Halle: Wochen der Wahrheit beginnen in Berlin
Halle: Wochen der Wahrheit beginnen in Berlin
Der wichtige Erfolg in Leipzig, dann die unglückliche Schlappe im Bonus-Spiel gegen Spitzenreiter Altlandsberg – und jetzt eine Serie von Partien, die schon über die Drittliga-Zukunft von Union 92 Halle entscheiden könnten: Beim Berliner TSC beginnen für die Handballerinnen Samstag die Wochen der Wahrheit.
»In den nächsten drei Spielen werden die Weichen gestellt. Wenn wir in Berlin und danach gegen Salzuflen Punkte holen, können wir mit Selbstvertrauen nach Bayreuth fahren und sind auch dort nicht chancenlos.« Das ist die Rechnung von Trainer Steffen Thiede, die eine starke Leistung an sporthistorischer Stätte voraussetzt: Gespielt wird in der neuen Seelenbinder-Halle am 12000 Zuschauer fassenden Velodrom – sie steht auf dem Gelände, wo einst in der alten Werner-Seelenbinder-Halle DDR-Sportgeschichte geschrieben wurde.
Für Union (8:16 Punkte) sind derlei Umstände nebensächlich. Entscheidend ist vielmehr, dass Halle ähnliche Qualitäten zeigt wie beim 24:22-Hinspielerfolg: »TSC spielt immer seinen Streifen, konnte aber gegen uns nicht beschleunigen und verfügt nicht über die herausragenden Schützen. Wir müssen wie im Hinspiel sehr diszipliniert sein und besonders gut nach hinten arbeiten. Denn Berlin hat einen starken Gegenstoß und eine gute zweite Phase«, sagt Steffen Thiede Vor dem Hintergrund, dass Schlusslicht Halle (8:16) vom Tabellensechsten Berlin (12:12) nur vier Punkte entfernt ist, wäre der zweite Auswärtssieg der Saison Gold wert.
Union hat die zwei Wochen seit dem Altlandsberg-Spiel genutzt, um Elisa Brügger im Rückraum noch besser zu integrieren. Dazu diente auch ein deutlich gewonnenes Testspiel gegen Verbandsligist Steinhagen. »Leider hatten wir in der ersten Trainingswoche viele Ausfälle durch Krankheit. Das hat sich jetzt gelegt, allerdings werden Anna-Lena Bergmann aus privaten Gründen und Yvonne Südmersen wegen einer Fortbildung fehlen«, berichtet Thiede. Auch wenn Verena Schüler (ehemals Schlüpmann) und Steffi Werft aus der Zweiten mitfahren, wird das Unternehmen »zweiter Auswärtssieg« wieder ein Kraftakt.
Vielleicht kann Steffen Thiede ja Aspekte des Profi-Trainingsbetriebs aus der Bundesliga gewinnbringend umsetzen: Der Haller Coach hospitiert derzeit beim Erstligisten HSG Blomberg-Lippe und schaut André Fuhr über die Schulter. »Das ist schon sehr spannend. Natürlich kann man mit täglichem Training andere Belastungen einsetzen, aber einzelne Elemente lassen sich auch bei uns sinnvoll einbauen«, sagt Thiede begeistert.