Altes Leid in neuer Halle - SG H2Ku Herrenberg unterliegt nach schwacher Angriffsleistung bei der TGS Pforzheim mit 18:29
Altes Leid in neuer Halle - SG H2Ku Herrenberg unterliegt nach schwacher Angriffsleistung bei der TGS Pforzheim mit 18:29
Auch im zweiten Auswärtsspiel der Saison musste Drittligist SG H2Ku Herrenberg die Heimreise ohne Punkte antreten. Beim 18:29 (8:11) bei der gastgebenden TGS Pforzheim offenbarte die H2Ku-Sieben wie schon beim ersten Auswärtsauftritt vor zwei Wochen in Balingen akute Offensivprobleme.
Die erste schlechte Nachricht ereilte Trainer und Mannschaft der SG H2Ku schon vor dem Anpfiff. Kapitän Christian Dürner fiel kurzfristig für die Partie beim Meisterschaftsmitfavoriten aus und musste mit Fieber das Bett hüten. Dass dies nicht die einzige Negativbotschaft des Abends blieb, hatte dann allerdings nichts mit dem Fehlen ihres Führungsspielers zu tun. Vor allem die eklatante Abschlussschwäche brach der Herrenberger Spielgemeinschaft sportlich das Genick.
Vom Anpfiff an wurde deutlich, dass den Gästen das Torewerfen äußerst schwer fallen würde. Zwar erzielte die TGS Pforzheim erst nach vier Minuten den ersten Treffer durch Florian Taafel, die SG H2Ku hatte aber zu diesem Zeitpunkt auch erst ein Mal eingenetzt. Die sehr bewegliche 6:0-Abwehr der Gastgeber brachte die Gäu-Sieben immer wieder an den Rand des Zeitspiels. Unvorbereitete Würfe aus dem Rückraum waren dann oft Beute der großgewachsenen Abwehr oder eines überragenden Daniel Sdunek im Tor der Gastgeber.
Beim 7:3 für die TGS nach einer Viertelstunde sah sich Coach Nico Kiener per Auszeit zum Handeln gezwungen. Er brachte Marco Azevedo-Marques auf der Torhüterposition und rotierte zunehmend in der Offensive. Die Umstellungen trugen auch rasch Früchte, im Verlaufe dessen sich die SG H2Ku wieder zurück ins Spiel brachte (8:6, 10:8). Als beim 11:8 für die TGS Pforzheim die Seiten gewechselt worden, spiegelte sich das Problem der Gäste auch in Zahlen eindeutig wider. Eine überzeugende Abwehrarbeit ließ die SG H2Ku allerdings noch auf eine Wende hoffen.
Diese sollte gleich nach Wiederanpfiff eingeläutet werden. Was sich allerdings in den ersten Minuten nach der Halbzeit auf dem Parkett in doch recht spärlich besetzten, neuen Bertha Benz Halle abspielte, ließ die Heimfans jubeln und die Gästeanhänger auf den Traversen verzweifeln. Drei Gegenstöße und ein Strafwurf wurden fahrlässig vergeben, ohne dass der Gastgeber in dieser Zeit selbst ein Tor erzielen konnte. Als Felipe Soteras-Merz in der 35. Minute erfolgreich war, stand es 14:9. Und noch einmal fünf Minuten darauf war das Spiel beim 18:10 praktisch entschieden. Die Gastgeber nutzten ihre Kontermöglichkeiten weidlich und hatten zudem, wie so oft in solchen Situationen, auch noch das Glück auf ihrer Seite. Fast jeder Abpraller sprang in die Hände der TGS- Akteure.
Die Moral der Kiener-Sieben war aber wenigstens nicht gebrochen. Zwar agierte die SG weiterhin zu harmlos im Angriff, stemmte sich zumindest in der Abwehr mit einem guten Azevedo-Marques im Tor gegen ein Debakel. An einem klaren Rückstand änderte dies freilich nichts. Beim 22:12 (46.) war der Zehn-Tore-Vorsprung erstmals hergestellt. Zeit für TGS- Coach Andrej Klimovets, auch einmal durchzuwechseln. Zuerst einmal sich selbst auch für den Angriff, dann konnte er es sich auch leisten, Nils Brandt und Torhüter Daniel Sdunek vom Feld zu nehmen.
Das 29:18, welches nach 60 Minuten an der riesigen Anzeigetafel leuchtete, war dann auch in dieser Höhe völlig verdient für die TGS Pforzheim. Am nächsten Samstag reist die SG H2Ku Herrenberg zum SV 64 Zweibrücken. Im Saarland dürfte es mit der gezeigten Angriffsleistung vom gestrigen Abend allerdings auch schwer werden, zu punkten.