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Florian Enders entscheidet 17 Sekunden vor Ende die Partie für Zweibrücken

15.09.2014
15.09.2014 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: AHA

Florian Enders entscheidet 17 Sekunden vor Ende die Partie für Zweibrücken

Als die Schluss-Sirene ertönte, jubelten die Fans auf der Tribüne der Westpfalzhalle, und die Spieler des Aufsteigers SV 64 Zweibrücken tanzten auf dem Parkett. „Wir haben gezeigt, dass wir in dieser Liga nun absolut konkurrenzfähig sind“, sagte Stefan Bullacher nach dem 25:23 (14:13)-Erfolg über die SG OSC Löwen Duisburg, für die es im dritten Saisonspiel in der 3. Liga West die dritte Niederlage gesetzt hatte. Dabei freute sich der Trainer der Zweibrücker Löwen nicht nur über diesen Sieg, sondern auch über den gelungenen Start in die neue Liga – 4:2 Punkte. Zwar hatte Felix Handschke die Duisburger von der Siebenmeter-Marke noch einmal auf 23:24 herangebracht, aber 17 Sekunden vor dem Ende jagte Florian Enders den Ball zur Entscheidung und Zweibrücker Freude in die OSC-Maschen.

„Ich denke, wir haben heute hochverdient gewonnen“, erklärte 64-Trainer Stefan Bullacher nach diesem Handball-Krimi, in dem er zwischendurch allerdings dem Wahnsinn nahe gewesen war, weil seine Spieler regelmäßig am Duisburger Oldie scheiterten, am 40-jährigen Schlussmann Matthias Reckzeh. Einen überzeugenden Auftritt attestierte auch Trainer Jörg Förderer seinem Keeper, meinte aber, dass sich dieser in der 40. Minute gleich zwei vermeidbare Treffer gefangen habe. Das Ergebnis dessen war, dass sich der SV 64 Zweibrücken auf zwei Tore absetzte. Aris Wöschler gelang das 18:17 und Florian Enders das 19:17.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Stefan Bullacher, der weiterhin auf U-18-Nationalspieler Björn Zintel verzichten musste, schon längst reagiert. Beim 15:15, um genau zu sein. Der Zweibrücker Coach hatte den glücklosen Ladi Kovacin herausgenommen und A-Jugend-Torwart Yannic Klöckner hinter die gut funktionierende 3:2:1-Deckung gestellt. Der 18-Jährige entschärfte dann auch gleich ein paar Bälle und parierte einen Siebenmeter-Ball von Felix Handschke. Aber: Den Nachwurf versenkte der Duisburger. Das war das 21:21 in der 51. Minute, nachdem der Gast aus dem Ruhrgebiet dank eines 3:0-Laufes mit 20:19 in Führung gegangen war, dann aber 20:21 zurückgelegen hatte. Und nicht nur über diesen Siebenmeter-Nachwurf Felix Handschkes hatte sich Aris Wöschler geärgert. „Die Abpraller sind immer unseren Gegnern in die Hände gefallen“, sagte der Kapitän der Zweibrücker Löwen.

Die Duisburger Löwen, die ob ihrer enormen Personalsorgen nur neun Feldspieler zur Verfügung hatten, gingen dann vor 400 Zuschauern durch Kevin Brüren mit 22:21 in Führung, so dass 64-Coach Stefan Bullacher knapp acht Minuten vor dem Ende eine Auszeit nahm. Mit dem Ergebnis konnte er sehr zufrieden sein, es folgte nämlich ein 3:0-Lauf der Zweibrücker. Aris Wöschler per Gegenstoß, U-18-Nationalspieler Jerome Müller aus der Hüfte und Kubo Balaz brachten die Gastgeber mit 24:22 nach vorne, was letztlich vorentscheidend war.

Klar: Jörg Förderer war enttäuscht. Zumal es nach dem 25:27 beim VfL Eintracht Hagen und dem 23:24 gegen die HSG Krefeld nun schon die dritte ganz knappe Niederlage gewesen war. Allerdings hat es sein Team in dieser dünnen Besetzung momentan auch alles andere als einfach. Die Möglichkeiten sind schlicht eingeschränkt. „Wenn wir die Deckung stabilisieren, fehlen uns die Möglichkeiten für die erste und zweite Welle im Angriff“, sagt der Duisburger Coach im Gespräch mit der NRZ.

Trotz des missglückten Saisonstarts und einer gedämpften Stimmung schrillen bei den Duisburgern jedoch nicht die Alarmglocken. Erstens ist damit zu rechnen, dass Robin Flemmig und Marcel Wernicke schon in Kürze zurückkehren werden, und zweitens sieht der Spielplan nun drei Heimspiele in Folge für das Förderer-Team vor: Es kommen die SG Schalksmühle-Halver, Aufsteiger SG Ratingen und die Reserve des TSV GWD Minden. „Ich sehne mich nach der Rückkehr dieser Spieler“, erklärt der OSC-Coach, der hofft, dass er in zwei Wochen auch wieder auf sein Rückraum-Ass Michael Heimansfeld bauen kann. „Natürlich ist in diesen Partien der Druck größer“, sagt der 41-Jährige. „Wir wollen vor dem eigenen Publikum die ersten Punkte einfahren.“

SV 64 Zweibrücken: Kovacin, Klöckner – Hammann, Vallet, Mathieu, Balaz (2), Pohland, Enders (6), N. Wöschler, Denk, Zellmer (6), A. Wöschler (5), Müller (6).

SG OSC Löwen Duisburg: Reckzeh, Broy – Backhaus (5), Janus (1), Handschke (5/3), Plaumann (1), Giesbert (4), Ginters (1), Brüren (5), Schneider (1), Biermann.