PSV-Frauen bringen Spitzenreiter Oldenburg nicht in Gefahr
PSV-Frauen bringen Spitzenreiter Oldenburg nicht in Gefahr
Der ungeschlagene Spitzenreiter war auch für die Handballerinnen der PSV Recklinghausen zu stark. Mit 22:27 (9:16) musste sich der Tabellensechste der Nord-Staffel der 3. Liga am Sonntag in seiner Sporthalle Nord beugen, weil er vor allem in den ersten 30 Minuten nicht richtig in die Partie gegen den VfL Oldenburg II gefunden hatte. „Also die erste Halbzeit: Wenn ich Fußball-Trainer wäre“, sagte PSV-Coach Burkhard Bell, „hätte ich gesagt, wir haben Sommerfußball gespielt. So wie das Wetter draußen war. Wir haben keine Laufbereitschaft gezeigt, hatten kein Spiel ohne Ball - oder dass wir mal in Lücken gegangen sind."
Ein Spiegelbild dessen war für die PSV-Frauen der Start. Nach nicht einmal acht Minuten lagen sie schon mit 1:5 hinten. „Alles, was wir uns vorgenommen hatten“, ärgerte sich Trainer Burkhard Bell, „haben wir in der ersten Halbzeit nicht gemacht.“ Dabei hatte seine Mannschaft immer und immer wieder Probleme mit der Oldenburger 5:1-Deckung, in der Leonie Schulte sowie dann später Miria Thamm auf der vorgezogenen Position ständig für Recklinghäuser Unruhe sorgten. Zwar schafften es Jana Püntmann per Gegenstoß und Christina Weber aus dem Rückraum, von 7:12 auf 9:12 zu verkürzen, schließlich aber beendete die VfL-Zweite den ersten Abschnitt mit einem 4:0-Lauf.
Dabei war es für den Tabellenführer sehr hilfreich, dass sich die Recklinghäuserinnen regelmäßig Fehler erlaubten. Prompt folgte meistens die Strafe, in dem die Oldenburgerinnen dank ihres schnellen Spiels zu Treffern kamen. „In der ersten Halbzeit war alles klar. Wir waren sehr dominant und sind mit 16:9 in die Pause gegangen. Eigentlich war das Spiel da schon entschieden“, sagte VfL-Trainerin Alexandra Hensel. Neele Buschmann, die sich eins gegen eins durchgesetzt hatte, sowie Miriam Thamm über die zweite Welle, Ilka Zwick und nochmal Miriam Thamm - beide jeweils per Gegenstoß - hatten das Sieben-Tore-Pausenpolster der Gäste herausgeworfen.
Starker Rückhalt im zweiten Abschnitt: Recklinghausens Torhüterin Iris Schultz
Nach dem Wechsel kamen die PSV-Frauen etwas mehr in Schwung. Und sie kamen in der 37. Minute auf drei Treffer heran. Kathrin Huck aus dem Rückraum, Shari Thoms vom Kreis sowie erneut zweimal Kathrin Huck - per Gegenstoß und aus dem Rückraum - hatten aus dem 9:16 ein 13:16 gemacht und die Reserve des Bundesliga-Tabellenfünften zu einer Auszeit gezwungen. „In der zweiten Halbzeit haben wir etwas gepennt“, sagte später Oldenburgs Trainerin Alexandra Hensel. „So haben wir Recklinghausen noch mal stark gemacht.“
Allerdings hatte die PSV in dieser Phase auch einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten, nämlich Routinier Iris Schultz. Die 43-Jährige entschärfte beim 10:16-Zwischenstand auch einen Siebenmeter-Ball von Rabea Neßlage. Vor diesem Strafwurf hatte der Ball hinter dem Tor in der Sprossenwand festgehangen. Niemand kam heran, so dass große Hilfe nötig war. So wurde Thomas Brannekämper vom Hallensprecher gerufen, und für den war es ein Kinderspiel, den Ball zu holen.
Alexandra Hensel: „Wir waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen“
Wirklich eng wurde es in diesem Spiel jedoch nicht mehr. „Leider“, sagte Burkhard Bell, „haben wir es nicht geschafft, weiter zu verkürzen.“ Obwohl sich seine Mannschaft nun sehr bemühte und der PSV-Trainer im zweiten Abschnitt vor allem mit seiner rechten Angriffsseite zufrieden sein konnte. Zunächst Kathrin Huck und dann auch Lea Imping übernahmen immer wieder Verantwortung, indem sie erfolgreich eins gegen eins gingen.
Nach dem Schlusspfiff - die Oldenburgerinnen hatten sich nach ihrer 21:18-Führung dank ihrer achtmaligen Torschützin Miriam Thamm (2) sowie Rabea Neßlage bis zur 55. Minute entscheidend auf 24:18 abgesetzt - gab es auch keine zwei Meinungen. „Ich denke“, sagte PSV-Coach Burkhard Bell, „letztendlich war das ein verdienter Erfolg für Oldenburg.“ Und sein Oldenburger Pendant Alexandra Hensel meinte: „Wir waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen.“
PSV Recklinghausen - VfL Oldenburg II (22:27)
PSV Recklinghausen: Schultz, Bandur (bei zwei 7m); Seelbach, Gerick (1), Huck (6/1), Peters, Wöstmann (1), J. Püntmann (1), Weber (3), Thoms (1), C. Püntmann (1), Imping (6), Willebrand (2), Brühan.
VfL Oldenburg II: Jandt (1.-43.), Meyer (43.-60.); Schnell, Heidergott, Busse, Zwick (1), Buschmann (3), Neßlage (5/3), Schulte (3/2), Baumann (2), Balthazar (5), Thamm (8).