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„Auf Olympische Spiele sind natürlich alle heiß"

02.05.2021

Die Männer haben die Tickets für die Olympischen Spiele in Tokio und die EHF EURO 2022 gebucht, die Frauen-Nationalmannschaft hat sich für die WM im Dezember in Spanien qualifiziert - aber wie sieht die Zukunft aus, auch, was den Nachwuchs betrifft? Und wie wird Deutschland ins Jahrzehnt des Handballs starten? Alle diese Punkte analysiert Axel Kromer, Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes, in diesem Interview.

Die Corona-Pandemie hat die Welt und den Sport weiter im Griff. Wie sehen Sie unter leistungssportlichen Gesichtspunkten die aktuelle Lage?
Axel Kromer: Mein Dank gilt allen, die es geschafft haben, dass der Leistungssport unter Pandemie-Bedingungen so funktioniert: unseren Mitarbeiter*innen und Trainer*innen, allen, die in den Vereinen und Landesverbän den oder in den Leistungszentren dafür sorgen, dass unter Beachtung aller Hygienemaßnahmen weiter gearbeitet werden kann. Natürlich gehören auch unsere Konzepte wie Return to Court, Return to Play oder Return to Competition dazu, die alle Vereine unterstützen, gerade die Kinder weiter für den Handballsport zu begeistern. Gleiches gilt für unsere Online-Akademie. Alle, die jetzt dafür sorgen, dass wir auch 2032 eine erfolgreiche Nationalmannschaft sehen, können sagen: Trotz der Corona-Pandemie 2020/21 hatten wir keinen Einbruch in der Entwicklung. Wir müssen alle sehen, dass wir die Kinder und Jugendlichen bei der Stange halten. Aber ich sehe bei den Vereinen viele gute Ideen, die mich optimistisch stimmen.

Von Kindern zur Männer-Nationalmannschaft: Die hat das Olympia-Ticket gebucht - wie bewerten Sie das Turnier in Berlin rückblickend?
Axel Kromer: Auf Olympische Spiele sind natürlich alle heiß, wir sind jetzt auf der Zielgeraden der Olympiade, des normalerweise vierjährigen Zyklus, der aktuell bekanntlich ein Jahr länger ist. Beim Turnier in Berlin haben wir nach dem schweren Auftakt gegen Schweden souverän gegen Slowenien und Algerien gewonnen. Ich war sehr froh, dass der komplette Kader nach der WM-Pause einiger Stammkräfte wieder auf dem Feld stand. Aber wir haben die Situation im Januar auch dazu genutzt, langfristig Spielern ihre erste WM-Erfahrung zu geben, die bei dem teilweise bevorstehenden Umbruch nach den Olympischen Spielen eine neue Rolle im Nationalteam spielen werden. Denn ein halbes Jahr nach Tokio steht mit der EHF EURO 2022 schon die nächste Aufgabe an.

Im weiteren Verlauf des Interviews spricht Kromer über die Frauen-Nationalmannschaft, den Nachwuchs und das bevorstehende Jahrzehnt des Handballs.

(BP)