Nach dem Seitenwechsel mit dem Ligakrösus auf Augenhöhe
Nach dem Seitenwechsel mit dem Ligakrösus auf Augenhöhe
Es wurde nicht die nach der ersten Halbzeit zu erwartende deftige Niederlage. Nach den ersten 30 Minuten lag der ThSV Eisenach gegen den Ligakrösus der Jugendbundesliga Ost, den SC DHfK Leipzig, mit 6:17 zurück, rappelte sich nach dem Seitenwechsel zu einer überaus respektablen Leistung auf, begegnete dem heißen Anwärter auf die Deutsche Meisterschaft auf Augenhöhe, entschied die zweiten 30 Minuten gar mit 15:14 für sich. Am letztendlich klaren Spielausgang mit 21:31 änderte das nichts. „Im ersten Abschnitt waren uns die Leipziger in allen Belangen überlegen. Auch in der Körpersprache haben wir zu schnell nachgelassen“, befand ThSV-Coach Christoph Jauernik und bewertete die Wurfqualität kritisch. „Wir ließen freie Chancen aus, unseren Würfen aus dem Fernwurfbereich fehlte die Qualität“, analysierte Christoph Jauernik die Offensivleistung. Lediglich 6 eigene Treffer sprechen für sich. „In der Abwehr agierten wir nicht bissig genug, um die Gäste vor größere Probleme zu stellen“, bilanzierte Christoph Jauernik zur Defensivleistung im ersten Abschnitt.
Maximilian Manys mit spektakulärem Treffer
„Nach dem Seitenwechsel bekamen wir dann Zugriff“, freute sich der Coach der ThSV-A-Jugend. Er bediente sich aller möglichen personellen Alternativen. Mit Erfolg! Die 17/18-jährigen ThSV-Talente kombinierten in der zweiten Halbzeit mit Temposchärfe und Präzision. Der SC DHfK Leipzig agierte allerdings auch nicht mehr mit der Konsequenz der ersten Halbzeit, als er individuelle Klasse, körperliche Präsenz und Spielverständnis zur mannschaftlichen Dominanz zusammenführte. Christoph Jauernik bescheinigte Rückraumspieler Lars Crone – wenn auch mit einigen wenigen Fehlern behaftet - die stabilste Leistung. Auch die Leistung von Maximilian Manys auf Linksaußen war positiv zu bewerten. Spektakulär sein Treffer kurz nach Wiederanpfiff, als er aus unmittelbarer Nähe des eigenen Kreises das Leder in das verwaiste Gehäuse der Gäste zirkelte. Die Leipziger hatten einen zusätzlichen Feldspieler für ihren Keeper eingewechselt und den Ball verloren. Maximilian Manys vollendete kess. „Bei nahezu allen Spielern wechselten im zweiten Abschnitt Licht und Schatten“, vermerkte Christoph Jauernik, der allen verfügbaren Spielern gegen ein deutsches Topteam längere Einsatzzeiten einräumte, auch um Erfahrungen zu sammeln. Mit Kapitän Hannes Iffert (langzeitverletzt) und DHB-Auswahlspieler Pascal Küstner (erkrankt) fehlten zwei wichtige Säulen. Jan Minas, der zweite DHB-Auswahlspieler im Eisenacher Kader, musste schon nach 37 Minuten verletzungsbedingt passen. Eine genaue Diagnose wird wohl erst zu Wochenanfang vorliegen. Linkshänder Jonas Richardt, drei Tage zuvor mit dem Eisenacher Bundesligateam noch beim Auswärtsspiel in Kiel vor über 10.000 Zuschauern zu einem Kurzeinsatz gekommen, vermochte sein Potential nicht ansatzweise abzurufen.
