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Drittliga-Preview #Spieltag24

16.03.2018
16.03.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga · Von: cb

Drittliga-Preview #Spieltag24

Abstiegskampf, Aufstiegskampf oder die Qualifikation für den DHB-Pokal. Doch das Traditionsduell in der Ost-Staffel zwischen der SG Leutershausen und dem TV Großwallstadt dürfte an diesem Wochenende alles andere in den Schatten stellen.

Staffel Nord: Braunschweiger Abwehrkante hat keine Zweifel am Klassenerhalt

Nach einigem Zittern kann sich der DHK Flensborg mit einem Heimsieg bereits frühzeitig in der Saison der größten Abstiegssorgen entledigen. Zu Gast ist der Tabellenletzte HG Hamburg-Barmbeck. Doch vor dem Nord-Duell der beiden Vereine, die in ihren Städten im Schatten der beiden Großen, SG Flensburg-Handewitt und HSV Hamburg stehen. „Ein Sieg wäre ein Schritt in die richtige Richtung, aber selbst dann wären wir immer noch nicht durch“, will Geschäftsführer Tim Blohme gegenüber dem Portal FL-Arena nichts von einem frühzeitigen Klassenerhalt wissen. Im Flensborger Lager hat man durchaus großen Respekt vor dem Aufsteiger. Die Hamburger sind zwar auf dem letzten Tabellenplatz, konnten allerdings die meisten Saisonspiele knapp gestalten. Dies kommt nicht von ungefähr, weiß DHK-Vize-Kapitän Tjark Desler. Bei den Hamburgern sieht man in Flensburg die Möglichkeit, sich für die überwiegend guten Leistungen der vergangenen Wochen auch einmal mit Zählbarem zu belohnen und die Ausgangsposition für den Saisonendspurt zu verbessern. Im Optimalfall könnte man die Abstiegsränge verlassen.

In den vergangenen Wochen ist der MTV Braunschweig an diese bedrohlich nahe, genauer gesagt, bis auf einen Zähler zurückgefallen. Nun empfängt der MTV in der Alten Waage den Niedersachsen-Rivalen Handballfreunde Springe. Die wollen unbedingt Platz drei halten, der MTV ein wenig Abstand zwischen sich und dem Vorletzten Empor Rostock legen. „Wir packen das“, lässt Braunschweigs Abwehrrecke Carl-Philipp Seekamp keinen Zweifel am Heimsieg aufkommen. Und weiter: „Wir sind noch mal mehr zusammengerückt und gehen positiv an jedes einzelne Spiel. Es wird auch noch die eine oder andere Niederlage geben, aber wir haben die Qualität, auch die starken Teams zu schlagen.“ „Calle“ Seekamp ist guter Dinge, dass sein Team ab Sommer in die dritte Drittliga-Saison gehen werden.

Staffel Ost: Traditionsduell stellt alles in den Schatten

Eigentlich hatte man vor der Serie ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der SG Leutershausen und dem TV Großwallstadt erwartet. Daraus wurde nichts, weil sich die Roten Teufe einfach zu viele Ausrutscher erlaubten und der TVG einfach zu überzeugend und für diese Liga zu übermächtig auftritt. Trotzdem hat das Traditionsduell nichts von seinem Charme eingebüßt. „Es ist schon ein bisschen schade. Es war immer das Spiel, auf das wir hingefiebert haben. Jetzt hoffen wir, dass wir noch einen oder zwei Spieler zurückbekommen. Dann können wir auch das umsetzen, was wir uns nach dem Hinspiel vorgenommen hatten. Die Liga ist sehr ausgeglichen“, äußert sich SGL-Trainer Marc Nagel vor dem Knaller. Auch auf Großwallstädter Seite fiebert man dem Duell der beiden früheren Bundesliga-Spitzenvereine entgegen. Auch weil sich die Wege, vieler Protagonisten über viele Jahren kreuzten. Denkt man an die Führungsriege der SG Leutershausen fallen einem viele altbekannte Namen wie die von Trainer Marc Nagel oder Manager Uli Roth ins Auge. Sie selbst waren vor etlichen Jahren an sehr erfolgreichen Tagen des Gegners recht maßgeblich beteiligt. Und der mit Abstand beste Torjäger aller vier Drittliga-Staffeln, Michael Spatz, erlernte einen Großteil seines Könnens bei der SGL. Eine weitere kleine Randnotiz: Das Hinspiel verlor die SGL als Tabellenführer im Elsenfeld mit 22:26. Wenig später übernahm Großwallstadt die Tabellenführung. Auch wegen des andauernden unglaublichen Laufs von 31:1 Punkten in Folge.

Ganz langsam aber sicher, schlich sich der HSV Bad Blankenburg weg vom Tabellenende und sieht seiteinigen Wochen wieder Land im Kampf gegen den Abstieg. Nun gastiert am 24. Spieltag der HSC Bad Neustadt. Ein Duell mit wegweisendem Charakter. Denn die Gäste aus der Rhön befanden sich lange Zeit im gesicherten Mittelfeld, ehe man sich sechs sieglose Spiele und 1:11 Punkte in Folge leistete. Am vergangenen Spieltag sendete man wieder ein Lebenszeichen, schickte die SG Leutershausen mit einer 17:21-Niederlage auf die Heimreise. Viele HSC-Fans waren sich nach dem Spiel einig: Hätte die Mannschaft häufiger jenes Gesicht gezeigt, würde man in ganz anderen Tabellenregionen stehen. Zeit also, dieses Gesicht auch einmal auswärts zu zeigen. Denn da gab es für Gary Hines und Co bisher fast nichts zu holen. Die verheerende Bilanz in der Fremde: 2:20 Punkte.

