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PSV Recklinghausen feiert Start-Ziel-Sieg über den HSV Minden-Nord

30.01.2014
30.01.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Nord · Von: WHP

PSV Recklinghausen feiert Start-Ziel-Sieg über den HSV Minden-Nord

Letztlich war es ein Start-Ziel-Sieg für die Handballerinnen der PSV Recklinghausen. Nachdem Neele Gerick in der 2. Minute für das 1:0 gesorgt hatte, gab der Tabellensechste der 3. Liga Nord die Führung gegen den Tabellenachten HSV Minden-Nord nicht einmal mehr aus der Hand und setzte sich vor 163 Zuschauern in der Sporthalle Nord mit 29:24 (15:12) durch. Burkhard Bell, der Trainer der PSV-Trainer, war aber nach dem neunten Sieg im 16. Saisonspiel auch ganz ehrlich. „In der Endphase haben wir Glück gehabt“, sagte er und schilderte die entscheidende Szene so: „Der abgefangene Gegenstoß, Shari bleibt vorne stehen und macht das Tor.“ In der 57. Minute hatte Shari Thoms zum 26:23 getroffen und für die Vorentscheidung gesorgt. „Ich denke“, sagte Burkhard Bell, „wir haben einfach etwas mehr an einen Sieg geglaubt.“

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Meistens hatte es den Anschein, als hätten die Recklinghäuserinnen das Heft in der Hand. Zwischenzeilich warfen sie sich auch immer kleine Polster heraus – zum Beispiel beim 5:2 oder beim 8:5. Aber die Mindenerinnen, die eine Woche zuvor überraschend das Derby gegen Aufsteiger TSV Hahlen mit 19:23 verloren und in der ersten Halbzeit eine starke Imke Viering im rechten Rückraum hatten, steckten nie auf und kamen immer wieder heran. Und das war auch nicht anders, nachdem die PSV-Frauen einen 4:0-Lauf hingelegt hatten. Anika Wöstmann, Lea Imping, Shari Thoms sowie Carina Püntmann erhöhten von 11:10 auf 15:10.

Nur 40 Sekunden war die zweite Halbzeit alt, da hatte der HSV-Minden-Nord den Rückstand dank der Treffer von Annika Wohlfromm und zweimal Leonie Wöbking aber auch schon wieder auf zwei Treffer verkürzt (13:15). Es blieb bei dieser Tuchfühlung – mal mehr und mal weniger. Zumal der PSV Recklinhausen klar gewesen war, dass sie ein Kräfteminus kompensieren musste. „Minden hat eine gute Mannschaft, die körperlich sehr stark ist. Da sind wir etwas im Nachteil“, erklärte Burkhard Bell, der Carina Püntmann auf der Linksaußen-Position gebracht hatte, um deren Eins-gegen-eins-Stärken intensiv nutzen zu können.

Burkhard Bell lobt Annalena Bandur: „Sie hat super gehalten“

Als 48 Minuten absolviert waren, lagen die PSV-Frauen mit drei Treffern vorne, und zwar mit 23:20. Aber dann sollte es Burkhard Bell, der seiner Torhüterin Annalena Bandur ein Sonderlob aussprach – „sie hat super gehalten“, sagte er –, doch noch etwas mulmig werden. Erst verkürzten Annika Wohlfromm und Stefanie Themann für den HSV Minden-Nord auf 22:23, dann schaffte erneut Stefanie Themann den Anschlusstreffer zum 23:24 für die Gäste aus Ostwestfalen.

Das reichte dem Recklinghäuser Coach erst einmal, so dass er eine Auszeit nahm, mit deren Ergebnis Burkhard Bell dann sehr zufrieden sein konnte. Zunächst verwandelte Shari Thoms einen Gegenstoß, und dann blieb sie – siehe oben – einfach vorne stehen und konnte den Mindener Patzer zum 26:23 nutzen. Als schließlich Carina Püntmann zum 27:23 getroffen hatte und nur noch 2:21 Minuten zu spielen gewesen waren, war die Partie entschieden. Zumal sich auch der Wechsel auf den halben Rückraum-Positionen auszahlte: Kathrin Huck rückte von links nach rechts und Anika Wöstmann von rechts nach links. „Annika hatte sich im rechten Rückraum festgebissen, die Gegenspielerin hatte sich auf sie eingestellt“, erklärte Trainer Burkhard Bell.

HSV-Trainer Stephan Kleine ärgert sich über haarsträubende technische Fehler

Und Stephan Kleine, der Trainer des HSV Minden-Nord, machte aus seinen Gefühlen kein Geheimnis. „Ich bin enttäuscht“, sagte der 42-Jährige. „Es gab mehrere Situationen, in denen wir auf ein Tor dran waren. Wir hatten die Möglichkeit, weitere Tore zu erzielen, aber aufgrund von haarsträubenden technischen Fehlern ist uns das nicht gelungen.“ So musste er in seinem Fazit auch feststellen, dass „man bei einer heimstarken Mannschaft wie Recklinghausen so nicht gewinnen kann“. Die Bilanz der PSV-Frauen in dieser Saison in der Sporthalle Nord sind 15:1 Punkte – auswärts 4:12.

Weiter geht es für den HSV Minden-Nord, der das Hinspiel gegen die PSV Recklinghausen mit 28:23 gewonnen hat, am 8. Februar (Samstag, 17.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den Tabellendrittletzten MTV Rohrsen, der vom 86-maligen 2,06-Meter-Nationalspieler Mike Bezdicek trainiert wird. Indes muss das Bell-Team am selben Tag in Hannover beim zwei Punkte besser platzierten Tabellenfünften HSG Badenstedt antreten – allerdings erst um 19 Uhr.

 

PSV Recklinghausen – HSV Minden-Nord 29:24 (15:12)

PSV Recklinghausen: Bandur, Schultz (n. e.), Steinhaus (n. e.) – Seelbach, Gerick (2), Huck (3), Peters (3), Wöstmann (4), J. Püntmann (n.e.), Weber, Thoms (5), C. Püntmann (4), Imping (7/2), Brühan (1)
HSV Minden-Nord: Niemann (1.-34.), Krömker (34.-60.) – Schuck, Wöbking (4/1), Knicker, Meyer (1), Wohlfromm (5), Pfannenschmidt (2/1), Viering (7), Schwier, Neppert, Themann (5)