1c2015b9ec66daa.jpg

Ausgequetscht wie Zitronen - HG bezwingt Baunatal im Nachholspiel

13.11.2018
13.11.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Ausgequetscht wie Zitronen - HG bezwingt Baunatal im Nachholspiel

Da fiel dem einen oder anderen doch eine gewisse Last von den Schultern: In einer Nachholbegegnung der 3. Liga holten sich die Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen zwei wichtige Punkte. Sie besiegten den GSV Eintracht Baunatal – der im eigenen Erfolgsfall Zweiter der Oststaffel geworden wäre – mit 32:28 (17:15), wobei sie den Gegner weitgehen im Griff hatten, aber eben nicht immer.

Voll des Lobes war nach Abpfiff Oftersheim/Schwetzingens Trainer Holger Löhr: „Wir haben meist das auf die Platte gebracht, was ich mir vorgestellt habe. Wir haben gegen den Favoriten kämpferisch und spielerisch dagegengehalten. Ich bin richtig stolz, wie bravourös das gelöst wurde.“ Und gekämpft werden musste. Zwar hatte sich das Team nicht nur vorgenommen, von Beginn an mit viel Druck zu agieren, sondern tat es auch gleich, denn der eigentliche Co-Trainer Matthias Polifka mischte regelmäßig als siebter Feldspieler im Angriff mit.

Baunatal war bis zum 8:3 (8.) beeindruckt, die Zuschauer begeistert. Die Deckung zeigte sich vielarmig, das Rückzugsverhalten war Ia. „Polle ist als mein verlängerter Arm fantastisch“, hob Löhr hervor. „Er kann Akzente setzen, verdient meinen Respekt und Dank. Aber auch die Jungen übernehmen weiterhin Verantwortung.“ Doch irgendwann kam der anfängliche Schwung ein wenig zum Erliegen, flackerte aber immer wieder hell leuchtend auf. Die weitere Spielfolge verdeutlicht dies: 9:6, 12:6, 16:10, 17:15, 22:17, 23:20, 27:21, 30:24, 30:28.

Denn bei verkürztem Abstand bewahrte das Team meist Ruhe, und auch die Torhüter, zunächst Marius Gabel, in Hälfte 2 dann Maximilian Herb, waren nicht nur als Sprinter zwischen ihrem Gehäuse und der Bank unterwegs. Der verletzte Keeper Lucas Bauer meinte zu seinen beiden „Vertretern“: „Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht und ‚Shrek‘ uns mit seinen fünf Dingern in Folge den Sieg abgesichert.“ Denn bei einem kleinen Einbruch nach Mitte der zweiten Halbzeit pflückte Herb, Siebenmeter, Konter und Freie vom ersten Kreis aus der Luft. Auch Löhr meinte: „Herb rettete uns mit seinen Paraden. Aber das war von allen am Limit. Wir haben die Spieler ausgequetscht wie Zitronen.“

Denn es gab nicht nur Polifka und Herb, die phasenweise herausragten. Da hatte Rechtsaußen Kevin Suschlik – meist über den Rückraum kommend – zeitweise einen Lauf, Jerrit Jungmann überrumpelte die Hessen-Abwehr mit seinen überraschenden Würfen von der Mitte (wie zum Beispiel beim 30:24/54.) oder Julian Zipf zeigte seine Angriffsqualitäten.

Baunatals Trainer Florian Ochmann musste anerkennen: „Wir sind nicht ins Spiel reingekommen, hatten Probleme mit unserer 6:0-Deckung. Und so ist unser Tempospiel nicht gelungen.“ Dies zelebrierte dafür meist der Gastgeber. Und Ochmann schob noch hinterher: „Wir hatten ja besonders in der zweiten Halbzeit unsere Chancen, haben sie aber gegen den sehr starken HG-Keeper nicht rein gemacht.“

Während Baunatal nach dieser Niederlage auf 4 zurückgefallen ist, hat sich die HG an Erlangen und Groß-Bieberau/Modau auf Rang 10 vorbeigeschoben und den Abstand zu den hinteren nun auch optisch gewaltig vergrößert. Aber groß Ausruhen ist auch noch nicht, denn nächste Woche kommt Spitzenreiter Eisenach.

HG: Herb, Gabel; Barthelmeß (3), Messerschmidt (3), Förch (3), Zipf (4), Jungmann (7), Suschlik (5), Demel, Mehl (2), Polifka (1), Kubitschek (4).