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Achterbahn-Wochenende für den MTV Altlandsberg

18.11.2014
18.11.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Nord · Von: pm verein

Achterbahn-Wochenende für den MTV Altlandsberg

Erst die Punktspiel-Enttäuschung mit der 22:27-Niederlage gegen den SV Henstedt-Ulzburg. Die sorgte dafür, dass Altlandsbergs Damen weiterhin einen Stammplatz im Tabellen-Keller der 3. Liga Nord haben. Der MTV zeigte an diesem Sonnabend in eigener Halle alles, was er drauf hat: grottige Phasen, die letztendlich wieder mal die Punkte kosteten. Und dann Kampfgeist, Leidenschaft und Spielzüge, die zu wunderschönen Toren führten. Aktionen, die andeuteten, was wirklich in der Mannschaft steckt.

Ein Team, das an diesem Nachmittag aber auch von den Umständen gebrochen wurde. Die Schiedsrichter werteten eine Geste von Altlandsbergs Manja Berger in Hüfthöhe als Scheibenwischer und zeigten ihr, als der MTV nach einem 14:22-Rückstand wieder Anschluss (20:22) gefunden hatte, die rote Karte. Die zweite Pokal-Runde am Tag danach in Massen konnte die Torjägerin gesperrt jedenfalls nur von der Tribüne aus verfolgen.

Eingedenk dieser Umstände und der drei Meisterschafts-Niederlagen in Folge, stellte sich am Sonntagvormittag natürlich diese Frage: Wie würde sich das Team der Trainer Fabian Lüdke und Eveline Sellert bei den zwei Pokal-Spielen gegen unterklassigen Teams präsentieren? Nach den Enttäuschungen der vergangenen Wochen völlig verunsichert? Oder lustlos eine Pflichtaufgabe abarbeitend?

Keines von beiden. Kreisläuferin Sylvia Kalina hatte schon vorher klargestellt: „Wir werden immer kämpfen.“ Schnell wurde in Massen sichtbar: Hier war eine Mannschaft angereist – hoch motiviert und voller Elan. In der ersten Partie ließ man dem SV 63 Brandenburg-West (30:18), zum Ende der vorigen Saison aus der 3. Liga Ost abgestiegen, keine Chance.

Aber man kämpfte vorbildlich – und zwar mit sauberen Mitteln. MTV-Teammanager Wolfram Eschenbach: „Ich habe mich bei Brandenburgs Trainer Marcel Wiesner bedankt, dass sein Team so fair zu Werke ging und nicht versuchte, uns nicht mit unnötig harten Attacken etwas zu beweisen…“

Auch für die Gastgeber fand Wolfram Eschenbach viel Lob: „Wie beherzt diese Mannschaft hier kämpfte und mit wie viel Liebe die Organisatoren diese Veranstaltung ausrichteten, das war schwer beeindruckend.“

Auch das schien Altlandsbergs Damen anzuspornen. Der MTV brannte beim Rekord-Sieg (53:15) gegen die Gastgeber aus der Brandenburg-Liga (5. Liga) ein Handball-Feuerwerk ab, das Sophie Lütke mit 15 Treffern krönte. Ihr persönlicher Rekord von 17 Toren (beim Pokal-Spiel in der vorigen Saison in Doberlug-Kirchhain) hatte nur Bestand, weil die „Rike“ diesmal die letzten sieben Spielminuten auf der Wechselbank verbrachte. Linksaußen Annika Fleck gelangen in der Partie gegen Massen 13 Treffer.

Aber hätte man das tatsächlich so gnadenlos durchziehen müssen? Wie sahen das Massens Handball-Damen? Torhüterin Kristin Müller: „Na klar hätten wir uns eine Niederlage weit unter 50 Toren gewünscht. Aber ich habe Verständnis für die MTV-Frauen. Wenn wir das drauf hätten, hätten wir das genauso gemacht.“

Bleibt noch die Frage: Was hat Trainer Fabian Lüdke an diesem Sonntag mit 83 MTV-Toren in zwei Spielen besonders gut gefallen? „Dass alle mit Freude Handball gespielt haben“, sagte er. „Jetzt müssen wir diesen Elan mit in die Punktspiele nehmen. Dann wird es für uns auch da wieder besser laufen“, so Fabian Lüdke. Am kommenden Sonnabend kommt Schwerin in die Erlengrund-Halle. Vielleicht schon das Spiel des Jahres im Abstiegskampf für den MTV… MTV – SV Henstedt-Ulzburg 22:27 (12:12)

MTV mit: Wiehle, Haß; Berger 3, Lütke 6, Várkonyi 4, Priemer, Kalina 3, Fleck 2; Mandelkow 2, Wiechert 1, Schönfelder 1.

Hennstedt-Ulzburg mit: Wünsche, Mori; Bielfeldt 7, Allmenröder 2, Wrage, Neu 4, Fimmen 5, Bahde, Pejic 6, Hübner 2, Völzke, Bech, Schlegel 1, Bahde.

2. Runde Landespokal Brandenburg: MTV Altlandsberg – SV 63 Brandenburg-West 30:18 (14:8), Brandenburg – SV Germania Massen 30:23 (19:6), MTV – Massen 53:15 (30:6).

MTV zieht damit ins Final Four am 20./21. Dezember in Potsdam ein.