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TSV Ismaning beendet Berg- und Talfahrt mit JBLH-Qualifikation

16.06.2015
16.06.2015 · Jugend-Bundesliga, JBLH männlich · Von: pm verein

TSV Ismaning beendet Berg- und Talfahrt mit JBLH-Qualifikation

Endlich das Projekt Jugendbundesliga 2015/16 und somit ein Traum aller Beteiligten des TSV Ismaning ist wahr geworden. Nach einem unendlich langen Qualifikationsmarathon über fünf Turniere hat die männliche A-Jugend den Sprung in die höchste Jugendliga Deutschlands geschafft. Es war eine Berg- und Talfahrt einer Mannschaft, die seines Gleichen sucht.

Kurzer Rückblick: Erste Qualirunde in Ismaning, die Jungs schlagen alle Mannschaften und ziehen in die Platzierungsqualifikation nach Günzburg ein. Dort verpassen sie in zwei Tagen den ersten Platz um ein Tor und verpassen eine erneute Qualifikationsrunde vor heimischen Anhang. Somit muss der TSV Ismaning nach Konstanz, wo dieser nahe am Zerplatzen des Traums ist. Im entscheidenden Spiel schlägt der TSV die Mannschaft aus Günzburg und löst das letzte Ticket für die kommende Runde in Waiblingen. Dort spielen sich die Jungs ins Finale um das Bundesligaticket, scheitern aber am Gastgeber Schmiden/Oeffingen. Erneuter Rückschlag - aber die Flamme brennt noch. Es werden die letzten Kräfte nach einer kurzen einwöchigen Pause für die Vorbereitung auf den Showdown gesammelt und somit verschlägt es den TSV in das 620 Kilometer entfernte Ahlen in Westfalen zum Gastgeber und Zweitliga-Nachwuchs Handball Hamm. Ein Turnier - sieben Teilnehmer - drei Bundesliga Plätze – Ismaning wird in die Vierergruppe gelost und muss somit am ersten Tag drei Spiele erfolgreich bestreiten, um die erste Chance auf einen Bundesligaplatz zu wahren.

Das erste Spiel folgt am Samstag Mittag, 11:45 Uhr gegen den Gastgeber aus Ahlen/Hamm. Nach einer schnellen 3:1 Führung erhöhen die TSV-Sieben konsequent, aus einer starken Deckung heraus auf 5:2 und bauen diese Führung bis zur Halbzeit mit tollen Aktionen von Marcel Jörges kontinuierlich auf 13:7 aus. Manuel Riemschneider glänzt mit tollen Durchbrüchen und wichtigen Toren auf der halbrechten Angriffsseite. Die Maschinerie rollt an, obwohl Hamm folglich auf eine doppelte Manndeckung 4+2 umstellt. Doch der Angriff um Benedikt Kellner spielt die restliche Abwehr folglich im eins gegen eins an die Wand und Yannick Teschner beweist mit wenig Fehlwürfen und tollen Toren aus dem Rückraum seine Lufthoheit. Das Spiel wird schließlich deutlich mit 18:23 gewonnen und es wird sich der Regeneration auf das nächste Spiel gewidmet.

Im zweiten Spiel des Turniers traf man auf das Leistungszentrum aus Cottbus die körperlich der Ismaninger Mannschaft, das ein oder andere entgegenzusetzen hatten. Es war ein sehr nervöser Beginn mit vielen Fahrkarten, da beide Mannschaften wussten, um was es geht. Die „Isis“ erzielten das erste Tor in der vierten Minute und führten nach zehn Minuten mit 4:0. Durch zu schnelle Abschlüsse und eine zu harmlose Abwehr kommt Cottbus auf 4:3 heran. Doch durch einen sicher verwandelten Strafwurf und im Gegenzug ein sensationell parierter Gegenstoß von bauen die Isis die Führung zur Halbzeit auf 8:5 aus. Zu Beginn der zweiten Halbzeit steht es 10:7. In Unterzahl hält Torwart Markus Winkler Ismaning auf Kurs. In Unterzahl holt Riemschneider in einen Siebenmeter plus Zeitstrafe heraus, den „Abwehrmacht“ Leo Udovicic sicher verwandelt. Cottbus kämpft sich vor allem durch den starken Spielmacher bis auf ein Tor heran, doch alle Isis haben etwas dagegen. Christian Heinekamp und Benedikt Simon kämpfen in der Abwehr wie auch im Angriff bis zum bitteren Ende und glänzen immer wieder durch tolle Aktionen. Bene Kellner stellt schlussendlich wieder einen Drei-Tore-Vorsprung zum 16:13 für Ismaning her und führt die Isis zusammen mit der sichtbar gezeichneten Abwehrstrategen Udovicic zum völlig verdienten 19:15 Sieg gegen das Leistungszentrum.

