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Dort punkten, wo nicht jeder damit rechnet

02.03.2018
02.03.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Dort punkten, wo nicht jeder damit rechnet

In der Dritten Handball-Liga geht es unglaublich eng zu. Für den HC Oppenweiler/Backnang bedeutet es: Für den Verbleib in dieser attraktiven Spielklasse muss die Mannschaft auch in Spielen gegen starke Gegner punkten. Genau dies hat sich das Team von Trainer Matthias Heineke für Samstag (20 Uhr) vorgenommen. Da geht es in der Östringer Stadthalle gegen den Tabellenzweiten, die Rhein-Neckar Löwen II.

Die Südstaffel der Dritten Liga präsentiert sich in mit einem ungewöhnlichen Tabellenbild. An der Tabellenspitze liegen fünf Mannschaften gerade einmal zwei Zähler voneinander getrennt. Der Spitzenreiter SV Salamander Kornwestheim hat nach 21 von 30 Spielen 14 Minuspunkte. So viele Miese hatte Vorjahresmeister SG Nußloch am Rundenende.

Was das mit dem HC Oppenweiler/Backnang zu tun hat, der als Tabellen-13. ganz andere Sorgen als den Kampf um die Meisterschaft hat? Auf den ersten Blick nur wenig. Auffällig aber ist, dass am Tabellenende ebenfalls fünf Teams nur durch zwei Zähler voneinander getrennt sind. Die SG Köndringen/Teningen, die aktuell Letzter ist, hat nach 21 Spielen 12 Punkte auf der Habenseite. So viele Zähler hatte der SV 64 Zweibrücken in der Vorsaison erst am Rundenende.

Man könnte aus dieser Konstellation schließen, dass das Leistungsvermögen der Teams in der Dritten Liga in dieser Saison enorm ausgewogen ist. In der Tat erleben die Zuschauer viele enge Spiele. Geht ein Match deutlich aus, dann war das zuvor oftmals so nicht abzusehen. Selbst Experten tun sich schwer mit Prognosen. Am Ende mündet die Betrachtung in eine Floskel: In der Dritten Handball-Liga kann in dieser Saison jede Mannschaft jeden Gegner schlagen.

Der HC Oppenweiler/Backnang ist mittendrin im Thema. Die Saison für die Handballer aus dem Murrtal voll im Zeichen des Kampfes gegen den Abstieg. Die Mannschaft von Trainer Matthias Heineke hat sich mit einer Ausbeute von 7:5 Punkten aus den sechs Spielen im Januar und im Februar vom vorletzten auf den viertletzten Platz verbessert. Sie ist punktgleich mit Zweitliga-Absteiger TV Neuhausen/Erms, der ein paar Wochen noch nicht ahnte, dass er in Abstiegsnöte geraten könnte. Sie hat jeweils einen Punkt Vorsprung auf den TuS 04 Dansenberg und den TV Hochdorf, auf Schlusslicht SG Köndringen/Teningen sind es zwei Punkte Abstand. Das zeigt, wie eng es zugeht, und es verdeutlicht, wie dringlich es weiterhin sein wird, regelmäßig zu punkten, immer wieder auch in Spielen gegen starke Gegner.

Exakt eine solche Partie bestreiten die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang am Samstag. Sie treten bei der zweiten Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen an; einem Rivalen an, der als Tabellenzweiter mit 27:17 Punkten ganz weit vorne mitspielt und dem am vergangenen Wochenende das Kunstwerk gelungen ist, als erste Mannschaft überhaupt in dieser Saison einen Punkt aus der Balinger Sparkassen-Arena zu entführen. Das Team aus dem Kraichgau, im vergangenen Jahr noch als SG Kronau/Östringen II am Start, ist stark aufgestellt und obendrein schwer berechenbar, denn die Trainer Michel Abt und André Bechtold können ihr Team aus einem breit aufgestellten Kader wählen. Auch aus der Jugend rücken regelmäßig Talente nach, die wie einst Uwe Gensheimer erste Aktivenerfahrungen in der dritthöchsten Liga sammeln.

Der HCOB musste sich im Hinspiel mit 34:37 geschlagen geben. Nochmal so viele Gegentore sind in der Stadthalle Östringen nicht erlaubt, damit wäre wohl kaum etwas zu holen. „Deshalb müssen wir sehr clever und intensiv verteidigen“, sagt HCOB-Trainer Matthias Heineke. Er möchte, dass seine Mannschaft „in der Nahkampfzone körperbetont und zweikampfsuchend agiert und außerhalb des Neun-Meter-Raumes den Torhütern durch gutes Blockspiel das Leben leichter macht.“ Dass seine Mannschaft zuletzt gegen ein anderes Topteam, den TSB Horkheim, einen Punkt eroberte, stuft Heineke als „wichtig für das Selbstvertrauen und wichtig für die Tabelle“ ein. Vor allem aber „hat das Unentschieden die Gier, am Samstag nun doppelt zu punkten, nur noch größer gemacht.“ Die ersten beiden Auswärtsspiele im Jahr 2018 hat der HCOB gewonnen, im Kraichgau soll der dritte Streich erfolgen.

Das spielfreie Wochenende konnten die Handballer nutzen, um vor dem Saisonendspurt noch einmal durchzuschnaufen. Ansonsten ließ Trainer Matthias Heineke den Trainingsablauf unverändert, mit der Ausnahme des kurzfristig angesetzten Vorbereitungsspiels beim Erstligisten TVB 1898 Stuttgart. „Wir wollen den Rhythmus beibehalten“, sagt Heineke – und nach dem Aufwärtstrend in den vergangenen beiden Wochen zielstrebig weiter am „Projekt Klassenverbleib“ arbeiten.