Staffel West: Es geht nur noch um die Plätze

Die HSG Krefeld möchte gerne Dritter werden. Der Leichlinger TV vielleicht sogar noch Vizemeister. Und beide Teams treffen im Spitzenspiel des 24. Spieltages aufeinander. Mit einem Heimsieg könnten die Eagles vorübergehend an den Pirates sogar vorbeiziehen. Die Voraussetzungen scheinen gut: Nach vielen Wochen kehren wieder einige Rekonvaleszenten in den Krefelder Kader zurück, der und annähernd komplett ist. Dass der hochwertige Krefelder Kader trotz Verletzungssorgen immer für starke Leistungen gut ist, erfuhren die Leichlinger im Hinspiel. Das gewannen die Männer aus der Seidenstadt mit 25:30. Doch Leichlingen ist seit Monaten in bestechender Form und verließ in den vergangenen elf Spielen zehnmal als Sieger das Parkett.

Um Platz fünf kämpft noch die SG Schalksmühle Halver. Am Wochenende gastieren die Sauerländer beim OHV Aurich. Dort hat sich die Lage in den vergangenen Wochen extrem entspannt, auch weil der OHV regelmäßig punktete und die Abstiegskonkurrenz nicht. Aurich verabschiedete sich aus der Gefahrenzone und will sicher noch einige Plätze in der Tabelle klettern und an den nächsten Spieltagen die Restzweifel am Klassenerhalt beseitigen. Gegen die SGSH wird es jedoch trotz des Auricher Publikums im Rücken schwer. Und ganz sicher eng. Denn fünf der letzten sieben Begegnungen entschieden die Sauerländer ganz knapp für sich. „Die Jungs sind einfach abgezockt“, zollt OHV-Coach Arek Blache den Gästen größten Respekt. Das Hinspiel entscheid Lutz Weßeling mit seinem Treffer in allerletzter Sekunde u 26:25-Sieg für die SGSH.

Staffel Süd: Kornwestheim gut gelaunt nach Nußloch

Unter den ersten Sechs der engen Spitzengruppe des Süden befinden sich mit Balingen-Weilstetten und den Rhein-Neckar Löwen II zwei Reserveteams, die nicht aufstiegsberechtigt sind. Bleiben also auf dem ersten Blick mit der SG Nußloch und der TSB Horkheim zwei Aufstiegsanwärter. Denn Tabellenführer SV Kornwestheim würde im Fall der Fälle auf das Aufstiegsrecht verzichten. Das Heimrecht besitzt der amtierende Meister Nußloch. Der will in die 2. Bundesliga. Das ist bekannt und muss dementsprechend gewinnen, vor allem weil man durch die Niederlage in Haßloch die Spitze wieder an den Aufsteiger abtreten musste. Trotzdem stapelt man im SGN-Lager scheinbar erst einmal tief. „Die spielen seit Saisonbeginn einen begeisternden Handball”, lobt etwa SGN-Trainer Christian Job den Gegner. Seine Mannschaft habe gegen den Spitzenreiter daher nichts zu verlieren, Nußloch sei auch wegen der angespannten Personalsituation Außenseiter. Sportchef Christian Fingerle sieht die Ausgangssituation gegen die Schwaben ähnlich. „Kornwestheim hat den Kopf frei”, weiß er, “nicht zuletzt dadurch, dass sie verkündet haben, im Falle der Meisterschaft auf den Aufstieg zu verzichten.” Der SVK spiele nun frei auf, attestiert er, “und dann schießen die auch einmal Neuhausen einfach so aus der Halle. Die kommen gut gelaunt nach Nußloch”.

Gute Laune herrscht auch beim TuS Fürstenfeldbruck und der SG Kronau/Östringen II. Beide spielen derzeit weit über den eigenen Erwartungen und treffen sich zum Raubkatzen Duell in Östringen. Von einem möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga will man in Fürstenfeldbruck vorerst noch nichts wissen. „Das ist schon noch einmal ein Riesenspagat.“ Trotzdem würden sich die Verantwortlichen noch einmal zusammensetzen. So äußerte sich Trainer Martin Wild zumindest gegenüber dem Münchner Merkur. Vielmehr sieht man in dem Auftritt in Östringen ein direktes Duell um die Qualifikation für den DHB-Pokal. Das Spiel für die Junglöwen ist quasi die Generalprobe für das wohl größte Spiel ihrer Karriere. Wie vielfach berichtet, treten die Rhein Neckar Löwen aufgrund der Terminkollision mit dem Bundesligaspiel am kommenden Samstag gegen den THW Kiel ja im Champions-League Achtelfinale bei KS Kielce mit der zweiten Mannschaft an.