Drittliga Review #Spieltag6
Drittliga Review #Spieltag6
Es war ein spannendes Derbywochenende. Während es einen Favoritensieg im Hirschberger gab, erlebte die 3. Liga auch zwei faustdicke Überraschungen an diesem Spieltag.
Staffel Nord: Stiere auf leisen Sohlen nach oben
Aufgrund der Erfolgsbilanz von 3:1-Zählern an diesem verlängerten Wochenende haben sich die Mecklenburger Stiere in die Spitzengruppe vorgearbeitet und ihre aktuelle Serie auf 7:1-Punkte ausgebaut. Zwar konnten die Stiere beim Oranienburger HC eine 20:18-Führung wenige Minuten vor Schluss nicht ins Ziel retten, doch vor 1419 Zuschauern gelang vor heimischen Publikum in eigener Halle mit 27:24 gegen die HG Hamburg-Barmbeck der dritte Saisonerfolg. Linksaußen Christian Zufelde war trotzdem unzufrieden, vor allem weil sein Team scheinbar sicher geführt hatte: „Ich denke, das Problem war, dass irgendwann einfach jeder anfing, aus 13 Metern aufs Tor zu ballern. In der Abwehr wurden wir dagegen total nachlässig. Ich freue mich über die zwei Punkte, aber mich stört, dass bei vielen die Einstellung nicht hundertprozentig stimmt.“
Der Stiere-Kontrahent hätte sich sogar noch weiter aus dem Tabellenkeller lösen können. Denn am Samstag stürzten die Hamburger den VfL Fredenbeck mit der 29:19-Demontage noch weiter in die Krise. Erstmals wirkte bei der HG der Däne Martin Laursen mit. Der war zuletzt vereinslos, nachdem sich die HSG Norderstedt vom Spielbetrieb zurückgezogen hatte.
Für die große Überraschung des Spieltages sorgte der 1. VfL Potsdam, der beim Spitzenreiter TSV Altenholz ein 34:34-Unentscheiden holte. Es war der erste Punktgewinn nach fünf Niederlagen zum Saisonstart. In der 52. Minute führten die Potsdamer bereits mit 32:27, mussten sich am Ende auch wegen zweier Zeitstrafen, mit einem Remis zufriedengeben.
Staffel Ost: Leutershausen die Nummer eins in Hirschberg
26:20 hieß es am Ende für den Favoriten aus dem Süden Hirschbergs. Doch der Underdog aus dem Norden des Dorfes, der TV Germania Großsachsen hatte es der SG Leutershausen in deren eigener Halle sehr schwer gemacht, am Ende die Punkte in der eigenen Halle zu behalten. Es war ein typisches Derby, in dem es knackig zuging und das eine oder andere Mal auch über die Grenze des Erlaubten weiter hinaus als üblich. So sah TVG-Rückraumspieler Philipp Schulz kurz vor dem Seitenwechsel die Blaue Karte. Aber auch die Roten Teufel langten vor 1100 Fans einige Mal ordentlich hin. Die SGL übernimmt wieder die Tabellenführung im Osten. Die Derbyniederlage hatte beim TVG eine Menge Frust hervorgerufen. Den bekam am Tag der Deutschen Einheit dann aber der HC Erlangen II mit voller Wucht ab. Der TVG siegte mit 30:20.
Die Teams der Stunde sind aktuelle sie Reserve des HSC Coburg, der sich mit 6:0 Punkten in Folge auf Platz zwei hinter die SGL Geschoben hat und die Eintracht aus Baunatal. Nach dem Überraschungscoup in Großwallstadt mit lediglich einem Auswechselspieler ließ man noch vier weitere folgen. Zuletzt gegen die HSG Hanau. Gegen die gewann die Eintracht 26:25 und verteidigte den kleinen Vorsprung mit großem Einsatz und glich sein Punktekonto aus.
Staffel West: ASG und Bergische Panther klettern
Über weite Strecken verlief der Westfalen-Schlager zwischen der SG Menden und der Ahlener SG ausgeglichen. Erst im Verlauf der zweiten Halbzeit setzten sich die Gäste aus dem Münsterland auf 31:27 ab. In der Folge ließen die Mendener eine Strafwurfchance liegen und die Gäste nutzten die Verunsicherung auf Seiten der Sauerländer, um einen deutlichen Sieg herauszuwerfen. Der Aufsteiger aus Menden steht weiter auf einem Nichtabstiegsplatz. Die ASG kann sich mit dem Sieg erst einmal im Mittelfeld etablieren.
Ansonsten marschieren der TuS Ferndorf, Bayer Dormagen und die HSG Krefeld weiter vorne weg. Die bergischen Panther setzen ihren Beutezug derzeit weiter und fuhren mit dem 25:24-Sieg in Volmetal den dritten Sieg in Folge ein.
Staffel Süd: „Unglaublich, überragend, sensationell“
Mit diesen Worten beschrieb der Pressedienst von Aufsteiger TSV Neuhausen/Filder die Ereignisse beim Stadtderby gegen den TV 1863 Neuhausen/Erms. Der Zweitliga-Absteiger führte vor 800 Zuschauern in eigener Halle kurz nach dem Seitenwechsel mit 17:11 gegen den Aufsteiger. Die Führung konnte der Favorit aber nicht behaupten und musste beim 24:26 sogar beide Zähler abgeben. „Es ist bitter und unglaublich, dass wir verloren haben, denn wir waren mit sechs Toren vorne und dürfen das in der letzten Viertelstunde nicht mehr weggeben. Wir müssen jetzt das Spiel analysieren, denn es ist noch ein weiter Weg, um unsere Ziele zu erreichen. Letztlich war es unsere eigene Schuld, dass wir die Partie verloren haben“, war der Frust bei TVN-Trainer Anel Mahmutefendic anzumerken.