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Drittliga-Preview #Spieltag11

04.11.2017
04.11.2017 · 3. Liga, Männer 3. Liga · Von: cb

Drittliga-Preview #Spieltag11

Was darf man vom 11. Spieltag in der 3. Liga erwarten. Wahrscheinlich genau das, was die ersten zehn bisher geboten haben. Spannende Derbys, Spitzenspiele und ein Offensivspektakel. Also anschnallen und lasset die Spiele beginnen.

Staffel Nord: Griff in die mentale Trickkiste

Der MTV Braunschweig weist eine ausgeglichene Bilanz auf. Drei Siege, drei Remis und drei Niederlagen stehen für das Team von Trainer Volker Mudrow zu Buche Man darf gespannt sein, welche der drei Bilanzposten gegen die SG Flensburg-Handewitt nach ober verändern wird. Das Duell der tabellarischen Nachbarn verspricht Spannung. Die Gäste ärgerten zuletzt Spitzenteam HF Springen, mussten aber nach einem „goldenen Oktober“ mit drei Siegen in eine Niederlage einwilligen. Übrigens die erste seit insgesamt fünf Spieltagen. Auch die Gastgeber waren zuletzt nicht siegreich und mussten sich dem langsam aber sich in Fahrt kommenden VfL Fredenbeck knapp mit 29:28 beugen. Auch die direkten Duelle in der Vorsaison verliefen äußerst knapp. Beide Male behielten die Nordlichter (32:30 und 23:22) die Oberhand.

Zu einer besonderen Maßnahme griff man beim VfL Potsdam. Da kriselnde Schlusslicht empfängt ausgerechnet die Handballfreunde Springe. Um in engen Phasen des Spiels nicht den Kopf zu verlieren, wurden „mentale Sicherungsgurte“ beim VfL eingeübt. Ob das Drehen an der mentalen Stellschraube weiterhilft, wird der Auftritt des Schlusslichts zeigen. Springe hingegen kann mit einem Erfolg deinem gelichzeitigen Punktverlust des HSV Hamburg gegen den Oranienburger HC die Tabellenspitze erklimmen.

Staffel Ost: Tradition gegen Moderne

Jahrzehntelang war der TV Großwallstadt der Platzhirsch im bayerischen Handball. An den Emporkömmling HC Erlangen war lange Zeit nicht zu denken. Nun trifft der TVG sogar auf die zweite Mannschaft der Erlangener. Der Glanz der Vergangenheit trifft also auf den Konzept-Klub. Nicht der einzige Reiz, der in dieser Partie steckt. Den es auch das Spitzenspiel zwischen dem aktuellen Tabellenführer gegen einen der beiden Verfolger. Bereits seit der Staffeleinteilung freuen sich die jungen Erlanger auf das Spiel gegen den unterfränkischen Altmeister. „Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, dass es jemals ein Spiel Erlangen gegen Großwallstadt geben würde, jetzt empfangen wir mit der U23 diesen Traditionsverein“, so Christopher Bissel, einer der Matchwinner aus dem Bad Neustadt-Spiel.

Das zweite Spitzenspiel steigt in Rodgau. Dort haben die Baggerseepiraten ihren Heimathafen und empfangen dort die Roten Teufel der SG Leutershausen. Deren Leistungskurve ist derzeit genauso volatil wie die der HSG Rodgau Nieder-Roden. Die siegte in Erlangen um anschließend eine bittere Kröte beim Kellerkind HSV Bad Blankenburg schlucken zu müssen. Trotzdem befinden sich die Gastgeber im vorderen Feld der Tabelle und können sich dort mit einemheimsieg über den Zweitliga-Absteiger auch festsetzen. Der Traditionsverein von der Bergstraße ist gewarnt: „Wir müssen unbedingt mal wieder einen vernünftigen Start hinlegen, in den ersten zehn Minuten vielleicht auch mal mit zwei, drei Toren in Führung gehen — dass wir nicht wieder hinterherrennen“, so Trainer Marc Nagel.