Nun kam es im letzten Spiel zu einem echten Finale gegen die Spielgemeinschaft HSG Schwanewede/Neuenkirchen. Jeder der Beteiligten wusste, dass der Sieger dieses Spiels als Gruppensieger qualifiziert wäre und sicher das Ticket für die Jugendbundesliga gelöst hätte. Durch ein zuvor erspieltes Unentschieden der Gastgeber gegen Schwanewede hatten die Ismaninger die Nase mit einem Punkt Vorsprung minimal vorne.

Schwanewede geht mit einem fulminanten Wurf von Rückraum rechts mit 1:0 in Führung und legt los wie die Feuerwehr, doch die TSV-Angreifer spielen konsequent Lücken frei und werden mehrmals frei am Wurf gehindert. Alle drei Strafwürfe werden sicher verwandelt und die Isis gehen 4:2 in Führung. Das ganze Spiel über gelingt es, aus einer konzentrierten Deckung heraus ohne Tor in den Angriff überzugehen und dort durch geduldiges Spiel einfache Tore zu machen. Benedikt Kellner übernahm wie schon auch in den Spielen zuvor das Zepter im Spielaufbau, erspielte mit Köpfchen gute Torchancen, und setzte Marc Simon am Kreis gezielt in Szene. Simon gewann viele Duelle am Kreis und sicherte sich schnelle Abpraller. Durch ein 11:6 in Durchgang eins war der Wille für das große Ziel bei jedem Spieler da und es trennten uns nur noch 20 Minuten davon.

Doch Schwanewede kommt ebenfalls konzentriert aus der Kabine und stellt zu Beginn der zweiten Halbzeit auf eine offene Manndeckung um. Vorübergehend ließ sich der TSV davon beeindrucken und vertändelte zwei Bälle, so dass Schwanewede aufholen konnte. Doch mit vereinten Kräften (super Deckungsarbeit von Nicolas Wöhrl) und drei Glanzparaden von Winkler behauptet Ismaning in dieser hektischen Phase einen Drei-Tore-Vorsprung. Beim Stand von 17:14 in der 35. Minute versagten die Nerven bei Schwanewede aus sieben Metern und Ismaning rührte abermals in der Deckung Beton an. In den letzten fünf Minuten gelang den Niedersachsen nur ein Treffer. So stand nach dem dritten Turnierspiel der dritte Sieg und damit verbunden das gelöste Ticket zur Jugendbundesliga zu Buche.

Der Jubel kannte keine Grenzen mehr! Die erste Jugendbundesliga auf männlicher Seite in Ismaning, getragen von unendlicher Freude, Erleichterung und Stolz sind der Lohn für eine solch zeitintensive und anstrengende Vorbereitung.

Wer das gesamte Turnier eine solch konstante, konzentrierte Leistung und eine so starke Deckung spielt (49 Gegentore auf 120 Minuten Gesamtspielzeit), mit gebrochenen Fingern (Lukas Behm) sowie Muskelverletzungen immer alles Mögliche probiert (Dominik Röttger und Leo Udovicic), der hat sich einen Startplatz völlig verdient.

Im Anschluss wurde bis in die tiefe Nacht hinein ausgiebig gefeiert - Im gleichen Lokal wie die ebenfalls qualifizierten befreundeten Konstanzer Jungs.

So lautet das Fazit der Trainer Christoph Kellner und Jarek Rolka: „Bei der bundesweiten Endrunde in Ahlen (Westfalen) mit sieben Mannschaften, dort wo es endgültig um alles oder nichts ging und der Druck am größten war, hat die Mannschaft Charakter bewiesen und allen Kritikern, sowie auch Anhängern gezeigt, was eine Mannschaft wirklich gemeinsam schaffen kann. Wir sind einfach nur stolz auf alle Jungs.“

TSV Ismaning: Markus Winkler, Nicolas Wöhrl, Dominik Röttger, Marcell Jörges, Lukas Behm, Yannick Teschner, Manuel Riemschneider, Leo Udovicic, Benedikt Simon, Benedikt Kellner, Marc Simon, Christian Heinekamp, sowie die verhinderten oder verletzten Spieler: Samuel Herault, Jakob Ledermann, Ivan Karajica, Jakob Kiebler (Deutscher Vizemeister Kitesurfen), Michael Eglseder.