Herrenberg: Heimstärke soll das Zünglein an der Waage sein
Herrenberg: Heimstärke soll das Zünglein an der Waage sein
Nach den beiden Niederlagen in Pforzheim und Zweibrücken möchte die SG H2Ku Herrenberg am Samstag (03.10., 20 Uhr) in der Markweghalle mit Unterstützung der eigenen Zuschauer den zweiten Heimsieg einfahren. Gegen den Aufsteiger HC Oppenweiler/Backnang darf dabei ein heißes Württembergderby erwartet werden.
Das Ziel verfehlt. Zwei Punkte waren die Vorgabe gewesen, die Nico Kiener an seine Mannschaft weitergab, bevor es zwei Mal auf Reisen ging. Allerdings musste der H2Ku- Coach nach besagten beiden Partien null Zähler auf der Habenseite zur Kenntnis nehmen. Am vergangenen Samstag waren die Dürner, Krämer und Co. nach einer schwachen ersten Hälfte und einer zwischenzeitlichen Aufholjagd beim SV Zweibrücken zwar noch einmal in Schlagdistanz zum Gegner, mussten aber beim 25:27 trotzdem punktlos die Heimreise antreten. Mit nunmehr 2:6 Punkten sind die Herrenberger vor dem kommenden Heimspiel unter Zugzwang geraten.
Der Gegner für den Samstag ist allerdings kaum dazu angetan, sichere zwei Punkte zu erwarten. Der HC Oppenweiler/Backnang schickt sich als Aufsteiger gerade an, den Rest Liga aus dem oberen Tabellendrittel zu grüßen. 6:2 Punkte aus den ersten vier Spielen sind sicher eine Ausbeute, die nicht unbedingt von jedem Experten erwartet wurden. Trainer Volker Blumenschein, der sich schon in Horkheim einen guten Ruf erworben hat, ist es in Oppenweiler gelungen, in zwei Jahren ein Team zu formen, das sich stetig weiterentwickelt hat. In der vergangenen Saison gelang nun erstmals der Aufstieg in die dritte Liga. Einen Anteil am letztjährigen Aufstieg hatten dabei auch zwei ehemalige SG- Spieler, die zu Saisonbeginn durch die Verletztenmisere des HC Oppenweiler/Backnang noch einmal ihre Sportschuhe schnürten. Simon Geist und Tobias Barthold erklärten damals kurzzeitig ihren Rücktritt vom Rücktritt.
Zustande kam dieser Kurzzeittrip der beiden Akteure in den Rems-Murr-Kreis vor allem durch einen Akteur, dessen Name auch heute noch am Fuße der Stiftskirche einen guten Klang besitzt. Tobias Hold, Dreh- und Angelpunkt in Oppenweiler, kehrt nach seinem Abschied vor zwei Jahren zumindest sportlich erstmals nach Herrenberg zurück. Er gehörte zu den Aufstiegshelden der SG H2Ku Herrenberg von 2010 und dürfte am Samstag noch viele Hände schütteln dürfen. Ein anderer H2Ku- Spieler wird den Gästen am Samstag allerdings fehlen. Petros Kandilas, inzwischen vor allem als überzeugender Abwehrstratege in Oppenweiler bekannt, fällt mit einem Mittelfußbruch für das brisante Premierenderby aus.
Trotzdem wird das Blumenschein-Team mit einer Truppe das Parkett der Markweghalle betreten, das für einen Erfolg bis zum Umfallen kämpfen wird. Eine Tatsache, die man aber auch von der SG H2Ku Herrenberg erwarten kann. Die Trainingswoche dürfte nach den letzten Partien nicht nur in körperlicher Hinsicht interessant gewesen sein. Auch psychologisches Wundenlecken stand sicher auf dem Programm des Trainerteams. Gerade die Offensivabteilung muss am Samstag eine Extraschippe auflegen, um die Gäste aus Oppenweiler in Bedrängnis zu bringen. Nach der Partie in Zweibrücken nahm Trainer Nico Kiener dann auch erstmals das Wort „Abstiegskampf“ in den Mund. Dass dies so früh in der Saison geschah, hatte sicher auch den Grund, sein Team für die kommenden Aufgaben aufzurütteln.
Auf der anderen Seite weiß der Gastgebercoach aber auch wie jeder seiner Spieler um die Bedeutung der Partie. Bei einer Niederlage wäre ein dauerhaftes Verweilen im Tabellenkeller wahrscheinlich und würde die SG H2Ku noch weiter unter Druck setzen. Druck auf positive Art will zumindest das Herrenberger Publikum wieder aufbauen. Eine sehr gut besuchte Markweghalle dürfte am Samstag wahrscheinlich sein, wobei eine sicher nicht kleine Abordnung aus Oppenweiler für echte Derbyatmosphäre sorgen dürfte. Bleibt zu hoffen, dass die SG H2Ku die Stimmung in eigener Halle zu zwei eminent wichtigen Punkten nutzen kann.