20190104_Interview Heuberger
Aktuell leitet der gelernte Vermessungsingenieur aus der Nähe von Offenburg seinen ersten Junioren-Lehrgang, vom 11. bis 13. Januar stehen die ersten Länderspiele beim Vier-Länder-Turnier in Spanien auf dem Programm. Im Interview mit dhb.de äußert sich der 54-Jährige, der von 2011 bis 2014 auch Männer-Bundestrainer und zuvor Assistent von Heiner Brand war, zu seinem neuen, alten Job und der Nachwuchsförderung generell.
Willkommen zurück im DHB-Nachwuchsbereich, Herr Heuberger. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Martin Heuberger: Das ging ehrlich gesagt ganz schnell, wir hatten sehr gute Gespräche. Ich war neun Jahre lang ziemlich erfolgreich in dieser Funktion tätig. Da weiß ich genau, was auf mich zukommt. Die Arbeit mit Nachwuchsspielern macht mir unglaublich viel Spaß, gleiches gilt für die gemeinsame Entwicklung dieser Talente mit den Vereinen und den Leistungszentren für die Bundesliga und später vielleicht auch die A-Nationalmannschaft.
Wie hat sich die Kooperation von Verband und Vereinen in den vergangenen verändert?
Martin Heuberger: Die Unterstützung der Vereine ist sehr gut. Da wurde viel bewegt, was die Arbeit der Leistungszentren betrifft, oder aber auch durch die Nachwuchs-Zertifikate. Durch diese Zertifizierung hat sich die Arbeit in den Leistungszentren und Vereinen wirklich verbessert. Und das Verständnis, dass wir alle in Sachen Nachwuchsarbeit in einem Boot sitzen, haben auch alle. Die Kommunikation läuft gut, mein Job ist es nun auch, die Zusammenarbeit weiter zu optimieren.
Haben Sie bereits einen ersten Eindruck von Ihrer neuen Mannschaft?
Martin Heuberger: Ich war beim vergangenen Lehrgang im Dezember für zwei Tage in der Sportschule Warendorf. Da habe ich die Spieler kennengelernt. Zudem habe ich viele Videos gesichtet. Seit dem 6. Januar haben wir nun unseren ersten gemeinsamen Lehrgang mit dem anschließenden Vier-Länder-Turnier in Spanien. Da habe ich mich sehr drauf gefreut, ein Fokus ist natürlich das gegenseitige Kennenlernen. Im Team steckt viel Potenzial, da sind viele Talente dabei.
Hatten Sie auch eine Art Übergabe durch Ihren Vorgänger Andre Haber?
Martin Heuberger: Wir hatten in Warendorf ein längeres Gespräch geführt. Das war mir sehr wichtig, seine Meinung zu hören, nun werde ich mir ein eigenes Bild verschaffen. Nicht zu vergessen ist natürlich der erste Austausch mit meinem künftigen Co-Trainer Klaus-Dieter Petersen, auf diese Zusammenarbeit freue ich mich besonders.
Kann man zu diesem frühen Zeitpunkt Ihres Jobs und des Jahres bereits von Zielen für die U21-WM im Sommer sprechen?
Martin Heuberger: Ich denke, nach dem Vier-Länder-Turnier in Spanien, wo wir gegen drei der fünf besten Nationen der vergangenen EM spielen, kann man schon mehr sagen, wo wir mit Blick auf die WM im Sommer stehen. Frankreich, Spanien und Portugal sind hochkarätige Mannschaften, das Turnier ist also eine perfekte Standortbestimmung. Und da wir bis zur WM auch nicht mehr so viele internationale Vergleiche haben und die Mannschaft sich auch an mich gewöhnen muss, ist ein solches Turnier zum Start gar nicht so schlecht. Dann wissen wir mehr.
Wie schätzen Sie die Einzelspieler ein?
Martin Heuberger: Wenn ich mir zum Beispiel Sebastian Heymann anschaue oder wie Frederik Simak zuletzt seine Chancen in Berlin genutzt hat, zeigt diese die enorme Klasse dieser Mannschaft. Da sind einige große Talente für die Zukunft des deutschen Handballs dabei.
Quelle: BP