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Stefan Kneer: „Mehr Sicherheit geholt”

17.01.2015
17.01.2015 · Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: cb

Stefan Kneer: „Mehr Sicherheit geholt”

Am 4. April 2007 gab Rückraumspieler Stefan Kneer sein Debüt im Dress der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Inzwischen brachte es der 29-jährige Rückraumpieler der Rhein-Neckar Löwen auf über 60 Einsätze und nahm bereits an der Weltmeisterschaft 2013 in Spanien teil. Nächste Aufgabe bei der WM 2015 ist nun nach dem 29:26-Auftaktsieg gegen Polen am Sonntag in der Lusail Multipurpose Hall das zweite Gruppenspiel gegen Russland (Anwurf um 17 Uhr deutscher Zeit, live bei Sky und in Sky Sportsbars).

Sie gehören im deutschen Team sicherlich zu den erfahrenenen Spielern. Glauben Sie, dass sich nach dem ersten Sieg die vor einem Auftaktspiel herrschende Anspannung ein wenig legen wird?
Kneer: Wir haben uns im Vorfeld des Turniers durch die Vorbereitungsspiele eine gewisse Sicherheit geholt. Vor einem Turnier weiß man nicht genau, wo man steht. Von daher haben wir uns am Freitag gegen Polen sicher noch ein bisschen mehr Sicherheit geholt. Wir haben zudem unsere stärkste Angriffsleistung gezeigt, wenn man die letzten vier Testspiele als Maßstab nimmt. In der Anfangsphase haben wir uns in der Abwehr noch schwer getan, haben das aber als Kollektiv gut gelöst. In der zweiten Halbzeit haben wir uns auch nicht verrückt machen lassen, als die Polen Tor um Tor aufgeholt haben. Von daher war es für das Selbstvertrauen ein wichtiger Sieg. Aber das war nur ein Sieg, und wir haben erst zwei Punkte und müssen am Sonntag gegen Russland wieder an diese Leistung anknüpfen.

Welche Rolle nehmen Sie im aktuellen Team ein?
Kneer: Natürlich versuche ich, den Jungs zu helfen. Aber von den jungen Spielern ist nun keiner dabei, der jetzt übernervös ist oder völlig abgehoben ist, so dass wir ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen müssen. Wir sind eine homogene Truppe und hatten bis hierhin keine Probleme. Ich bin mir sicher, dass wir keine bekommen werden. Jeder kann zu jedem kommen und sich einen Rat holen. Wir verstehen uns alle gut. Ich glaube, das wird so weitergehen, auch wenn wir vielleicht mal ein Spiel verlieren sollten.

Sprechen wir über den kommenden Gegner Russland. Wo sehen Sie die Stärken des Gegners?
Kneer: Das kann ich noch gar nicht so genau beantworten. Das Trainerteam bereitet uns heute noch per Video auf Russland vor. Aber sicher ist, dass sie unter dem neuen Trainer einen schnelleren Ball spielen. Mit Pavel Atmann und Konstantin Igropulo haben sie auch zwei sehr starke Rückraumspieler.

Aufgrund Ihrer Position im Defensivverbund ist es fast sicher, dass sie direkt auf Igropulo treffen werden. Wie sind Ihre Erfahrungen aus den Bundesligaspielen gegen ihn?
Kneer: Erst einmal bereiten wir uns ganz normal auf dieses Spiel vor. Wenn wir eine gute Leistung bringen, haben wir alle Chancen, als Sieger vom Feld zu gehen. Igropulo ist sicher ein Spieler auf den wir Acht geben müssen. Es bringt uns aber nichts, uns nur auf einen Spieler speziell vorzubereiten. Es ist natürlich von Vorteil, wenn man einen Gegenspieler aus der Bundesliga kennt.