Leipzig und Dortmund stehen im DHB-Pokalfinale der Frauen
Leipzig und Dortmund stehen im DHB-Pokalfinale der Frauen
Der HC Leipzig und Borussia Dortmund bestreiten am Samstag das Frauen-DHB-Pokalfinale in der Arena Leipzig. Die Gastgeberinnen bezwangen vor fast 5000 Zuschauern im ersten Halbfinale am Freitag den Thüringer HC mit 30:23 (15:12). Danach setzte sich Dortmund mit 29:26 (12:9) gegen die HSG Blomberg-Lippe durch. Anwurf des Endspiels ist um 15.45 Uhr, die zweite Hälfte wird live im MDR-Fernsehen ausgestrahlt, die ganze Partie als Livestream auf www.mdr.de
Eine Woche, nachdem sich der Thüringer HC durch einen Erfolg am letzten Spieltag gegen den HCL die sechste deutsche Meisterschaft in Folge gesichert hatte, schlugen die Sachsen zurück. Angeführt von der 13-fachen Torschützin Karolina Kudlacz-Gloc lag der HCL nach dem 9:9 permanent in Führung. Bis zur Pause betrug der Vorsprung drei Tore (15:12), spätestens beim 27:22 in der 56. Minute war die Partie entschieden.
„Die Leipziger haben verdient gewonnen, wir hatten nicht den gleichen Biss wie vergangene Woche. Aber es macht Spaß, sich auf diesem hohen Niveau zu duellieren“, gab THC-Trainer Herbert Müller zu. Nationalspielerin Saskia Lang war froh über das klare Endresultat: „Wir sind froh, dass wir sie so deutlich aus der Halle geschossen haben. Für mich war es keine Revanche für die verlorene Meisterschaft, sondern ist ein eigener Wettbewerb. Aber wenn wir morgen verlieren, ist der Sieg heute nichts wert.“ Ihr Trainer Norman Rentsch lobte vor allem die Emotionen, die seine Mannschaft aufs Feld gebracht hatten. Beste THC-Werferin war Nationalmannschafts-Rückkehrerin Svenja Huber mit sechs Treffern.
Im zweiten Halbfinale hatte Dortmund schnell 11:5 vorne gelegen, war danach aber immer wieder an DHB-Torfrau Anna Monz gescheitert, so dass Blomberg bis zur Pause auf 9:12 verkürzen konnte. Auch in der zweiten Hälfte hatte der BVB den besseren Start und baute den Vorsprung auf 16:10 (36.) aus. Aber die HSG ließ sich nicht abschütteln, hielt das zweite Halbfinale bis in die Schlussphase offen. Acht Minuten vor dem Ende hieß es nur noch 24:22 für Dortmund.
Vor dieser Phase sorgte vor allem U20-Nationalspielerin Alina Grijseels, die gerade erstmals von Frauen-Bundestrainer Michael Biegler für einen Lehrgang nominiert wurde, für die BVB-Tore. Blomberg kämpfte wie entfesselt, war beim 23:24 drauf und dran, die Partie zu kippen. Doch Dortmund zog den Kopf aus der Schlinge, innerhalb von vier Minuten setzte sich die Mannschaft um Nationaltorfrau Clara Woltering entscheidend auf 29:24 ab und zog ins Endspiel gegen den HC Leipzig ein.
„Wir haben uns das Leben teilweise selbst schwer gemacht – aber wir sind im Finale, nur das zählt. Wenn mir das vor der Saison jemand gesagt hätte, ich hätte ihn für verrückt erklärt“, sagte Woltering, die seit dieser Spielzeit für den Aufsteiger aufläuft und zur besten Spielerin ihrer Mannschaft im Halbfinale gewählt wurde – und die nun nach ihrem dritten DHB-Pokalsieg nach 2002 und 2010 (jeweils mit Bayer Leverkusen) greift.