HANDBALL-STARS GO SCHOOL in der Reuterstädter Gesamtschule in Stavenhagen
HANDBALL-STARS GO SCHOOL in der Reuterstädter Gesamtschule in Stavenhagen
HANDBALL-STARS GO SCHOOL machte heute im Bundesland der Tausend Seen halt - in Mecklenburg Vorpommern. Doch an diesem Dienstag herrschte in den ersten Stunden an der Reuterstädter Gesamtschule nicht die gewohnte nordische Kühle. Thorsten Richter, Lehrer und Abteilungsleiter der Handballsparte des Stavenhagener SV, bewarb sich erfolgreich mit seiner Schule bei HANDBALL-STARS GO SCHOOL. Die Schule kooperiert eng mit dem Verein, der in diesem Jahr sein 150. Jubiläum feiert, und mit der Veranstaltung wollte Richter nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch der Stadt Stavenhagen ein Highlight anlässlich des Jubiläums bieten. Zu diesem besonderen Ereignis kam kein geringerer als Heine Jensen, der Trainer der Frauen-Nationalmannschaft. „Danish Dynamite“ war somit angesagt. Jensen gab sein HSGS-Debüt, er ist in diesem Jahr erstmalig mit dabei, wenn die ausgewählten Handball-Stars für HSGS wieder auf Tour gehen. Der aus Dänemark stammende Trainer leitete zuvor den Frauen-Bundesligisten HC Leipzig, ehe er sich vollständig auf die Nationalmannschaft konzentrierte.
„Wann bekommt man schon mal die Möglichkeit, von einem Nationaltrainer trainiert zu werden?“ Diese Gelegenheit wollte sich keiner der 39 Teilnehmer entgehen lassen. Also war von Beginn an eine gewisse Aufregung und Spannung in den Gesichtern der Schülerinnen und Schüler zu sehen. Zudem konnten sie einen Eindruck bekommen, wie man in Dänemark Handball spielt - für Anne Hubinger nichts Neues. Seit 2012 ist die gebürtige Mecklenburg-Vorpommerin Nationalspielerin unter Heine Jensen und spielt beim erfolgreichen Bundesligisten HC Leipzig. Auch sie wollte ihre Erfahrungen an die jungen Talente weitergeben und folgte somit gern der Einladung.
Das Training begann mit einer lockeren Erwärmung, in der Jensen schon einmal die Spielstärke der Jugendlichen austestete. Die Teilnehmer stellten schnell fest, worauf es Jensen in den nächsten zwei Stunden ankommt: passen, passen und nochmals passen. „Kannst du nicht passen und fangen, brauch man auch nicht mit irgendwelchen Taktikübungen anfangen…“, erklärte der sympathische Däne seinen neuen Spielerinnen und Spielern der Reuterstädter Gesamtschule. In Gassenaufstellung wurde daher immer wieder mit verändertem Schrittrhythmus oder Passvariation einander zu gespielt. „Handball hat nicht nur was mit Kraft zu tun, sondern ihr müsst auch den Kopf mit in die Halle reinnehmen!“ Zunächst konnte keiner etwas mit dieser Aussage anfangen, dies sollte sich jedoch schnell ändern. In einer simpel erscheinenden Pass- und Laufübung kamen viele Teilnehmer an ihre Grenzen. Zu verwirrend erschienen die vielen schnell nacheinander auszuführenden Abfolgen. Auch Anne Hubinger konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen: „Selbst bei uns in der Nationalmannschaft sieht das manchmal so aus, wenn Heine wieder eine seiner Passübungen erklärt.“ Doch so konfus es am Anfang erschien, war es umso erstaunlicher, dass nach einer gewissen Eingewöhnungszeit gut funktionierende Passstafetten zustande kamen.
Nach dem der Kopf ausreichend beansprucht wurde, sollte der Körper auch wieder gefordert werden. Nun galt es, situativ in der sogenannten 2. Welle die richtige Passentscheidung zu treffen. Im schnellen Tempospiel musste versucht werden, das gegnerische Tor zu erreichen. Doch die Verteidiger und die Tatsache, dass man nicht prellen durfte, erschwerte diese Übung ungemein.
Nach zwei anstrengenden Trainingsstunden konnten die Schülerinnen und Schüler im „Star-Talk“ ihre Fragen an die Nationalspielerin und ihren Trainer stellen. So staunten gerade die Mädchen nicht schlecht, als sie erfuhren, dass Anne neben Studium zur Sonderpädagogin jeden Tag trainiert. „Das ist auch wichtig”, sagte Jensen. „Wenn sie nicht trainiert, wird sie auch nicht spielen. Das ist nun mal so. Aber dafür kann man sein Hobby, etwas das einem Spaß macht, zum Beruf machen.“ Zum Abschluss bekamen sie dann vom Bundestrainer noch ein ganz wichtigen Tipp für ihre Zukunft: „Wenn man etwas unbedingt will, kriegt man alles hin!“
Am kommenden Dienstag, 23. April, geht es dann mal etwas weiter in den Süden - Christian Schwarzer trainiert auf der HSGS-Tour 2013 in Bad Neustadt.