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17-jähriger Adanir führt HSG Hanau zum Derbysieg gegen Gelnhausen

21.12.2016
21.12.2016 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

17-jähriger Adanir führt HSG Hanau zum Derbysieg gegen Gelnhausen

Die HSG Hanau gewinnt nach hitzig geführten 60 Minuten das Derby in der 3. Handball-Liga Ost gegen den TV Gelnhausen mit 25:22 (12:12) und verbessert sich dadurch auf den zehnten Tabellenplatz. Nach 15 Spieltagen liegt man zudem erstmals vor dem Rivalen aus Gelnhausen.

Mit einem Lichtermeer aus leuchtenden Handys empfingen die knapp 1000 Zuschauer in der pickepacke vollen Main-Kinzig-Halle die beiden Mannschaften und sorgten für einen stimmungsvollen Rahmen bei diesem mit großer Spannung erwarteten Nachbarschaftsduell.

Die Gäste aus Gelnhausen erwischten den besseren Start und gingen mit 2:0 in Führung, ehe sich die Ereignisse überschlugen. Björn Pape sah nach einer Rangelei bereits in der sechsten Minute die Rote Karte. Weitere Zeitstrafen in einer extrem heißblütigen Anfangsphase schwächten die Gäste zusätzlich. Die HSG nutze diesen Moment und zog auf 6:2 davon.

„Wir kamen zwar nicht gut ins Spiel, haben dann aber in einer hektischen Phase kühlen Kopf bewahrt“, sagte Hanaus Trainer Patrick Beer. Allerdings sah wenig später auch HSG-Spieler Marc Strohl die Rote Karte. „Das hat uns ein bisschen zurückgeworfen“, sagte Beer, so dass es zur Pause leistungsgerecht 12:12 stand.

Dann schlug die Stunde des Can Adanir. Der 17-Jährige Torhüter, der nur aufgrund der Verletzung von Niklas Eul im Kader stand, ersetzte den etwas glücklos agierenden Kapitän Sebastian Schermuly zwischen den Pfosten. Adanir vernagelte in den ersten Minuten der zweiten Hälfte seinen Kasten, so dass die HSG Hanau sich auf 16:12 absetzen konnte.

Von diesem Vorsprung zehrte der Gastgeber letztlich bis zuletzt. Beim 23:22 in der 53. Minute durfte Gelnhausen zwar noch einmal kurz am Sieg schnuppern, doch immer wieder war es Adanir, der mit tollen Paraden die HSG Hanau auf Kurs hielt. Dazu peitsche das Publikum die jungen Grimmstädter immer wieder nach vorne. An Ende stand der 25:22-Erfolg der HSG Hanau.

„Es war ein verdienter Sieg, ich bin stolz auf die Mannschaft“, bilanzierte hinterher ein sichtlich erleichterter Patrick Beer. Es war sicherlich kein Feinkost-Handball, den beide Mannschaften boten, dafür stand zu viel auf dem Spiel. „Das war Abstiegskampf pur und den haben wir angenommen. Kämpferisch war das auf höchstem Niveau“, so Beer.

Mit 12:18 Punkten beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz vorläufig drei Punkte. Damit hat die HSG Hanau als Aufsteiger das Soll in der Hinrunde mehr als erfüllt. Bester Werfer im Derby war Yaron Pillmann mit sieben Toren. Gefolgt von Björn Christoffel, der alle seine vier Siebenmeter verwandeln konnte. Doch der Mann des Tages war zweifellos Adanir. Der Youngster, der noch anderthalb Jahre in der A-Jugend spielen könnte, zeigte eine tolle Vorstellung zwischen den Pfosten.

Coach Beer druckste beim Trainer-Interview nach dem Spiel am Hallenmikrofon lange herum. Er fürchtet stets, dass gerade junge Spieler mit allzu viel Lob schnell die Bodenhaftung verlieren könnten oder an zu hohen Erwartungen scheitern könnten. Doch an diesem denkwürdigen Abend kam er dann doch nicht drum herum: „Unser A-Jugendlicher im Tor hat einen richtig guten Job gemacht“, sagte Beer mit einem Augenzwinkern Richtung Adanir.

Am Mittwoch steht für die HSG Hanau mit dem vorgezogenen Spiel bei der HSG Nieder-Roden (20 Uhr) gleich der nächste Derby-Kracher auf dem Programm. Das Team kann in der letzten Partie vor dem Weihnachtsurlaub nun befreit aufspielen. Vielleicht gelingt ja noch eine weitere Überraschung.