämpft, am Ende aber 26:32 verloren. Trotz der Niederlage haben Bundestrainer Henk Groener und die Spielerinnen aber auch viel Positives aus der Lehrgangswoche und dem 27:25-Erfolg im ersten Test am Donnerstag mitgenommen – die Stimmen zum Spiel: 

Bundestrainer Henk Groener: Mit den ersten 20 Minuten bin ich überhaupt nicht zufrieden, da haben wir ohne Aggressivität in der Abwehr und ohne Druck im Angriff gespielt. Die Niederlande waren einfach richtig heiß und haben erfolgreich Revanche genommen. Nach 20 Minuten werden wir allerdings stärker und kommen auf drei Tore heran, da war ein echtes Aufbäumen zu erkennen. Es war dann aber bezeichnend, dass wir dann unsere Chancen nicht nutzen. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Insgesamt bin ich mit dem Lehrgang zufrieden, wenn man von den ersten 20 Minuten des zweiten Spiels absieht. Auf vieles können wir mit Blick auf die EM aber aufbauen. 

Kim Naidzinavicius: Wir haben heute in allen Belangen zu wenig geleistet. Wir hatten schon einen schlechten Start. In der Abwehr hatten wir dann keine Aggressivität und im Angriff haben wir viel zu viele Fehler gemacht. Das einzig Positive, das wir heute mitnehmen können, ist unsere kämpferische Leistung. Aber alles in allem sind wir nicht zufrieden. Von Anfang an hat uns die Aggressivität gefehlt. Jede hat heute einen Schritt weniger gemacht als vorgestern, aber ich bin froh, dass wir uns zwischendrin zurückgekämpft haben. 

Beide Spiele hatten ihre Höhen und Tiefen. Was sie gezeigt haben, ist, dass wir mit guten Mannschaften mithalten können, aber, dass es uns nach wie vor an Konstanz fehlt. Daran müssen wir jetzt arbeiten. Die ganze Woche war super schön. Uns haben natürlich einige Stammkräfte gefehlt, aber wir nehmen das Positive aus der Woche mit. Wir konnten seit neun Monaten nicht gemeinsam trainieren und das hat man auch gemerkt. Wir müssen eigentlich an Dingen in allen Bereichen arbeiten. Unser Tempospiel, in der Abwehr, und vor allem an unseren Abstimmungsproblemen. 

Luisa Schulze: Alles, was uns am Donnerstag ausgezeichnet hat – starke Abwehr und Tempospiel – haben wir in den ersten 20 Minuten vermissen lassen. Wir waren gar nicht anwesend und fokussiert. Wir haben viel zu viele einfache Tore kassiert, und im Angriff fehlte uns die Sicherheit. Dieses Mal mussten wir für jedes Tor hart arbeiten. Aber ab der 20. Minute wurde es dann besser, wir hatten beim 20:23 die Chance die Partie zu drehen, und ich denke, am Ende wäre ein Remis sogar verdient gewesen. Es ist schade, dass wir das nicht geschafft haben. Dennoch sind wir insgesamt auf einem guten Weg.  

Shenia Minevskaja: Der Lehrgang war definitiv ein Erfolg, es hat Spaß gemacht, die Mädels wieder zu sehen und sportlich war das ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man die ersten 20 Minuten des zweiten Spiels abzieht. Wir haben aber auch heute Moral gezeigt und uns nach einem -10 zurückgekämpft, das war dann ja auch eine Leistung. 

Julia Maidhof: Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Die ersten 20 Minuten sind an uns vorbeigelaufen. Danach haben wir es geschafft wieder ranzukommen, aber insgesamt gab es einfach zu viele einfache Fehler und Abstimmungsfehler. Es ist verdient, dass die Niederländerinnen heute gewonnen haben und es gibt jetzt genug für uns zu analysieren. 

Insgesamt konnte man sehen, dass wir in der Abwehr einen Schritt nach vorne gemacht haben und, dass es funktionieren kann. Im Angriff müssen wir uns auf alle Fälle steigern. Aber grundsätzlich glaube ich, dass die beiden Spiele uns gutgetan haben, gleiches gilt für die Lehrgangswoche in Freren. Wir konnten endlich wieder zusammen trainieren, was trotz der Umstände ziemlich normal funktioniert hat. Die Woche war für uns extrem wichtig, da wir auch so viele Spielerinnen waren und viel 6 gegen 6 spielen konnten. Wir müssen bis Dezember weiter in Kontakt bleiben und kommunizieren. 

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