Rekordkulisse in der JBLH - VfL Günzburg vor 1200 Zuschauern gegen FA Göppingen
Rekordkulisse in der JBLH - VfL Günzburg vor 1200 Zuschauern gegen FA Göppingen
Da staunten selbst die mitgereisten Anhänger von Frisch Auf Göppingen. So viele Zuschauer wie in Günzburg locke hierzulande keine andere A-Jugendmannschaft in die Halle, sagten einige von ihnen gestern Abend beim Schwaben-Derby in der Günzburger Rebayhalle. „Wir haben nur so viele Zuschauer, wenn die erste Mannschaft gleich nach der A-Jugend spielt.“
Frisch Auf hat eine Herrenmannschaft in der Bundesliga, der VfL Günzburg seit vielen Jahren nicht mehr. Dafür hat am Sonntag die Günzburger A-Jugend einen Rekord aufgestellt: 1200 Zuschauer haben das Jugend-Bundesligaspiel gegen Göppingen gesehen. „Die A-Jugend ist unser sportliches Aushängeschild. Das ist einmalig in Deutschland“, sagte Trainer Stephan Hofmeister nach dem Spiel. Und so passierten vor der Partie mehrere Dinge, die bei A-Jugendspielen nicht alltäglich sind. Aufgrund des großen Zuschauerandrangs wurde die Tribüne auf der Gegenseite geöffnet, die sich schnell mit Menschen füllte. Neu war auch eine Vorführung der Cheerleader des SC Vöhringen vor dem Anwurf der Partie. Die 13- bis 15-jährigen Mädchen der Wild Cats machten Stimmung und standen schließlich Spalier, als die VfL-Handballer aufs Spielfeld kamen. Die dritte Besonderheit war die Begrüßung des Günzburger Rekordnationalspielers Karl-Heinz „Charly“ Schulz. „Es war eine große Ehre für uns, dass er hergekommen ist“, sagte Trainer Hofmeister.
Aus sportlicher Sicht lief es für den VfL nicht so gut wie erhofft. Mit 27:31 musste sich das Team gegen den Meisterschaftsfavoriten geschlagen gegeben. Zwar kam der VfL zunächst besser ins Spiel. Doch trotz der Anfeuerungsrufe der zahlreichen Fans konnte das Team seine Führung nur eine Viertelstunde lang aufrechthalten. Es war ein munterer Schlagabtausch, 13:15 stand es zur Halbzeitpause.
In der zweiten Spielhälfte kam die Abwehr der Günzburger, eigentlich ihre Stärke, nicht mehr gegen die Offensive von Frisch Auf an. So konnten die Gäste ihre Führung ausbauen. Göppingen hätte noch viel mehr Tore erzielen können, wenn der starke VfL-Torhüter Patrick Rösch nicht zahlreiche Chancen vereitelt hätte. „Patrick hat erneut eine sensationelle Leistung geboten“, lobte Trainer Hofmeister. „Er hat sich in den letzten beiden Jahren gewaltig entwickelt“, fügte er hinzu.
Trotz der Niederlage bekam die Heimmannschaft nach dem Spiel einen langen Applaus. Wirklich unglücklich wirkte das Team nicht. Hofmeister: „Vor so einer Kulisse zu spielen, ist für die Mannschaft ein absoluter Traum. Natürlich waren vorher alle aufgeregt. Aber das ist positive Motivation.“
Unter den zwölf Mannschaften der Bundesliga Süd belegt Günzburg derzeit Platz zehn. Beim nächsten Heimspiel in zwei Wochen kommt der Tabellenführer SG Kronau/Östringen in die Rebayhalle. Der Günzburger Trainer mag sich gar nicht vorstellen, was in der Halle los wäre, wenn sein Team um die Meisterschaft mitspielen würde.
Torschützen VfL Günzburg: Philipp Nief (4/3), Nicolai Jensen (5), Pascal Buck (5), Lucas Barthel (3), Daniel Jäger (4), Lars Braun (1), Jannik Staiger (5/1).