Schwere Siege sind die schönsten Siege
Schwere Siege sind die schönsten Siege
Die zweite Mannschaft des Thüringer HC schaffte in Chemnitz mit einer unglaublichen Schlussleistung einen 32:30 (15:18) Erfolg und hat damit auf Platz 8 der Tabelle zehn Punkte auf dem Konto.
Die THC-Damen kamen gut in die Partie, vorn trafen Julia Redder und Emily Hagedorn zur schnellen Führung, hinten stand die Abwehr um die erst 16-jährige Torhüterin Greta Köster zunächst kompakt. Aber Chemnitz wurde zunehmend stärker, spielte sehr schnell und kam vor allem über die zweite Welle zu einfachen Torerfolgen. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie auf gutem Niveau, in dem vor allem die Angriffsreihen glänzten. Chemnitz versuchte sein Glück jetzt vor allem über die Außenpositionen und hatte dabei insbesondere über Linksaußen Jana Foksova eine treffsichere Akteurin. Gloria Vesper erhielt nun in ihrem ersten Spiel für den Thüringer HC das Vertrauen zwischen den Pfosten. Das Spiel der Gäste war das Angriffsspiel noch zu sehr auf den Rückraum ausgelegt und wurde daher im Verlauf der ersten Halbzeit zu ausrechenbar, doch vor allem Petra Popluharova konnte sich dennoch mehrfach durchsetzen. Zwischen der 20. und 25. Minute wurde das THC-Team zu hektisch, die daraus resultierenden Ballverluste wurden umgehend mit Kontertoren bestraft. So ging es mit einem 15:18 aus der Gästesicht in die Halbzeit-Besprechung.
Trainer Christian Roch forderte, wieder geduldiger im Angriff und cleverer in der Abwehr zu agieren, und vor allem die Außenpositionen besser einzubinden. Dies gelang zunächst sofort nach dem Wiederanpfiff mit einem 4:0-Lauf zur 19:18-Führung, wobei Lola Luzie Heublein und die eingewechselte Simone Karl über die Außenpositionen erfolgreich waren. Danach wurde die Abwehr jedoch wieder zu löchrig. Chemnitz hielt das Tempo hoch, kam nun vor allem über seine rechte Angriffsseite zu Torerfolgen, woran auch ein Torwartwechsel, zurück zu Greta Köster, zunächst nicht viel änderte.
Chemnitz gelang nun fast alles und das Selbstvertrauen der Thüringerinnen im Angriff sank immer weiter, so dass man knapp sieben Minuten vor dem Ende fast aussichtslos 24:28 zurücklag.
Eine letzte Auszeit sollte noch einmal Mut machen und die Gemüter beruhigen. Die Gastgeberinnen hatten zu diesem Zeitpunkt offenbar schon in den Partymodus für die anschließende Weihnachtsfeier umgeschaltet und wurden von der jetzt aufopferungsvoll kämpfenden THC-Mannschaft sichtlich überrascht. Julia Redder fasste sich nun wieder ein Herz und zeigte, wie wichtig ihre Spielpraxis in der ersten und zweiten Liga für sie ist. Zusammen mit Petra Popluharova und Anne Breitschuh setzte sie nochmals die Segel auf Sturm und unterstützt durch eine famose Abwehrleistung und einen von Greta Köster gehaltenen Siebenmeter, gelang in den verbleibenden Spielminuten ein 8:2-Lauf zum 32:30 Auswärtssieg.
Trainer Christian Roch fasst zusammen: "Auf diesen Sieg können wir ganz besonders stolz sein, denn es war der schwerste der letzten vier Partien. Wir haben uns heute vom Anfang bis zum Ende als Team präsentiert und auch viele Rückschläge immer wieder positiv verarbeitet. Dass wir uns mit so einer unglaublichen Energieleistung am Ende sogar noch mit zwei Punkten belohnen konnten, freut uns alle natürlich ungemein. Die Mannschaft lebt und kämpft wieder miteinander und das macht uns Mut, auch in der zweiten Saisonhälfte die nötigen Punkte gegen den Abstieg sammeln zu können." Statistik:
THC II: Greta Köster, Gloria Vesper; Antonia Westland, Emily Hagedorn 3, Jolina Huhnstock 1, Lisa Marie Horn, Victoria Gramma, Petra Popluharova 12, Lola Luzie Heublein 2, Simone Karl 2, Jenny Marie Möhrstedt, Anne Breitschuh 5, Julia Redder 7.
Strafwürfe: 2/1 - 2/2.
Zeitstrafen: 6 - 3.
Zuschauer: 265.
Schiedsrichter: Felix Pusch, Stefan Weiße.