Longericher SC auf großer Tour nach Varel
Longericher SC auf großer Tour nach Varel
Eine lange Auswärtsfahrt von über 300 Kilometern wartet auf den Longericher SC, wenn er sich am kommenden Samstag in Richtung Nordsee aufmacht. Nach dem 8. Spieltag hat sich die Tabelle der Liga erstmals ein wenig „gesetzt“, man kann von einer momentanen Dreiteilung sprechen.
An der Spitze Fredenbeck, Krefeld und Leichlingen, die nicht ganz unerwartet die Tabelle anführen und erst einen (Fredenbeck) bzw. zwei Minuspunkte (Krefeld + Leichlingen) auf dem Konto haben. Die Tabellenplätze 4 bis 6 haben Korschenbroich, erfreulicherweise der LSC und Minden inne und das Trio hat sich auf die Konkurrenz bereits beachtlichen Vorsprung. Da Aurich als Tabellensiebter mit 6:10 das weite Feld der Mittelfeld-/abstiegsgefährdeten Clubs anführt, hat der TVK und LSC (jeweils 11:5 Punkte) bereits 5 Zähler Vorsprung, Minden (10:6) immerhin 4. Mittelfeld und Abstiegszone gehen ineinander über, einzig Habenhausen auf Rang 16 fällt leicht ab. Das zeigt, wie eng und umkämpft diese Liga ist. Spannend, dass der Siebte und der Fünfzehnte nach einem Viertel der Saison nur einen Zähler auseinanderliegen.
Der Gegner des LSC vom kommenden Samstag ist mit der Zielsetzung „Mittelfeldplatz“ in die Saison gegangen. Der aktuelle Platz 9 entspricht demnach den Erwartungen. Die HSG Varel-Friesland ist in der Dritten Liga West keine unbekannte Größe, seit Gründung der Dritten Liga war man im Westen aktiv, einzig vergangene Saison wurde man in den Norden eingegliedert.
Varel zeichnet ein äußerst wurfgewaltger Rückraum aus, der Halblinke Patzack (52 Treffer) und der Halbrechte Slowake Mikeci (49/7) sind für mehr als die Hälfte der Vareler Tore verantwortlich, hinzu kommen Rückraumtore der ebenfalls groß gewachsenen Akteure Tom Wiedemann 23/7 und dem Litauer Routinier Libergs 24/3. Durchschnittlich 2 Meter Größe misst dieser starke Rückraum, der als einer der wurfgewaltigsten der Liga gilt.
Der hohen Einzelspieler-Qualität des Vareler Rückraums hält der LSC seine mannschaftliche Geschlossenheit entgegen. Bereits 11 Spieler haben beim LSC zweistellig Treffer erzielt, da steht man gemeinsam mit Neuss an der Spitze der Wertung. Es beweist die Ausgeglichenheit des LSC-Kollektivs.
Euphorie auf der langen Fahrt konservieren
Torjäger Benjamin Richter: „Niemand konnte erwarten, dass wir derart gut dastehen, da sind wir selbst ein wenig überrascht. Aber: es macht Lust auf mehr, wir fahren jedenfalls nicht an die Nordsee, um die Punkte kampflos dazulassen, wir werden auch für unseren Kapitän spielen und den Friesländern alles abverlangen.“
Der Ausfall von Kapitän Christopher Wolf wird als große Schwächung gewertet. Wolf wurde am Mittwoch erfolgreich am Wadenbein operiert und wird Ende Januar im Team zurückerwartet. Trainer Chris Stark: „Es gilt, die Torgefahr, die Abwehrqualität und seine Willensstärke auf die anderen Schultern zu verteilen. Jeder muss etwas mehr in die Waagschale werfen, um diesen Verlust aufzufangen. Wir haben auch ohne ihn schon Spiele erfolgreich gestaltet.
Losgelöst von Tabelle und Co. tut es mir aber für den Jungen einfach Leid, er lebt für den Sport und dieses Team, verkörpert unseren Charakter wie kein Zweiter. Die OP verlief zufriedenstellend, die Genesung wird nun anlaufen, irgendwann kommt er wiedererstarkt zurück. Aber gejammert wird bei uns nicht, auch andere Mannschaften haben Verletzte, das ist auf diesem Niveau einfach normal leider. Es geht weiter“
Auch wenn die Trainingswoche mit einigen krankheitsbedingten Ausfällen alles andere als perfekt war, fährt man also mit Optimismus nach Varel,, bevor am Mittwoch in der „Englischen Woche“ Schalksmühle in der LSC Arena erwartet wird.