Staffel West: Tormaschinen treffen aufeinander

Nicht sonderlich klang- aber trotzdem reizvoll ist die Begegnung zwischen dem ZV Korschenbroich und GWD Minden II. Die Gäste punkteten in den zurückliegenden Wochen konstant und schafften den Anschluss an das untere Mittelfeld. Nun geht es zum personell umgekrempelten TVK, der aktuell nicht in Schwung kommt. Trotzdem hat GWD Mindens Rekordspieler Moritz Schäpsmeier großen Respekt vor dem Kontrahenten. „Sie sind spielerisch stark. Und auch zuletzt bei der hohen Niederlage gegen Schalksmühle7Halver haben sie, als die SGSH offensiver gedeckt hat, sehr gute Lösungen mit dem siebten Feldspieler gefunden. Aber wie ich es beobachten konnte, war ihre Chancenverwertung bisher nicht gut.“ Die Dankerser werden trotz der Niederlage gegen den Leichlinger TV vor einer Woche mit einer Brise Selbstvertrauen an den Niederrhein reisen. Denn unter der Woche feierten Keeper Jonas Zollitsch sein Bundesliga-Debüt beim GWD-Heimsieg über den VfL Gummersbach. Zudem stand Linksaußen Jonas Grass erstmals im Erstliga-Kader. Zudem ist ein Einsatz von Junioren-Nationalspieler Lukas Kister nach der DHB-Maßnahme und der Einsatz von Bundesliga-Rechtsaußen Max Staar wahrscheinlich. Außerdem ist die Mindener A-Jugend spielfrei – GWD-Coach Schäpsmeier kann also aus dem Vollen schöpfen.

Während Bayer Dormagen an diesem Spieltag nicht im Einsatz ist, reist der TuS Ferndorf zur Ahlener SG. Die Westfalen mit einem lautstarken Publikum im Rücken, können vor eigenem Anhang jedem Gegner Probleme bereiten. Vor dem Duell der beiden Tormaschinen der Liga (beide haben bisher schon 300 oder mehr Tore erzielt) ist der Respekt auf Ahlener Seite natürlich vor dem verlustpunktfreien Spitzenreiten naturgemäß riesig: „Das ist eine Mannschaft, die eine richtig, richtig gute Qualität hat. Es fällt schwer, aus dieser Truppe einen herauszuheben, weil die gefühlt alle super sind“, wird Kapitän Mattes Rogowski in den Westfälischen Nachrichten zitiert. Ferndorfs Mattis Michel, der ebenfalls wie Kister bei der Junioren-Nationalmannschaft im Einsatz war, wird rechtzeitig zum Spiel wieder da sein.

Staffel Süd: „Hyänen“ sind schlaue Jäger

Die TSG Haßloch machte in den zurückliegenden Wochen nachdrücklich auf sich aufmerksam. Mit der Mission Kassenerhalt gestartet, läuft es derzeit bestens. Bis auf Platz drei hat sich TSG nach vorne gespielt und empfängt nun den Tabellenführer SV Kornwestheim. Sozusagen zum Spiel der Überraschungsteams. Aus der Tatsache, dass man bisher elf der 13 Saisonpunkte in der Fremde geholt hat, leitet man in Haßloch aber keine Außenseiterrolle ab, auch wenn man gegen das mit vielen früheren Erst- und Zweitligaspielern bestückte Team des Aufsteigers in der Favoritenrolle sieht. Man brauch auch einen gewissen Druck, um erfolgreich zu sein, betonte Haßlochs Sportlicher Leiter Thomas Müller. Auf der Gegenseite nimmt man die Aufgabe natürlich sehr ernst: „Jetzt beginnt die zweite Phase der Saison“, meint Coach Schurr, „jetzt geht’s erst richtig los.“ Weiter ist sich Schurr gegenüber der Kornwestheimer Zeitung sicher weiter: „Die TSG wird alles dafür tun, um uns ein Bein zu stellen.“

Das vierte Team im Spitzenquartett ist Vorjahresmeister SG Nußloch. Die SG muss bei der HG Oftersheim/Schwetzingen ran. „Uns ist allen bewusst, dass eine schwierige Saison vor uns liegt. Wir sind nicht mehr der überraschend starke Aufsteiger, der von der einen oder anderen Topmannschaft unterschätzt wird und – von der Aufstiegseuphorie getragen – die engen Spiele für sich entscheidet“, blickte der Sportliche Leiter Martin Schmitt vor der Serie auf das zweite Jahr in der 3. Liga voraus. Und Nußloch ist ein Topteam. „Nach zwei Niederlagen hintereinander tut dieser Sieg unheimlich gut“, atmete sich ein sichtlich erleichterter Trainer Christian Job nach dem Sieg gegen Köndringen-Teningen, mit dem die SG auf Platz drei sprang auf. „Jetzt kann das Derby kommen.“ Das wird eine heiße Angelegenheit. Schwetzingen/Oftersheim steht überraschend gut da. Vor allem, wenn man bedenkt, dass zuletzt top-Torjäger Daniel Hideg ausfiel, Mittelmann Simon Förch am Knie operiert wurde und sich Adrian Fritsch das zweite Mal das Kreuzband riss. Doch die selbst ernannten „Hyänen“ haben ganz ihren Vorbildern aus der Tierwelt schlau im Kollektiv Punkte gejagt.

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