Wilhemshaven findet gegen Beckdorf auf alles eine Antwort
Wilhemshaven findet gegen Beckdorf auf alles eine Antwort
Der SV Beckdorf hat beim WHV einfach alles versucht. Ob Manndeckung gegen Oliver Köhrmann, offensiv gegen die Seite Kalafut/Köhrmann, auch die Variante Köhrmann/Schwolow, oder sogar eine kurze Deckung gegen die beiden Halben, alles das hat dem Gast genauso wenig geholfen, wie die kompakte 6:0-Deckung in der zweiten Halbzeit. "Wir haben im Vorfeld Videos gesehen, bei denen der WHV nicht mit offensiven Deckungen zurecht kam“, berichtete Maris Versakovs. Doch diese Videos müssen wohl noch aus Zeiten von VHS-Kassetten stammen, denn egal wie sich der SV Beckdorf stellte, der WHV wusste auf alles eine Antwort. So konnte der WHV genau wie im Hinspiel 40 Tore erzielen und jede Halbzeit mit siebenTreffern Differenz gestalten und mit 40:26 gewinnen.
Dabei war Christian Köhrmann noch vor Anpfiff nicht ganz sicher, wie das Pendel ausschlagen könnte: "Wir hatten eine schwere Trainingswoche mit vielen Ausfällen und konnten oft nur individuell trainieren." Davon war dem WHV schon zu Beginn nichts anzumerken. Auch ohne Rene Drechsler nutzte der WHV die kleinen technischen Fehler der Gäste aus und konnte nach 186 Sekunden bereits 4:0 führen. Vorontsov, Kozul, Köhler und der für Drechsler im rechten Rückraum spielenden Schwolow, trugen sich in die Torschützenliste ein. "Eigentlich wollten wir den WHV vor Aufgaben stellen mit unseren offensiven Deckungen," sagte Gästetrainer Lars Dammann und führte fort: "Der WHV hat aber auf alles eine Antwort gefunden und den Sack bis zum Ende der ersten Halbzeit schon zu gemacht."
Dafür spielte der WHV sehr konzentriert und geduldig und hatte auch die individuelle starken Beckdorfer Maris Versakovs und Lasse Kohnagel im Griff. "Die Vorwärtsbewegung der Beckdorfer ist in der Liga Spitze", sagte Köhrmann. "Wir wollten schneller zurücklaufen und das unterbinden“, fuhr er fort. Das klappte auch sehr gut und der WHV spielte genau das, wofür der Gast eigentlich bekannt war: Mit Tempo und Tordrang. So wurden beim 21:14 die Seiten gewechselt, wobei Steffen Köhler in der ersten Halbzeit sehr stark auftrumpfte. Oft wurde er völlig frei angespielt und er vollendete sicher. Hingegen der WHV hoch motiviert aus der Kabine kam, war beim Gast schon an der Körpersprache zu erkennen, dass sie gegen diesen WHV nicht mehr zurück ins Spiel kommen können.
So erhöhte der WHV nach und nach das Ergebnis, Frederick Lüpke zeigte sich als Siebenmeter-Killer gegen Versakovs und Bowe, Ivo Warnecke durfte für Köhrmann die Regie führen und Fabrice Lehmann, der schon früh in der 1. Halbzeit für Vorontsov kam, hatten einfaches Spiel. Auch eine Auszeit der Beckdorfer brachte keine Wende und so eilte der WHV in der Schlussphase auf die 40-Tore-Marke zu. Endgültig riss aber der 37. Treffer die 1200 Fans von den Sitzen, als Lukas "Air" Mertens auf Zuspiel von Ivo Warnecke per Kempa vollenden konnte. Kurze Zeit später war es dann Lukas Kalafut, der mit seinem dritten verwandelten Strafwurf die magische Grenze erzielte. "Besonders muss ich Lukas Kalafut loben, der nach der Verletzung von Steffen Köhler in der 47. Minute in der Mitte decken musste. Das hat er super gemacht“, freute sich Köhrmann. Auch fand er lobende Worte für Frederick Lüpke, der in der letzten Viertelstunde zu acht starken Paraden kam. Das war aber nicht nach dem Geschmack von Lars Dammann: "Wir haben Lukas Kalafut einfach nicht in den Griff bekommen. Außerdem fehlte uns vorne die Kraft und die Disziplin, die der WHV hat." Was er seinem Team dann nach dem Ende zu sagen hatte, blieb aber in der Kabine. Schon das dritte Mal in dieser Saison verschwand mit dem SV Beckdorf der Gegner mit dem Schlusspfiff in den Katakomben und wurde lange nicht gesehen. Nur Maris Versakovs stellte sich etliche Zeit später den Fragen. Auch Dammann fand in der Pressekonferenz dann lobende Worte in Richtung des WHV und betonte, dass er hofft, dass der WHV aufsteigt. Wohlmöglich auch mit dem Gedanken daran, dann nicht nochmal gegen den WHV spielen zu müssen.