Saskia Rast rettet beim MTV Rohrsen einen Punkt für die HSG Badenstedt
Saskia Rast rettet beim MTV Rohrsen einen Punkt für die HSG Badenstedt
Die Stimmungslage der ca. 50 HSG-Fans, die am Samstagspätnachmittag ihr Team in Hameln beim 23:23-Remis gegen den MTV Rohrsen begleiteten, war nach Spielende höchst divergent: "Glück gehabt", "Chance vertan", "Immerhin ein Punkt" waren einige Meinungen. Was war passiert?
Rohrsen startete zunächst mit einem 2:0, doch Kathrin Pichlmeier schaffte schnell das erste Badenstedter Tor. Vor allem der HSG-Rückraum sorgte im Angriff für Druck und Torgefahr und nach 13 Minuten hatte die HSG durch acht Rückraumtore eine 9:5-Führung herausgeworfen. Und dies war zugleich auch die höchste Führung eines Teams. Statt den Gegner mit konzentriertem Spiel auf Distanz zu halten, baute man Rohrsen durch schlechtes Passspiel sowie ebensolche Würfe von den Außenpositionen auf.
Vor allem Manuela Schostag, die zwar in diesem Spiel "nur" bei sieben Toren blieb, verstand es ihre Kreisläuferin einzusetzen. Hier hatte die HSG-Abwehr im gesamten Spiel keinen Zugriff und bot somit Rohrsen immer wieder die Möglichkeit diese Waffe erfolgreich einzusetzen. Bis zum Pausenpfiff verteidigten die JUNGEN WILDEN einen knappen Vorsprung; mit einer 14:13-Führung wurden die Seiten gewechselt.
Diese begann wie die erste Spielhälfte endete: HSG-Goalie Sonja Teschner entschärfte einen Strafwurf von Rohrsens Christin Bormann. Leider trug der knappe Spielstand nun seinen Anteil zum fehlerhaften Spiel bei, das wahrlich kein handballerischer Leckerbissen war. Trainer Marotzke hatte in der Halbzeitpause angemahnt das Spiel konzentriert fortzusetzen, um möglichst einen Vorsprung zu erzielen und damit die Halle ruhig zu halten. Dazu sollten die Spielerinnen im Angriff auf Lücke stoßen, um durch ihr schnelles Passspiel Wurfgelegenheiten zu generieren. Leider hielt sich aber kaum eine Spielerin an diese Marschroute, vielmehr wurde durch Einzelaktionen versucht Wurfmöglichkeiten zu erzwingen. Diese endeten aber teilweise bei einem Stürmerfoul oder aber der finale Pass landete unbrauchbar für die Mitspielerin im Nirgendwo. Da die Badenstedter Abwehr auch weiterhin zu wenig kompakt und langsam agierte, bekam Rohrsen immer mehr Oberwasser und legte immer wieder ein Tor vor.
Der HSG gelang es diese Ein-Tore-Führung immer wieder auszugleichen - bis es zum finalen Showdown kam: 15 Sekunden vor Schluss führt Rohrsen 23:22 und wirft an den Badenstedter Innenpfosten. Der Abpraller gelangt endlich einmal in HSG-Besitz. Trainer Marotzke beordert ein Team Timeout. Es bleiben 10 Sekunden für den finalen Angriff, der mit Mini Gerber als siebte Feldspielerin durchgeführt wird. Kim Pleß spielt einen langen Pass auf Kathrin Pichlmeier, die trotz eines Checks an die Hallenwand weiterleitet, der Ball landet letztendlich bei Saskia Rast, deren Wurfversuch mit einem weiteren Check verhindert wird. Siebenmeter für die HSG in der Schlusssekunde, die gefoulte Saskia Rast verwandelt eiskalt zum 23:23-Endstand.
Damit haben die JUNGEN WILDEN einen Punkt gerettet und liegen damit auch im direkten Vergleich aus beiden Spielen gegen Rohrsen vorn. Was in der Endabrechnung noch einmal wichtig werden könnte.
HSG-Trainer Marotzke: "Wir werde mich mit den Spielerinnen über einige Dinge ernsthaft zu unterhalten haben. Mir hat die Einstellung einiger Spielerinnen nicht gefallen. Abwehrspiel ist eine reine Einstellungssache - und hier waren einige Spielerinnen nicht bereit. Offensichtlich war, dass wir keine Abpraller bekommen und schlecht antizipiert haben. Auch unser Tempospiel sowie das Spiel über die Außenpositionen hat kaum stattgefunden - und wenn doch, wurde schlecht geworfen".
HSG Badenstedt: Pagel, Teschner (2 geh. 7m) - Löw, Rast (5/4), K. Pleß (6), Pichlmeier (6/1), Seehausen (1), Seidler, Schäfer, Gerber (2), Pollex, Wagenlader (1), Steiner, C. Pleß (2)