Hanning zur U20-EM: „Der Weg miteinander lohnt sich”
Hanning zur U20-EM: „Der Weg miteinander lohnt sich”
Dass die Junioren-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes das Finale der U20-EM erreicht hat, war bis Brasilien zu spüren. In Rio de Janeiro zeigte sich Bob Hanning, DHB-Vizepräsident Leistungssport, begeistert von den Talenten der Jahrgänge 1996 und jünger. Diese treffen am morgigen Sonntag im Endspiel auf Spanien (Anwurf in Kolding um 17 Uhr, live unter livestream.com/M20Euro/FINAL-ESP-GER). Am Vortag des Starts in das olympische Handballturnier lobt Hanning das Team von Junioren-Bundestrainer Markus Baur.
Wie haben Sie das Halbfinale der Junioren in Rio verfolgt?
Hanning: Wie alle unserer Mannschaft im Livestream. Das war ein packendes Erlebnis, und wir sind sehr glücklich über den Ausgang der Partie.
Welchen Stellenwert hat allein die Teilnahme an diesem Endspiel gegen Spanien für die Mannschaft?
Hanning: Für kaum eine Mannschaft könnte das einen höheren Stellenwert haben als für diese. Letztes Jahr war sie noch auf Platz 17 der WM, jetzt musste sie das Halbfinale ohne ihren Kapitän Tim Suton spielen. Die Mannschaft ist unglaublich homogen und in engen Situation sehr professionell aufgetreten - man kann ihr nur ein Kompliment machen, dass sie aus den Negativerlebnissen gelernt hat.
Was zeichnet den Jahrgang aus?
Hanning: Bis zu dieser EM eigentlich nicht viel, weil die Mannschaft nicht erfolgreich war. Sie hat jetzt bewiesen, dass sich die Investitionen rechnen. Neben der Geschlossenheit des Teams gibt es auch den einen oder anderen Spieler, der den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffen kann. Auf jeden Fall ist die Erwartungshaltung jetzt eine deutlich größere als zuvor.
Wer hat rund um diese Mannschaft alles einen guten Job gemacht?
Hanning: Wir merken, dass die Arbeit in den DHB-Stützpunkten und in der DKB Handball-Bundesliga weitere Früchte trägt. Der Weg miteinander lohnt sich. Die kontinuierliche, individuelle Arbeit mit den Spielern führt dazu, dass diese weiter sind als viele ihrer Vorgänger.
Und darüber hinaus?
Hanning: Ähnlich wie bei der A-Nationalmannschaft hängt viel davon ab, dass das Team um das Team funktioniert. Markus Baur hat eine völlig verunsicherte Mannschaft übernommen und dieser mit seiner Art unglaublich viel Selbstbewusstsein gegeben. Die Spieler sind begeistert von der Arbeit des Trainerteams Markus Baur und Erik Wudtke - man merkt der Mannschaft eine gewisse Furchtlosigkeit an.
Paul Drux und Fabian Wiede waren Junioren-Europameister 2014 und stehen jetzt vor dem Start in ihr erstes olympisches Handballturnier. Welche Träume dürfen die Spieler der nächsten Generation haben?
Hanning: Man sieht ja, was man erreichen kann, wenn man hart an sich arbeitet. Der nächste Schritt für diese Junioren-Nationalspieler ist es jetzt, sich in der Bundesliga durchzusetzen und dort zu behaupten, durch gute Leistung aufzufallen und dann eine Einladung für die A-Nationalmannschaft zu bekommen. Der Jahrgang hat ja 2017 noch eine Weltmeisterschaft vor sich. Der erste Grundstein ist gelegt, aber der eigentliche Weg fängt jetzt gerade erst an.