Wilhemshavener HV fast elf Tage im Bus - Rückblick und kurzer Ausblick des Klassenprimus
Wilhemshavener HV fast elf Tage im Bus - Rückblick und kurzer Ausblick des Klassenprimus
Wir haben die große Oster-Pause. Beste Gelegenheit, um mal etwas genauer auf den Wilhelmshavener HV zu schauen. Es finden sich kuriose Rechenspielereien, eindrucksvolle Statistiken und ein neues Konzept für die 2. Bundesliga sowie die aktuelle Info über die Relegation.
Fast 10 Tage Bus
Wie gemütlich waren die Auswärtsfahrten des WHV. Nicht oft musste man länger als vier Stunden im Bus sitzen, um das Ziel zu erreichen. Nach Aurich und Varel ging es sogar mit dem Auto. Die längsten Fahrten, berechnet nach „falk.de“ waren die Reisen nach Stralsund (980 km), Potsdam (1000 km) und Berlin (1004 km). Insgesamt kommt der WHV dabei bei 15 Auswärtsspielen auf insgesamt 8657 Kilometer. Bei einer durchschnittlichen Busgeschwindigkeit von 80 km/h (Stau, Stadt, Baustellen....) kommen wir auf 108,5 Stunden Bus am Stück. Das sind umgerechnet etwa vier Tage und zwölf Stunden, die der WHV insgesamt am Ende der Saison im Bus gesessen hat.
Was aber auf den WHV zukommt ist eine Zeit- und Streckenexplosion. Gehen wir einmal davon aus, dass genau heute Saisonende ist und nach den jetzigen Tabellen der Auf- und Abstieg geschieht. Dann wird es in der kommenden Saison 40 Spiele geben, bei 20 Auswärtsfahrten. Gehen wir weiter davon aus, dass Magdeburg II Tabellenführer der Ost-Liga bleibt und Leutershausen im Süden beim Aufstiegsverzicht bleibt, geht in die Berechnung die durchschnittliche Strecke aller Zweitplatzierten mit ein (Springe, Dresden, Hagen). Somit lägen die kürzesten Fahrten um die 400 km, wenn es nach Nordhorn, Lemgo oder Emsdetten geht. Am weitesten ist mit 1430 km Neuhausen-Erms, Friesenheim (1400 km) und Erlangen (1330 km) entfernt. Somit kommt der WHV auf momentan insgesamt 18.170 km, was 227 Stunden Bus entsprechen. Erneut auf Tage umgerechnet, wären die Spieler vom WHV ganze neun Tage und elf Stunden ununterbrochen im Bus.
Modus Liga 2
40 bis 42 Saisonspiele sind für die Spielplangestalter eine enorme Herausforderung, denn neben der Liga, stehen noch Feiertage, Pokalspiele und Pausen, sowie Ersatzspieltage im Plan. Bislang gab es einige „englische Wochen“, an denen mittwochs und am Wochenende gespielt wurde. Dieser Aufwand, gerade bei berufstätigen Akteuren, war nicht immer einfach, wenn es auf lange Fahrten ging. Zukünftig hat man sich das Modell aus dem Eishockey zur Hilfe genommen. Anstatt der Mittwochs-Spiele (mit wahrscheinlich einer Ausnahme), sollen die etwa fünf bis sechs englische Wochen am Freitag und Sonntag ausgetragen werden. Dabei soll möglichst der regionale Bezug berücksichtig werden, damit keine Mannschaft nach einem Auswärts-Freitagsspiel zu Hause aus dem Bus aussteigt und direkt wieder gegen den nächsten Verein antreten muss. Als Beispiel wäre hier möglich, dass der WHV zum Beispiel freitags in Schwartau spielt und sonntags Nordhorn kommt, oder das Minden kommt und man sonntags in Essen antreten müsste. Das ist aber eine Riesen- Aufgabe der Planer, das so hinzubekommen, dass es reibungslos und ohne Probleme klappt.
Eindrucksvolle Serie des WHV
Versucht man beim WHV die aktuellen Serien zusammenzufassen, muss man teilweise einige Spielzeiten zurückgehen. Nimmt man mal das Pokalspiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen aus allen Rechnungen heraus, kann man eine eindrucksvolle Bilanz vorweisen. Die letzte Niederlage des WHV (auch der letzte Punktverlust) gab es am 20.04.2014 in Korschenbroich. Somit könnte der WHV bei einem Heim-Sieg gegen Achim-Baden ein ganzes Jahr ungeschlagen sein. Da sind wir auch schon beim Thema Heimspiel. Erinnert sich noch jemand an den 24.03.2012? Genau, das sind exakt 1100 Tage. Da verlor der WHV zuletzt ein Heimspiel. Mit 30:31 gewann den VfL Gummersbach II. Danach legte der WHV eine Serie von 38 Heimsiegen und 6 Unentschieden hin. Einen einzigen schwarzen Fleck hat aber diese Bilanz. Am 30.11.2013 unterlag man ART Düsseldorf, was in 1100 Tagen, die einzige Niederlage des WHV bei einem Heimspiel war. Bleibt zu hoffen, dass diese Bilanz noch lange eine Fortsetzung erfährt.
Relegation/Lizenzen
Die Handballfreunde aus Springe können einen schon leidtun. In den letzten fünf Jahren, sind sie viermal Zweiter geworden. 2011 mussten sie der HSG Tarp/Wanderup, 2012 und 2014 Henstedt/Ulzburg und dieses Jahr dem WHV den Vortritt lassen. Auch in der vergangenen Saison brachte die Relegation gegen den TuS Ferndorf keinen Nachrückerplatz für das Handball-Unterhaus. Aber in diesem Jahr kann es endlich klappen, dass Springe den WHV in Liga 2 folgt. Aus dem Süden wird es keine Aufsteiger geben. Leutershausen und Nußloch verzichteten schon vorzeitig, der TuS Ferndorf hingegen wird die Lizenz für die 2. Liga beantragen. Da auch Magdeburg II nicht aufsteigen darf, werden aktuell aus drei Tabellenzweiten zwei Aufsteiger in der Relegation ermittelt. Diese wird nach aktuellem Tabellenstand zwischen Springe, Hagen und Dresden stattfinden. Auch da ist man noch gespannt, was sich in den kommenden Wochen noch tut und wer wirklich aufsteigen will oder darf oder kann...
Mit diesen Zahlen und Fakten wünschen wir allen WHV-und allen anderen Handball-Fans ein schönes Osterfest und freuen uns, wenn am 18. April gegen die SG Achim-Baden mit einer vollen Halle die Saisonleistung der Spieler gewürdigt und honoriert werden könnten.