Oldenburger-Zweite verliert Punkt und Neele Buschmann - VfL gibt Sieg in letzter Sekunde aus der Hand
Oldenburger-Zweite verliert Punkt und Neele Buschmann - VfL gibt Sieg in letzter Sekunde aus der Hand
Lange sah es am Samstagnachmittag in der Sporthalle Wechloy nach einem überaus erfolgreichen Handballnachmittag für die Gastgeberinnen aus. Zu überlegen gestaltete die „Zweite“ des VfL Oldenburg das Spiel gegen den zweitplatzierten SV Henstedt-Ulzburg. Wenig fiel den Gästen aus Schleswig-Holstein im Angriff ein und wenn sie mal durchkamen stand eine gut aufgelegte Mareen Rump im Tor des VfL und verhinderte einen erfolgreichen Abschluss des Gegners. So konnte der Vorsprung auf zwischenzeitlich sechs Tore ausgebaut werden. Eine robustere Verteidigung der Gäste brachte Henstedt aber wieder ins Spiel und verunsicherten das junge VfL-Team sichtlich, so dass die Gäste sich am Ende über ein mehr als glückliches 22:22 Unentschieden freuen konnten.
Nach einem etwas nervösen Beginn auf beiden Seiten ging der VfL nach zwei Minuten durch Jenny Behrend erstmals in Führung. In den folgenden Minuten sahen die knapp hundert Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel bei dem Torhüterin Mareen Rump ein ums andere Mal zeigte, dass auch sie ihr Handwerk versteht und den Gegner immer wieder zur Verzweiflung trieb. Gleichzeitig setzte die junge Truppe in der Abwehr genau das um was Alex Hansel sich gewünscht hatte und ließen nicht allzu viel zu, so dass dem Gegner in der Folge im Angriff nicht mehr viel einfiel. Durch drei Behrend-Tore und eins von Neele Buschmann konnte die Hansel-Truppe Mitte der ersten Hälfte innerhalb von sechs Minuten aus einem 4:4 eine 8:4 Führung machen. Buschmann konnte sich allerdings nicht lange über ihren Treffer freuen. Kurze Zeit später verletzte sie sich bei einer Abwehraktion schwer. Nach einem unglücklichen Zusammenstoß mit einer Gegenspielerin musste die Rückraumspielerin mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus. Ihre Teamkolleginnen ließen sich aber nicht aus dem Konzept bringen und bauten den Vorsprung auf 11:5 aus. Zwei Siebenmeter innerhalb von anderthalb Minuten brachten den Gegner aber wieder zurück ins Spiel und so ging man mit einer 13:10 VfL-Führung in die Pause.
Zunächst sah es nach der Pause ganz danach aus als ob die „Zweite“ das Spiel weiterhin im Griff behalten würde und nach gerademal zweieinhalb gespielten Minuten hatte die Hansel-Truppe den Vorsprung wieder auf 16:10 erhöht. Je zwei Zeitstrafen und Siebenmeter innerhalb von sechs Minuten brachten Henstedt auf 14:16 ran. Die junge VfL-Truppe zeigte sich zunehmend verunsichert. Die Abwehrarbeit der Gäste erinnerte stark an die eines unterlegenen Boxers der mehr klammerte als kämpft. Gleichzeitig gab es fünf Siebenmeterentscheidungen gegen den VfL. Zehn Siebenmeter im gesamten Spiel gegen den VfL suggerieren eine Härte in der Verteidigung des VfL die es so nicht gab. Trotzdem konnten die Gastgeberinnen die Führung bis zur letzten Sekunde verteidigen. Nicht zuletzt dank einer kämpferischen Kim Balthazar, die keinen Ball verloren gab und ihre jungen Mitspielerinnen lautstark antrieb. Anderthalb Minuten vor Schluss konnte Inga Frenzel sogar noch einmal auf 22:19 erhöhen. Was dann geschah konnte sich auch Hansel nach dem Spiel nicht erklären. „So etwas habe ich in meiner nicht gerade kurzen Handballkarriere auch noch nicht erlebt. Bis dahin war ich unheimlich stolz auf die Leistung des Teams. Wir waren eindeutig das bessere Team. Ich hoffe, dass wir daraus lernen werden“, so Hansel die nach dem Spiel lange brauchte um ihrer Enttäuschung Herr zu werden. Womit kaum einer in der Halle noch gerechnet hatte geschah. Innerhalb von 55 Sekunden warfen die Henstedter drei Tore zum 22:22 Endstand.
VfL Oldenburg II: Rump – Roller, Prante 3, Rußler, Thomas 3, Buschmann 1, Frenzel 3/3, Kerber, Schilling 2, Balthazar 1, Behrend 9.
Siebenmeter 5/3, Gelb 3 + 1, 2 Minuten 2.
SV Henstedt-Ulzburg: Wünsche, Meißner – Bahde 2, Bielfeldt, Gajewski, Lott 1, Kadenbach 1, Fimmen, Rahn 1, Pejic 12/7, Jordt 1, Völzke 4/2, Schlegel, Wessoly.
Siebenmeter 10/9, Gelb 3 + 1, 2 Minuten 3.