Tabellenführer stellt früh die Weichen
Die Talente des Sportgymnasium Leipzig, mit dem Ex-Eisenacher Vincent Neudeck auf Linksaußen, starteten im Stil eines verlustpunktfreien Tabellenführers. Jonas Hönicke initiierte mit Gregor Remke ein druckvolles Angriffsspiel. Der ThSV Eisenach, mit Lars Crone als Spielgestalter, Hermann Bach im linken und Jonas Richardt im rechten Rückraum, Jonas Bogatzki am Kreis. Maximilian Manys auf Links- und Luca Baur auf Rechtsaußen sowie Lars Kremmer im Tor beginnend, agierte zu zaghaft, zu ängstlich, produzierte Fehler. Selbstbewusst trumpften die Leipziger auf, schlossen konsequent zum 2:9 (15.) ab. ThSV-Coach Christoph Jauernik beorderte Joel Schwarz in den linkewn Rückraum und Thomas Bobe an den Kreis. Wie die Abwehr der Gäste auszumanövrieren ist, zeigte das Zusammenspiel zwischen Jonas Richardt und Thomas Bobe zum 4:10 (17.). Kurz darauf scheiterten Thomas Bobe und Joel Schwarz aussichtreich am guten Leipziger Schlussmann Jan Guretzky (18./19.). Mit beherztem SAoli vollendete der im Rückraum eingewechselte Marc Wenzlaff zum 5:11 (21.). Doch erfolgreiche Eisenacher Aktionen besaßen Seltenheitswert. Wechselnde Rückraumbesetzungen, zwischenzeitlich mit Jan Minas, Laresa Crone und Joel Schwarz, sorgten nicht für Struktur und Torgefahr. Andsers die Leipziger, die mit kreativem Angriffsspiel vollendeten. Der zum Kreis eingelaufene Vincent Neudeck netzte zum 6:14 (217.) ein. Mit seinem fünften verwandelten Siebenmeter besorgte Jonas Hönicke den 6:17-Pausenstand.
ThSV-Talente fordern Leipziger zum offenen Schlagabtausch
Von wegen mit gesenkten Köpfen zurück auf das Parkett, die Eisenacher gefielen nun mit erfrischendem Angriffshandball und deutlich verbesserter Abwehrarbeit, zu der Keeper Julius Rein mit gelungenen Paraden beitrug. Mit einer 5:1-Deckung setzten die Hausherren die Gäste unter Druck, eroberten sich das Leder. Nach 8 Minuten der zweiten Halbzeit, nach einem Lars-Crone-Schlagwurf zum 13:21, hatten sie bereits mehr Bälle wie in der gesamten ersten Halbzeit eingenetzt. Die leider nur wenigen Zuschauer sahen einen offenen Schlagabtausch mit beiderseits gelungenen Angriffszügen. ThSV-Coach Christoph Jauernik wechselte weiter mehrfach durch. Leonhard Görmar und Joel Schwarz besetzten über eine längere Etappe die rechte Angriffsseite. Hermann Bach schmetterte – bei angezeigtem Zeitspiel- eine Freiwurfablage zum 15:25 (44.) in die Maschen. Die Leipziger Verantwortlichen beorderten wieder Jan Guretzky ins Tor, beorderten ihr Stammpersonal zurück auf das Parkett, um nicht noch mehr ins Schlingern zu kommen. Sie beantworteten Eisenacher Treffer prompt mit eigenem Torerfolg. Pech hatten die Schützlinge von Christoph Jauernik und Uli Enke bei mehreren Holztreffern. Maximilian Manys schloss einen Tempogegenstoß zum 18:27 ab (53.). Joel Schwarz (56.) und Marc Wenzlaff (58.) nutzten ihre individuellen Qualitäten zu Treffern. Vom Torwart abgewehrte Bälle sah die Leipziger zur Stelle, wie beim 20:30 durch den nachsetzenden Philip Jungmann (58.). „Ein Schlussresultat, das so beim Seitenwechsel nicht zu vermuten war“, konstatierte ThSV-Coach Christoph Jauernik. Eine zweite Halbzeit, die für die nächsten Spiele hoffen lässt. Am Samstag, 24.10.2015 ist die männliche Jugend A des ThSV Eisenach beim punktgleichen Tabellen-Nachbar HSG Hanau zu Gast.
Statistik
ThSV Eisenach: Kremmer (1.-10.), Rein (10.-39.), Krüger (39.-60.); Minas (1), Bogatzki, Baur (1), Bach (2), Schwarz (2), Wenzlaff (3), Richardt (1), Crone (3), Manys (5/1), Görmar, Bobe (3)
SC DHfK Leipzig: Voigt (28.-39.), Guretzky (1.-28./ 39.-60.); Neudeck (3), Jungemann (2), Hönicke (6/5), Naumann (3), Hellmann (4), Remke (5), Emanuel (3), Seidler (3), Schulz, Esche (2)
Siebenmeter: ThSV Eisenach 2/1 SC DHfK Leipzig 5/5
Zeitstrafen: ThSV Eisenach 3 x 2 Min. SC DHfK Leipzig 5 x 2 Min.
Schiedsrichter: Alan Schaban/ Matthes Westphal (Berlin)
Zuschauer: 74