Gladbeck im Angriff und in der Abwehr individuell besser
Gladbeck im Angriff und in der Abwehr individuell besser
Nach zuletzt fünf Siegen in Serie hat sich Aufsteiger SV 64 Zweibrücken in der Partie beim VfL Gladbeck vergeblich die Zähne ausgebissen und in der 3. Liga West seine zweite Saison-Niederlage kassiert. Indes steht jener VfL Gladbeck, der nur wegen der nachträglichen Bundesliga-Lizenzerteilung für den HSV Handball drittklassig bleiben durfte, nach sieben Partien mit 8:6 Punkten ausgezeichnet da. „Wir haben zwar eine tolle Offensivleistung gezeigt, aber gewonnen haben wir das Spiel in der Abwehr“, sagte Trainer Sven Deffte nach dem 33:26 (18:14)-Erfolg vor 350 Zuschauern in der Riesener-Halle. Gar ein Pauschallob gab es von der Gegenseite. „Gladbeck war im Angriff und in der Abwehr individuell besser“, sagte Stefan Bullacher, der Coach der Zweibrücker Löwen. „Der VfL hat das sehr gut gemacht.“
Immerhin knapp 25 Minuten lang war diese Partie ausgeglichen. Björn Zintel – der Jugend-Nationalspieler hatte nach seiner Rücken-Verletzung seinen ersten Saisoneinsatz – hatte zum 14:14 getroffen. Doch dann folgte der schon pausenübergreifende und entscheidende 6:0-Lauf des VfL Gladbeck. Dafür gab es zwei Gründe.
Erstens: Die Zweibrücker schafften es nicht, das Zusammenspiel zwischen Lukas Krings und Kreisläufer Sebastian Dreiszis entscheidend zu unterbinden, und es gelang ihnen schon gar nicht, die Kreise des elfmaligen VfL-Torschützen Max Krönung entscheidend einzuengen. Zweitens: Die Gladbecker Abwehr stand. „Wir waren kompakt und haben die Mitte eng gemacht“, erklärte VfL-Coach Sven Deffte. „Die Außen haben die Zweibrücker selbst ein bisschen aus dem Spiel genommen, die haben sie links liegen lassen.“
Und das führte dazu, dass Aris Wöschler nach dem Schlusspfiff ein bisschen rätselte – allerdings war er voll des Lobes für den Kontrahenten, bei dem Thorben Mollenhauer wegen einer Fußverletzung schon gar nicht mehr mitwirken konnte. „Gladbeck hat eigentlich nur einfache Auslösehandlungen gespielt – das aber hervorragend gemacht und damit die beste Angriffsleistung aller Mannschaften gezeigt, die in dieser Saison gegen uns gespielt haben“, sagte der 64-Kapitän.
Der 14:20-Rückstand war für die Zweibrücker Löwen schließlich eine zu hohe Last und die 20:14-Führung für die Gladbecker Rothemden schon ein so gutes Polster, dass in diesem Heimspiel nichts mehr anbrannte. Zumal sich auch Tim Deffte, der Sportliche Leiter zwischen den VfL-Pfosten, nach einem kleinen Tief wieder steigerte. „Ich wollte ihn schon runternehmen“, erklärte sein Bruder Sven, der Trainer. Und zumal auch der Torwart-Wechsel bei den Gästen aus Rheinland-Pfalz – der A-Jugendliche Yannick Klöckner kam für Ladislav Kovacin – nur für kurze Gladbecker Verwirrung sorgte.
So kam der SV 64 Zweibrücken bestenfalls noch auf vier Treffer heran, nachdem er beim 15:22 – Max Krönung hatte mal wieder getroffen und am Ende auch das Torjäger-Duell gegen Jugend-Nationalspieler Jerome Müller mit 11:8/2 für sich entschieden – sogar schon mit sieben Treffern zurückgelegen hatte. „Gladbeck hat heute eindeutig die bessere Leistung gezeigt und somit auch völlig verdient gewonnen“, sagte Zweibrückens Trainer Stefan Bullacher nach der 360-Kilometer-Reise und dem 60-Minuten-Spiel und erkannte die Leistung der Gastgeber neidlos an.
VfL Gladbeck: Tesch (1.-21.), Deffte (21.-60.) – Krings (2/2), Sankalla (3), Steinbach (3), Brandes (1), Kunze (2), Singh Toor (1), Krönung (11), Mollenhauer (1), Bach (2), Leibner (1), Kryzun, Dreiszis (6).
SV 64 Zweibrücken: Kovacin (1.-40.), Klöckner (40.-60.) – Hammann (5), Vallet, Matthieu (3), Pohland, Enders (3), Denk (1), Zellmer (2), A. Wöschler (2), Müller (8/2), Zintel (2).